Reporting

Deutsche Telekom AG legt Corporate-Responsibility-Bericht 2016 vor

Lkw, die nicht mehr im Stau stecken. Landmaschinen, die miteinander kommunizieren. Neue Wege in der Gesundheitsversorgung. Die Deutsche Telekom setzt voll auf digitale Technologien und sieht darin auch jede Menge Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Vorstandsvorsitzender Timotheus Höttges erachtet sie sogar als „zentralen Schlüssel für eine nachhaltigere Entwicklung“. Welche Türen dieser Schlüssel öffnet, zeigt der aktuelle Corporate-Responsibility-Bericht 2016 des größten europäischen Telekommunikationsunternehmens.

16.05.2017

Deutsche Telekom AG legt Corporate-Responsibility-Bericht 2016 vor

Neue Chancen zur Gestaltung des Zusammenlebens auf der Erde – das sei es, was digitale Technologien böten, so Höttges im Vorwort des Berichts. Sie „fußen schließlich auf der Idee, dass Grenzen überwindbar sind“ und seien damit ein wirksames Instrument, um gemeinschaftliche Ziele zu erreichen – etwa die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, Ressourcen zu schonen oder die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Viele Produkte, Dienste und Aktivitäten seines Unternehmens, so der Top-Manager, leisteten dazu schon einen Beitrag.

Auf Wachstumskurs: Produkte und Dienste mit Nachhaltigkeitsvorteil

Tatsächlich konnte die Telekom eigenen Angaben zufolge den Umsatzanteil der Produkte und Dienste, denen Nachhaltigkeitsvorteile zugeordnet werden können, zuletzt etwas steigern. Der Konzern zählt dazu zum Beispiel Videokonferenzen, die Geschäftsreisen ersetzen und so CO2-Emissionen vermeiden, oder den Ersatz physischer Endgeräte durch digitale Lösungen, etwa Telefonate über den Laptop anstatt des Festnetz-Telefons. Laut einer internen Analyse erzielte der Konzern 2015 39 Prozent seines Umsatzes mit entsprechenden Produkten und Diensten. 2014 waren es noch 37 Prozent.

Das „grüne“ Potenzial dieser und ähnlicher Angebote ist Studien zufolge immens: Bis zu 20 Prozent aller Treibhausgasemissionen weltweit könnten im Jahr 2030 durch gezielten Einsatz von Informations- und Telekommunikationstechnologien vermieden werden, heißt es in dem Bericht. Das sei ein Nachhaltigkeitspotenzial, das man „systematisch nutzen“ wolle. Schwerpunkte legen die Bonner dabei auf die Wachstumsfelder Machine2Machine-Kommunikation, Smart Home und E-Health. Sie sollen auch beim Erreichen des unternehmerischen Klimaschutzziels helfen: Maßgabe ist die Reduzierung der eigenen absoluten CO2-Emissionen um 20 Prozent bis 2020 gegenüber dem Basisjahr 2008. Ein Minus von fünf Prozent konnte die Telekom bis Ende 2016 verbuchen.

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Wachstumsfelder im Blick

Welche Vorteile für die Nachhaltigkeit die Machine2Machine-Kommunikation (M2M) birgt, zeigt die Telekom zum Beispiel am Hamburger Hafen. Dort nutzt sie in einem Pilotprojekt vernetzte digitale Technologien, um den Verkehrsfluss der Lkw-Transporte im Hafen und seiner Umgebung zu optimieren. Relevante Verkehrs- und Infrastrukturdaten werden dazu erfasst und analysiert. Brummi-Fahrer können so in Echtzeit über Wartezeiten auf dem Laufenden gehalten werden, über alternative Routen oder freie Parkplätze. Das spart Zeit, Energie und so natürliche Ressourcen.

Über die M2M-Kommunikation will die Telekom zugleich die Digitalisierung in der Landwirtschaft voranbringen. Seit März 2016 etwa im Projekt „Smart-Farming-Welt“, das eine Vernetzung von landwirtschaftlichen Maschinen ermöglichen soll, und das herstellerübergreifend. Die Plattform soll Agrarflächen und Maschinen untereinander vernetzen und externe Datenquellen wie Wetter- oder Geodaten integrieren. Deren Auswertung soll anschließend in optimierten Dünge- oder Erntestrategien münden, so die Produktivität erhöhen und zugleich den Ressourcenverbrauch senken.

Für mehr Nachhaltigkeit bergen solche Vorhaben großes Potenzial. In ihrem CR-Bericht schreibt die Telekom, dass durch den Einsatz von Informations- und Telekommunikationstechnologien allein in der Landwirtschaft bis zum Jahr 2030 weltweit rund zwei Milliarden Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden könnten, neben rund 250 Billionen Liter Wasser jährlich. Das entspräche etwa dem 2,2-fachen CO2-Fußabdruck Deutschlands und dem Wasserbedarf von rund 180 Millionen Menschen.

Als weiteres Wachstumsfeld haben die Bonner die Vernetzung von Gesundheitsdienstleistungen identifiziert. Unter anderem beteiligen sie sich seit vergangenem Herbst in Sachsen-Anhalt an dem Projekt „Wohnen mit Telemedizin in Halle 4.0“, in dessen Zuge eine Wohnanlage für Ältere telemedizinisch ausgerüstet wird. Die Bewohner können künftig zum Beispiel selbstständig ihren Blutdruck, Puls oder ihr Gewicht messen. Anschließend übermitteln die digitalen Messgeräte die Vitaldaten an den Hausarzt. Den Patienten erspart das häufige Arztbesuche. Falls erforderlich, wird er zur Behandlung in die Praxis eingeladen oder es erfolgt ein Hausbesuch.

Nachhaltigkeitszielen der UN verpflichtet

Die Telekom erachtet Produkte und Dienste wie diese auch als Beitrag zum Erreichen der im vergangenen Januar in Kraft getretenen 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Dienstleistungen im Bereich E-Health etwa verbesserten die medizinische Versorgung und zahlten damit auf das dritte Nachhaltigkeitsziel ein – ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern. Der Ausbau der M2M-Kommunikation in der Landwirtschaft helfe bei der Sicherstellung der Ernährungsversorgung. Cloud-Lösungen wiederum sparten Energie und Ressourcen ein und unterstützen damit das Erreichen des 13. UN-Ziels, die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen.

Zu welchem der 17 Ziele die Telekom mit ihrem Geschäftsmodell einen starken Beitrag leisten kann, hatte das Unternehmen zuvor in einer Relevanzanalyse ermittelt. Sie soll 2017 weiterentwickelt werden. Dem Bericht zufolge ist zudem vorgesehen, die wesentlichsten Nachhaltigkeitsziele künftig stärker zu berücksichtigen – und das sowohl in den unternehmensinternen Prozessen als auch in der Berichterstattung. Vorstandschef Höttges sagt, auch künftig werde die Telekom nicht von ihrem Anspruch abrücken, führender Telekommunikationsanbieter in Europa zu sein. „Auch, was unsere Rolle als verantwortungsvolles Unternehmen angeht.“

Über den Bericht

Die Deutsche Telekom AG hat ihren Corporate-Responsibility-Bericht 2016 am 20. April 2017 unter dem Titel „Verantwortung leben. Nachhaltigkeit ermöglichen.“ veröffentlicht. Er erfüllt die geltenden G4-Core-Leitlinien der Global Reporting Initiative GRI und dient außerdem als Fortschrittsbericht der Telekom im Rahmen des Global Compact der Vereinten Nationen. Ergänzt wird der Bericht durch das Format CR-Wissen sowie spezielle Seiten für Investoren und Rating-Agenturen. Der CR-Bericht steht online in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung.

Quelle: UmweltDialog
 

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