Politik

Immobilienhype braucht andere Bodenpolitik

Die Preise für Grund und Boden boomen. Doch nicht nur in Berlin, Köln und München erreichen die Verkaufssummen immer neue Höchststände. Auch die Landwirtschaft spürt den zunehmenden Druck bei der Verteilung von Boden, während viele ländliche Gebiete mit Leerständen und Preisverfall zu kämpfen haben. In der "Schwerter Erklärung" rufen NGOs auf zum Umdenken.

21.04.2017

Immobilienhype braucht andere Bodenpolitik zoom

„Der Markt ist oftmals nicht mehr in der Lage, eine gerechte Verteilung des Bodens zu gewährleisten. Wir wollen deshalb das Engagement der Bürger stärken“ sagt Rolf Novy-Huy, Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftung trias. Als Gegenentwurf zur Spekulation und Marktversagen fordert sie Bodenfonds, um einen gerechteren Zugang zu Grund und Boden ermöglichen.

Daher hatte die Stiftung Ende März zur „Bodentagung“ nach Schwerte eingeladen. Auf dem Programm standen zunächst Diskussions- und Austauschrunden, u.a. mit NRW-Staatssekretär für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, Michael von der Mühlen. Die Teilnehmer aus Politik, Verwaltung, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Organisationen erarbeiteten nicht nur Kernelemente, Hürden und Skalierungsmöglichkeiten für Bodenfonds sondern auch Forderung an die Politik, den Zugang aller gesellschaftlichen Gruppen zu Grund und Boden sicherzustellen. Boden wieder stärker unter Gemeinwohl zu sehen, nicht nur als Sanierungsfaktor für leere Kassen und als Investitionsgut für Kapitalanleger.

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Diskutiert wurden die Herausforderungen der „knappen“ Märkte in den Ballungsgebieten, die Chancen für landwirtschaftliche Bodenfonds sowie für die schrumpfenden Regionen. Als Ergebnis der Tagung verabschiedeten die Teilnehmer die „Schwerter Erklärung“, mit welcher sie ihre Erkenntnisse und die zentralen Forderungen öffentlich machen.

Teilnehmer Martin Linne, Stadt Krefeld, resümiert: „Eine aktive und auf Nachhaltigkeit orientierte Bodenpolitik der Kommunen und die intensive Nutzung von Erbbaurechten sind wichtige Bausteine um eine dauerhaft dem Gemeinwohl in der Stadt dienende Nutzung des Bodens zu sichern!“

Rolf Novy-Huy, Geschäftsführer der Stiftung trias, sagt abschließend: „Wir freuen uns auf die Debatte und werden, gemeinsam mit unseren MitstreiterInnen, weiterhin so viel Boden wie möglich der Spekulation entziehen und für das Gemeinwohl fruchtbar machen“.

Quelle: UD/pm
 

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