Politik

Bürger an der Erforschung der Meere und Ozeane teilhaben lassen

Welche Bedeutung haben die Weltmeere für das Klima? Welche Rolle spielen sie als Rohstoffquelle und Lebensraum? Und wie können wir Menschen die Ozeane schützen und nutzen, ohne sie auszubeuten? Antworten auf Fragen wie diese bekommen Bürger bei vielen Projekten von Wissenschaft im Dialog (WiD) im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane. Ausstellungen, Wettbewerbe und Diskussionsveranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen geben Einblick in die faszinierende Welt der Meere und Ozeane und laden zum Mitmachen und zum Diskutieren kontroverser Themen ein. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog.

10.06.2016

„Von der Ostsee bis zur Zugspitze sollen Bürgerinnen und Bürger im Wissenschaftsjahr 2016*17 an der Erforschung der Meere und Ozeane teilhaben“, sagt die Vorsitzende des Lenkungsausschusses von Wissenschaft im Dialog, die Bremer Tiefseeforscherin Prof. Dr. Antje Boetius. „Das Meer ist wichtig für das Klima, für den Sauerstoff, den wir atmen – ohne das Meer könnten wir auf der Erde nicht leben. Doch wir Menschen haben noch nicht gelernt, wie wir gesund und nachhaltig mit dem Meer umgehen können. Wir stoßen viel zu viel CO2 aus, wir nehmen zu viel Fisch aus dem Ozean und wir belasten die Meere mit zu viel Müll. Im Wissenschaftsjahr 2016*17 wollen wir dafür sensibilisieren, was jeder von uns tun kann, damit das nicht so bleibt: zum Beispiel Energie und andere Ressourcen mit Bedacht verwenden – oder einfach Plastiktüten sparen. Unsere Veranstaltungen werden zeigen, warum es sich lohnt, die Meere zu schützen und dass es noch viel zu entdecken gibt in den Ozeanen: Noch nicht einmal 0,01 Prozent des Meeresbodens sind erforscht. Sicher ist aber: Es gibt wertvolle Ressourcen dort unten – nicht nur Erdgas und Metalle, sondern vor allem eine fantastische Lebensvielfalt. Die Tiefsee funkelt und schimmert, sie ist eine ganz und gar geheimnisvolle Welt.“

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Die Projekte von Wissenschaft im Dialog im Einzelnen

Hochschulwettbewerb: Mit dem Hochschulwettbewerb können sich Studierende, Promovierende und Postdocs am Wissenschaftsjahr beteiligen. Sie sind dazu aufgerufen, Kommunikationsprojekte rund um das Thema Meere und Ozeane zu entwickeln. Die Herausforderung: Die Projekte sollen Bürgerinnen und Bürgern den jeweiligen Forschungsbereich auf interaktive Art und Weise verständlich machen und gleichzeitig dessen gesellschaftliche Bedeutung hervorheben. Die erste Wettbewerbsphase ist soeben beendet. 50 Teams haben innovative Kommunikationskonzepte eingereicht, die zeigen, was die Wissenschaft zum Entdecken, Nutzen und Schützen der Meere und Ozeane beitragen kann.

Ausstellungsschiff MS Wissenschaft: Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) schickt Wissenschaft im Dialog das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft auf Reisen. Das umgebaute Frachtschiff tourt 2016 mit der Ausstellung „Meere und Ozeane“ durch 33 Städte im Norden, Westen und Osten Deutschlands. Im Jahr 2017 wird sich eine zweite Fahrt auf die Mitte und den Süden Deutschlands konzentrieren und auch nach Österreich führen. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung gehen auf eine Forschungsexpedition: Sie tauchen ein in die geheimnisvolle Welt der Meere und Ozeane, erkunden Lebensräume wie Küste, Hochsee, Tiefsee oder Eismeer und bekommen einen Einblick in die vielseitige Arbeit von Forscherinnen und Forschern. Spielerisch können sie zum Beispiel herausfinden, wie nachhaltiger Fischfang funktioniert. Mit einer Virtual-Reality-Brille tauchen sie durch ein tropisches Korallenriff und im Tiefseekino entdecken sie, welche Kreaturen in vollkommener Finsternis am Meeresgrund leben. Die Ausstellung wird empfohlen ab zwölf Jahren. Der Eintritt ist frei.

Diskussionsveranstaltungen an Deck des Ausstellungsschiffs: Auf der MS Wissenschaft lädt nicht nur die Ausstellung zum Mitmachen und Einmischen ein: Wissenschaft im Dialog organisiert in vielen Städten Diskussionsrunden an Deck, Filmabende oder Treffen mit Wissenschaftlern. Bei der Veranstaltungsreihe „Dialog an Deck" diskutieren Experten mit Bürgerinnen und Bürgern über Themen wie die Überfischung der Weltmeere, über Plastikmüll im Meer oder den Fluchtweg Ozean. Bei „Meet the Scientist“ stellen Wissenschaftler höchstpersönlich ihr Forschungsprojekt vor und geben einen Einblick in ihre alltägliche Arbeit rund um die Meere und Ozeane. Alle Veranstaltungen sind kostenlos.

Ozeanwerkstatt: Ein Schiff, zwei Tage Zeit, viele Ideen und nette Leute – das ist der Rahmen für die Ozeanwerkstatt. Bei dieser Veranstaltung an Bord der MS Wissenschaft tüfteln Programmierer, Designer und Meeresbegeisterte an ihren Ideen und Prototypen zum Schutz der Meere und Ozeane. Egal ob App, Sensor oder Messstation – die beste Idee wird ausgezeichnet. Mitmachen kann jeder, der sich für das Thema interessiert und Spaß am Werkeln und Kreativsein hat. Die zweitägigen Werkstätten finden in Kiel, Berlin und Bremen statt und sind kostenlos.

ScienceStation: Das Warten an deutschen Bahnhöfen macht jetzt wieder Spaß: Die Mitmach-Ausstellung ScienceStation tourt bundesweit durch Bahnhofshallen und wird unter anderem in München, Mainz, Erfurt, Dresden und Köln zu sehen sein. Zwischen Zug und S-Bahn können die Besucherinnen und Besucher dann Einblicke in die Meeres- und Ozeanforschung bekommen. Wie immer steht das eigenständige Experimentieren im Vordergrund. Die ScienceStation ist ein Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaft im Dialog, der Deutschen Bahn und der Zeitschrift Welt der Wunder. Start der Tour war am 23. Mai 2016 in Dresden. Nächster Halt ist Mainz Hauptbahnhof.

MeerWissen – DFG-Spezialpreis im Wissenschaftsjahr 2016*17: Im Webvideo-Wettbewerb Fast Forward Science richtet sich zum ersten Mal eine Kategorie an Schülerinnen und Schüler: Zusammen mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ruft Wissenschaft im Dialog Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren dazu auf, ein Webvideo zum Thema Meere und Ozeane einzureichen. Die Inhalte der Videos können von maritimer Technik über Schifffahrt im Allgemeinen, Umwelt und Artenvielfalt bis hin zu Literatur und Geschichte reichen – Hauptsache sie haben einen Bezug zum Meer. Das Wettbewerbsteam freut sich auf kreative, lustige und informative Webvideos. Einsendeschluss ist am 31. Juli 2016. Zu gewinnen gibt es einen Besuch des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel und eine Ausfahrt auf einem Forschungsschiff.

Citizen-Science-Wettbewerb im Wissenschaftsjahr: Der Wettbewerb „Citizen Science im Wissenschaftsjahr“ richtet sich an Forschungsprojekte, die wissenschaftlichen Fragestellungen mit Hilfe ehrenamtlicher Forscherinnen und Forscher nachgehen. Wissenschaftler, die an solchen Citizen-Science-Projekten im Bereich der Meeres- und Ozeanforschung arbeiten, sind aufgerufen, ihr Projekt auf der Plattform www.buergerschaffenwissen.de zu präsentieren. Start des Wettbewerbs wird im Herbst 2016 sein.

Quelle: UD/idw
 

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