Politik

Nigeria geht gegen „nachhaltige“ Shrimp-Fischerei vor

Die nigerianische Regierung betrachtet illegale Fischerei als ernstes Problem und beordert ein als „nachhaltig“ zertifiziertes Shrimp-Schleppnetzschiff zurück, welches 2017 in liberianischen Gewässern festgesetzt wurde. Das Schiff wurde drei Monate in Gewahrsam genommen, bis der Besitzer den Kapitän und den ersten Maschinisten entließ.

22.01.2018

Nigeria geht gegen „nachhaltige“ Shrimp-Fischerei vor
Die STAR SHRIMPER XXV in liberianischen Gewässern.

Am 13. März 2017 setzte die liberianische Küstenwache mit Hilfe von Sea Shepherd das in Nigeria registrierte Fischereischiff STAR SHRIMPER XXV fest, da es gegen verschiedene Vorschriften verstoßen hatte. Es fischte aktiv ohne liberianische Lizenz und wurde in einer küstennahen Sperrzone (IEZ) aufgegriffen, welche für ansässige Kleinfischer vorgesehen ist. Außerdem wurde ohne Vorrichtung zum Ausschließen von Schildkröten (TED) gefischt, welche für „nachhaltige“ Shrimp-Schleppnetzschiffe vorgeschrieben ist.

Die STAR SHRIMPER XXV ist Teil einer Flotte „nachhaltig zertifizierter“ Schiffe, welche Atlantic Shrimpers Ltd. gehört. Diese haben laut US-Außenministerium die Erlaubnis, Shrimps in die USA zu exportieren. Die Zertifizierung verlangt von den Schiffen, TEDs zu nutzen, um den Beifang von Schildkröten zu reduzieren. Der Zertifizierungsprozess, bekannt als „Section 609“, verlangt die Erweiterung für TEDs für Schiffe aus Ländern, die in die USA exportieren. TEDs sind Gitter, welche an die Öffnungen von Schleppnetzen angebracht werden, um Schildkröten und andere Meerestiere aus den Netzen fernzuhalten. Bedenkt man, dass die USA zu den größten Importeuren von Shrimps gehören, zeigt sich, dass Section 609 ein wichtiges Werkzeug zum Schutz der Meeresschildkröten und anderer Meereslebewesen weltweit ist.

Nach der Festsetzung der STAR SHRIMPER XXV arbeitete Sea Shepherd Global zusammen mit Sea Shepherd Legal an einer formellen Forderung an das US-Außenministerium, um die „nachhaltige“ Shrimpfischerei in Nigeria zu untersuchen.

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Am 20. Dezember informierte das Außenministerium Sea Shepherd Legal, dass die STAR SHRIMPER XXV eine Geldstrafe erhalten und die liberianischen Behörde sie nach zwei Monaten Arrest entlassen habe. Danach sei das Schiff nach Nigeria zurückbeordert worden, wo es auch registriert sei.

Laut US-Außenministerium ging Nigeria sofort gegen die STAR SHRIMPER XXV vor, beschlagnahmte sie noch bei ihrer Ankunft und hielt sie anschließend drei Monate fest, während der Schiffsbesitzer Atlantic Shrimpers Ltd. die Crew 90 Tage suspendierte und den Kapitän sowie den ersten Maschinisten entließ.

Für das Fischen ohne Lizenz in liberianischen Gewässern wurde der STAR SHRIMPER XXV das Fischen für sechs Monate untersagt, was abschreckend auf andere Fischereischiffe wirkte und vielen Meeresschildkröten das Leben rettete. Sea Shepherd dankt der Regierung von Nigeria dafür, die Verantwortung übernommen und seine Aufgabe als Flaggenstaat ernst genommen zu haben.

„Wir sind froh, dass im Falle der Star SHRIMPER XXV sowohl Liberia als auch Nigeria gehandelt haben. Wenn man bedenkt, dass Atlantic Shrimpers Ltd. zu einer riesigen Flotte bestehend aus 70 nigerianischen Schleppnetzschiffen gehört, hoffen wir, dass diese Handlungen als abschreckendes Beispiel für die Zukunft dienen werden“, so Peter Hammarstedt, Kampagnenleiter von Sea Shepherd Global.

Quelle: UD/pm
 

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