Politik

Radiofeature zur umstrittenen WM in Katar

Korruptionsvorwürfe, katastrophale Arbeitsbedingungen und Todesfälle auf Stadionbaustellen sowie nun auch noch ein Wirtschaftsboykott durch mehrere arabische Staaten wegen Terrorismusvorwürfen: Die schon seit der Verkündung umstrittene Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an Katar ist für die FIFA zum Dauerproblem geworden. Wegen der Menschenrechtsverletzungen im Ausrichterland haben internationale Gewerkschaften gegen den Weltfußballverband Klage eingereicht. Kürzlich nahm auch DFB-Präsident Reinhard Grindel die FIFA und das Emirat in die Pflicht. Von einem möglichen Boykott wollte er aber nicht sprechen. Immerhin: Der Weltfußballverband und Katar reagieren - wenn auch langsam.

22.06.2017

Radiofeature zur umstrittenen WM in Katar

Leidtragende sind vor allem ausländische Arbeiter, die in einem sklavereiähnlichen Ausbeutungssystem gefangen sind. Angeheuert für  WM-Stadion- und Infrastrukturprojekte, leiden die Bauarbeiter unter illegalen Rekrutierungsgebühren, ausbleibenden Lohnzahlungen, unhygienischen Unterkünften und fehlenden Beschwerdemöglichkeiten. ARD-Autor Tom Mustroph hat sich vor Ort in Katar auf den WM-Baustellen umgesehen und mit Arbeitern, Verantwortlichen sowie FIFA-Kritikern gesprochen. Sein neues ARD radiofeature "Fußball ist unser Tod - Über die Verantwortung der FIFA für die WM 2022 in Katar" ist ab Mittwoch, 21. Juni 2017, in sieben Wort- und Kulturwellen der ARD zu hören und im Internet abzurufen.

Nach Jahren der Kritik und umfangreicher Medienberichterstattung haben die FIFA und der WM-Gastgeber mit einzelnen Änderungen und Verbesserungen reagiert. Der Weltfußballverband hat einen Menschenrechtsrat eingerichtet, der neue Vergabekriterien für die WM 2026 erarbeiten soll. Wichtigster Aspekt soll der Schutz der Menschenrechte in den Bewerberländern sein, sagt Rachel Davis als Chefin des Menschenrechtsrats. Allerdings: "Es geht nicht darum, die gesamte Menschenrechts-Performance eines Landes zu beurteilen. Ziel ist, die Risiken in Verbindung mit der WM zu erkennen, die dann gemanagt werden müssen."

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Die ersten Ergebnisse der Arbeit des Menschenrechtsrats werden sich im Sommer zeigen, wenn die Bieterdokumente für die WM 2026 vorgestellt werden. Die USA, Mexiko und Kanada sind derzeit die einzigen Bewerber für die Mammut Weltmeisterschaft mit 48 Mannschaften.

Die gemeinsame Bewerbung mehrerer Länder zeigt ein weiteres Problem. Immer weniger demokratische Staaten wollen sich die kostspieligen Großveranstaltungen wie Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele leisten. Staaten wie Katar und Russland füllen diese Lücke. Mit all den politischen Problemen, die dann folgen. Sportökonom Wolfgang Maennig prophezeit: "Wenn wir eines Tages zu den gegebenen Bedingungen, sprich den Kosten, die damit verbunden sind, keine Bewerber mehr finden, dann ist dies das Ende der Spiele."

Sendetermine des radiofeatures:

  • SWR 2 Mittwoch, 21. Juni 2017, 22:03 Uhr
  • Antenne Saar Samstag, 24. Juni 2017, 17:04 Uhr
  • SR 2 Samstag, 24. Juni 2017, 17:04 Uhr
  • BR 2 Samstag, 24. Juni 2017, 13:05 Uhr
  • WDR 5 Sonntag, 25. Juni 2017, 11:05 Uhr
  • Nordwestradio (RB) Sonntag, 25. Juni 2017, 16:05 Uhr
  • NDR Info Sonntag, 25. Juni 2017, 11:05 Uhr
  • hr2-kultur Sonntag, 25. Juni 2017, 18:05 Uhr
Quelle: UD/pm
 
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