CSR-Management

Weniger Wasser und CO2 – so geht Umweltschutz bei der NORMA Group

Die NORMA Group hat ihre neue Umweltstrategie vorgestellt. Im Fokus stehen dabei Zielvorgaben in den Bereichen Wasser-, Abfall- und CO2-Einsparungen. Letztere sollen in Anlehnung an wissenschaftsbasierte Klimaziele erfolgen. UmweltDialog hat einen genaueren Blick auf die Strategie und Klimaziele geworfen.

10.10.2018

Weniger Wasser und CO2 – so geht Umweltschutz bei der NORMA Group
Bernd Kleinhens (links), Vorstandsvorsitzender der NORMA Group, im Gespräch mit Teilnehmern des Stakeholder Roundtable.

Die NORMA Group ist ein internationaler Marktführer für hochentwickelte Verbindungstechnik. Bei der Fertigung der Produkte spielen drei Aspekte eine zentrale Rolle: Der Energieeinsatz sowohl in der Kunststoff- als auch der Metallverarbeitung, der Wasserverbrauch, etwa als Kühlmittel, und der anfallende Abfall. An genau diesen Kernthemen richtet das Maintaler Unternehmen seine neue Umweltstrategie aus. Die Ziele sind dafür klar gesetzt: Die CO2-Emissionen sollen bis 2025 im Vergleich zu 2017 um 16 Prozent sinken, der Wasserverbrauch im Verhältnis zum Umsatz im gleichen Zeitraum um 15 Prozent. Auch der Abfall soll weniger werden, allerdings werden hier zunächst keine quantitativen Vorgaben gemacht.

Die Produktion im Fokus

Erreicht werden sollen diese Ziele durch entsprechende Einsparungen und neue Prozesse in den Bereichen Produktion und Produkte. Quantitative Ziele setzt sich die NORMA Group zunächst für die eigenen Produktionsstandorte, für die bereits eine valide Datengrundlage besteht. In der Zukunft soll dann auch sukzessive die Datenerhebung bei Lieferanten – etwa Klimadaten für Scope-3-Emissionen – verbessert werden. Angesichts des deutlichen Wachstums der NORMA Group und zahlreicher Zukäufe ist aber die Umsetzung im eigenen Haus schon eine ambitionierte Zielvorgabe. Die neuen Produktionsstätten wollen ja nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern eben auch im Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement eingebunden werden, um die Strategie mitzutragen.

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Für den Vorstandsvorsitzenden Bernd Kleinhens sind Wachstums- und Nachhaltigkeitsstrategie zwei Seiten derselben Medaille: So hat man etwa jüngst mit Kimplas einen führenden indischen Hersteller für Wassertechnologie erworben. Wasser ist neben E-Mobilität eines der ausgemachten Zukunftsthemen im Produktportfolio der NORMA Group. Und Nachhaltigkeit zahlt massiv auf diese Schwerpunkte ein: „Unsere Geschäftsstrategie adressiert Megatrends wie den Klimawandel und die zunehmende Knappheit natürlicher Ressourcen“, so Kleinhens anlässlich des diesjährigen CR Stakeholder Roundtables in Frankfurt.

Entstehungsprozess

Der Entwicklung der Umweltstrategie vorausgegangen war ein mehrmonatiger Analyseprozess (Desk Research, Analyse historischer Daten, Benchmarks). Ergänzend veranstaltete das Unternehmen einen mehrtägigen Workshop mit Verantwortlichen aus allen Regionen. Der diesjährige Stakeholder Roundtable war ebenfalls der Erarbeitung der Strategie gewidmet. Hierzu lud die NORMA Group Stakeholder und Experten von Kunden, Zulieferern, Verbänden, aus der Zivilgesellschaft und dem Finanzmarkt ein und nahm ihr Feedback in die weitere Erarbeitung der Umweltstrategie auf. Corporate Responsibility Manager Elias Schwenk ist mit den Ergebnissen sehr zufrieden: „Die Vielzahl der Sichtweisen und der offene Austausch bestätigten unsere grundsätzliche Ausrichtung, ergänzten weitere Punkte und gaben neue Impulse und Ideen zur Umsetzung.“ Die Umweltstrategie wird jetzt in das bestehende CR-Management der NORMA Group übernommen und im Rahmen des internen und externen Reportings regelmäßig auf ihre Umsetzung hin überprüft.

Eindrücke vom Stakeholder Roundtable

Klimaschutz in Anlehnung an wissenschaftsbasierte Ziele

Spätestens seit dem Pariser Klimaabkommen muss jede Umweltstrategie auch Ziele berücksichtigen, die die Treibhausgasemissionen von Unternehmen reduzieren. Denn verarbeitende Industriebetriebe tragen weltweit signifikant zum CO2-Ausstoß bei. Trotz Wachstum will die NORMA Group die Emissionen von klimaschädlichen Treibhausgasen absolut senken – und zwar um 16 Prozent bis 2025 im Vergleich zu 2017. Wie will man das erreichen? Mögliche Maßnahmen sind Effizienzgewinne durch die Produktion und der Zukauf von Ökostrom. Auch die Analyse des CO2-Ausstoßes entlang des Produktlebenszyklus soll in Zukunft wichtiger werden – das ist eines der Ergebnisse des Austauschs mit den Stakeholdern der NORMA Group. So werden die jeweiligen Emissionsquellen identifiziert und damit auch steuerbar. Dafür braucht es belastbare Daten: Für das Thema Produktnutzungsphase sind für 2019 entsprechende Pilotprojekte angesetzt. Auch die Emissionen im Einkauf, bei Geschäftsreisen, Transport und Vertrieb sollen stärker erfasst werden.

Die Maintaler setzen sich ihre Klimaziele in Anlehnung an die Methodik der Science Based Targets (SBT) Initiative. Diese basiert auf wissenschaftlichen Berechnungen mittels verschiedener Szenarien (Kontraktions-, Kompressions- bzw. Konvergenz-Modelle), um das Pariser „2-Grad-Ziel“ einzuhalten. Cynthia Cummis vom World Resources Institute (WRI) sagt dazu: „Die SBT-Initiative bietet Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihre Unternehmenspraxis integrieren und ihren Teil dazu beitragen wollen, die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden, eine wissenschaftlich gestützte Methodik.“

Wasser eine zunehmend knappe Ressource

Der zweite Fokus der NORMA Group liegt auf dem Bereich Wassermanagement: Einige der Standorte liegen in Regionen mit deutlichem Wassermangel. Vor dem Hintergrund des Produktportfolios der NORMA Group ist das durchaus sinnvoll. Leitungssysteme zur Be- und Entwässerung sind enorme Wachstumsmärkte. So bietet die NORMA Group beispielsweise Tröpfchenbewässerungssysteme an, die im Vergleich zu herkömmlichen Sprinklern 70 Prozent an Wasser einsparen. In einer Welt mit zunehmenden Wetterextremen und Dürrephasen liegen die enormen Potenziale auf der Hand. „Intelligente Wassernutzung kann die landwirtschaftliche Produktion ankurbeln“, sagt etwa Jonas Jägermeyr vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Autor einer vielbeachteten Studie dazu.

Staudamm

Wasser ist aber nicht nur ein Thema bei der Produktnutzung, sondern auch in der Produktion. Hier ist ein sparsamer Umgang mit Wasser notwendig – nicht nur ökonomisch, sondern auch gesellschaftlich. Wasser ist aber für den Hersteller von Verbindungstechnik ein wichtiger Produktionsfaktor: So kommt etwa bei der Herstellung von Kunststoffteilen Wasser als Kühlmittel zum Einsatz.

Zum Wasser gibt es auch kaum Alternativen: Möglich wäre zwar eine Kühlung mit Kühlmitteln, die sind jedoch bekanntlich extreme Klimakiller. Zudem würde sich der daraus ergebende erhöhte Stromverbrauch negativ auf die CO2-Bilanz auswirken. So wäre für die Umwelt nichts gewonnen. Die Lösung liegt daher in effizienteren Produktionsverfahren und schrittweisen Verbesserungen. Zwei Prozent Wasserreduktion im Verhältnis zur Umsatzentwicklung pro Jahr hat sich die NORMA Group künftig vorgenommen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen vor allem die Standorte in Gebieten mit Wasserknappheit die Effizienz verbessern.

Quelle: UmweltDialog
 

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