Reporting

"Denken in Generationen" - Miele veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht 2013

„Denken in Generationen“ ist für Miele mehr als nur der Titel des sechsten Nachhaltigkeitsberichts. Damit bringt das Unternehmen seine Positionierung als Familienunternehmen zum Ausdruck, das auf organisches Wachstum setzt. Der jetzt vorgestellte Nachhaltigkeitsbericht 2013 fokussiert sich auf drei Schwerpunkte: Die weiterentwickelte Nachhaltigkeitsstrategie, nachhaltig konstruierte und produzierte Haus- und Gewerbegeräte und betrieblicher Umweltschutz. Für die letzten zwei Geschäftsjahre gültig, erfüllt der Report den Level „A“ der Global Reporting Initiative. UmweltDialog stellt diesen näher vor.

13.05.2013

Bei der Pressekonferenz wird der neue Miele-Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt, Fotos (3): Marion Lenzen
Bei der Pressekonferenz wird der neue Miele-Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt, Fotos (3): Marion Lenzen

„Nachhaltiges, wertorientiertes Handeln ist unverzichtbar für die dauerhafte Sicherung des wirtschaftlichen Erfolgs, der Standorte und der Arbeitsplätze", so die Geschäftsleitung um Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann. Inhalte und Struktur orientieren sich an der im Geschäftsjahr 2011/2012 verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie. Diese wurde auf Basis einer Stakeholder-Analyse über die Relevanz verschiedener Nachhaltigkeitsfelder wie etwa CO2-Reduktion oder Sicherung von Nachwuchskräften und Qualifikation weiterentwickelt. In diesem Prozess wurde das Nachhaltigkeits-Engagement stärker in die gesamte Unternehmensstrategie verankert und mit Maßnahmen und Zielen in fünf Handlungsfeldern verankert. Dazu zählen Produkte, Lieferkette, Prozesse, Mitarbeiter und Gesellschaft: „Für die Handlungsfelder haben wir wiederum Schwerpunktthemen definiert, in denen wir den größtmöglichen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung sehen“, informiert der Bericht.

Nachhaltigkeitsmanagement

Die Implementierung der Nachhaltigkeitsstrategie wird durch den Nachhaltigkeitsbeirat gesteuert, der damit den bisherigen Umweltlenkungsbeirat ersetzt. In der Geschäftsleitung verankert und mit mehr Kompetenzen ausgestattet, steht das neue Gremium für den ganzheitlichen Ansatz der Nachhaltigkeitsstrategie: „Das Nachhaltigkeitsmanagement erfolgt über integrierte und vernetzte Systeme. Vor einigen Jahren wurde das Miele ErfolgsSystem entwickelt, das an vielen Stellen mit dem integrierten Managementsystem verknüpft ist.“ Die europäischen Standorte von Miele sind daher nach verschiedenen Standards zertifiziert: Dazu zählen die Norm für Qualitätsmanagement ISO 9001, die Umweltmanagementnorm ISO 14001, die Arbeitsmanagementnorm OHSAS 18001 und der Sozialstandard SA8000, der unter anderem Kinder- und Zwangsarbeit verbietet. Hinzukommt noch die Zertifizierung für das Qualitätsmanagement von Medizinprodukten sowie für das Energiemanagement. Bis Ende 2015 sollen alle Werke weltweit auf demselben Zertifizierungsstand sein.

Energieeinsatz und CO2 Bilanz

Da Haus- und Gewerbegeräte etwa 80 bis 90 Prozent des Energieaufwands während ihres Gebrauchs verursachen, arbeitet Miele kontinuierlich an ihrer Effizienzsteigerung: „Miele war 2011 der erste Hersteller in Europa, der Waschmaschinen mit der höchsten Energieeffizienzklasse A+++ auf den Markt brachte“, informiert der Bericht. So entsprechen mittlerweile bereits 54 Prozent aller Waschmaschinen diesem Standard. Mit der „ProfiLine“ vermarktet Miele seit 2012 gewerbliche Geschirrspüler, deren Wasser- und Energieverbrauch im Vergleich zur Vorgängergeneration um zehn Prozent für alle Programme gedrosselt wurden. Darüber hinaus ist in diesem Handlungsfeld auch die hohe Lebensdauer der Produkte entscheidend, weil dadurch weniger Abfall entsteht. Im Hinblick auf den demografischen Wandel werden die Produkte nach dem Prinzip des Universal Designs angefertigt. Dadurch können ältere Verbraucher und Menschen mit Beeinträchtigungen gleichermaßen die Waschmaschine oder den Trockner bedienen.

Technik-Geschäftsführer Dr. Eduard Sailer (re.) freut sich über die Einsparungen durch die neuen Kältemaschinen.
Technik-Geschäftsführer Dr. Eduard Sailer (re.) freut sich über die Einsparungen durch die neuen Kältemaschinen.

Nachhaltigkeit bei Miele bezieht sich nicht nur auf effiziente Produkte, sondern auch auf ihre umweltschonende Herstellung. Dazu zählt der effiziente Einsatz von Materialien: „Eine große Rolle spielt zudem der sehr hohe Anteil an recyclingfähigen Materialien und Sekundärrohstoffen. Der Kreis schließt sich bei der Minimierung des Wasser- und Energiebedarfs in der Produktion.“ Seit dem Geschäftsjahr 2009/2010 konnte Miele seinen absoluten Energieverbrauch um acht Prozent auf 232.468 Megawattstunden pro Jahr senken. Dafür investierte das Unternehmen in verschiedene Maßnahmen: „In Gütersloh etwa wurden der Kühlprozess für das Rechenzentrum und diverse Klimatierungen durch den Einsatz von neuen Kältemaschinen energetisch verbessert“. Am Wärmeverbundnetz angeschlossen, wird die anfallende Wärme in den Heizungskreislauf der Raumheizung eingespeist: „Damit sparen wir zirka 2.000 Megawattstunden pro Jahr“, erklärte Dr. Eduard Sailer, Geschäftsführer Technik.

Miele legt zum ersten Mal eine vollständige CO2-Bilanz nach dem Standard des Greenhouse Gas (GHG) Protocols vor. Durch die neu berücksichtigten indirekten Emissionen im Scope 3 steigt der gesamte CO2-Ausstoß von 55.025 Tonnen 2009/10 auf 95.008 Tonnen für das Geschäftsjahr 2011/12. Die Emissionen nach Scope 1 stiegen von 12.580 Tonnen auf 17.725 Tonnen; die indirekten CO2-Emissionen nach Scope 2 verringerten sich im Vergleich zu 2009/10 von 42.445 Tonnen auf 40.848 Tonnen.

Personalentwicklung

Weltweit arbeiteten Ende des vergangenen Geschäftsjahres 16.716 Mitarbeiter für den Gütersloher Betrieb. Davon verließ nur ein Prozent der Mitarbeiter das Unternehmen. Diese Zahl spricht eindeutig für eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter. Diese erlangt Miele unter anderem durch eine enge Einbindung seiner Beschäftigten. Durch das betriebliche Vorschlagwesen können Mitarbeiter Vorschläge zu Einsparungen und Verbesserungen von Produkten und Arbeitsabläufen einreichen. Auch hat die betriebliche Mitbestimmung einen hohen Stellenwert, selbst an jenen Standorten, deren Länder dieses gesetzlich nicht vorschreiben wie in China. Des Weiteren bietet Miele verschiedene Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme an, welche den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern sichern soll.

Ursula Wims betreut das Thema CSR und Nachhaltigkeit bei Miele.
Ursula Wims betreut das Thema CSR und Nachhaltigkeit bei Miele.

Innerhalb des Handlungsfeldes Mitarbeiter sieht Miele vor allem in den Bereichen des Talent-, Demografie- und Diversity Managements Entwicklungspotenziale. So sollen künftige Trainees vermehrt aus dem Ausland kommen: „Eine wichtige Zielgruppe für die Personalentwicklung bilden auch die erfahrenen Mitarbeiter - das Durchschnittsalter liegt bei 46,1 Jahren. Dies erfordert altersgerechte Qualifizierung“, heißt es im Bericht. Entgegen dem Trend in vielen deutschen Unternehmen, spricht sich Miele gegen eine Frauenquote aus. Laut Sabine Kumlehn, Leiterin der Personalentwicklung, sucht der Hausgerätehersteller unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft den am besten geeigneten Kandidaten für den jeweiligen Job. Dadurch würden die Teams automatisch weiblicher. So beträgt der Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft in Deutschland 23,2 Prozent.

Ausführlicher als der Vorgänger-Bericht

Die Angaben innerhalb des Reports beziehen sich auf alle deutschen Produktions- und Verwaltungsstandorte sowie die deutsche Vertriebsgesellschaft. Auch sind die internationalen Produktionsstandorte in Österreich, in der Tschechischen Republik, in China und Rumänien integriert. Darüber hinaus entspricht der Report den G3-Leitlinien der GRI und erfüllt die höchste Anwendungsebene A. Ergänzend zum deskriptiven Teil, stellt Miele noch eine separate Darstellung der „Daten und Fakten“ zur Verfügung. Die Onlineausgabe des Nachhaltigkeitsberichts ist noch ausführlicher als die Printversion. Zudem bietet sie Informationen zu Themen, die sich im Berichtszeitraum nicht verändert haben. Insgesamt ist der aktuelle Bericht im Vergleich zu seinem Vorgänger detaillierter. So wurde dem betrieblichen Umweltschutz ein zusätzliches Kapitel gewidmet. Neue Elemente wie Kurzberichte aus verschiedenen Unternehmensbereichen bieten dem Leser mehr Hintergrundinformationen.

Quelle: UD
 

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