Biodiversität

Naturschutzprojekt stärkt Weidetierhalter und Artenvielfalt

Mehr Schutz für Feuersalamander und Gelbbauchunke, finanzielle Mittel für Schaf- und Ziegenhalter – Das Projekt „Gipskarst Südharz – Artenvielfalt erhalten und erleben“ im thüringischen Landkreis Nordhausen soll die heimische Flora und Fauna schützen sowie Weidetierhalter in der einzigartigen Kulturlandschaft unterstützen. Dazu wird das Vorhaben im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) fachlich begleitet und mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUB) gefördert.

26.01.2018

Naturschutzprojekt stärkt Weidetierhalter und Artenvielfalt
Beweidung ist für die Landschaftspflege von zentraler Bedeutung.

Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks zu dem Projekt: „In den letzten Jahren hat sich die Anzahl schaf- und ziegenhaltender Betriebe deutschlandweit stark reduziert – so auch im Südharz. Allerdings ist ohne die Schaf- und Ziegenhalter die Landschaftspflege der wertvollen Offenlandbiotope undenkbar. Das Projekt verbindet beide Bereiche: Indem es eine nachhaltige extensive Beweidung fördert, trägt es zum Schutz und Erhalt dieser einzigartigen Kulturlandschaft bei.“

Durch die traditionelle extensive Beweidung, bei der vergleichsweise wenig Vieh auf einer großen Fläche weidet, haben sich im Südharzer Zechsteingürtel über Jahrhunderte wertvolle Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Zwergstrauchheiden entwickelt. Ihr Artenreichtum ist durch die stetig sinkende Weide- und Mahdnutzung jedoch gefährdet.

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„Mit diesem Projekt wollen wir insbesondere auch zu regionalen Partnerschaften anregen und diese fördern“, sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. „Denn nur wenn die unterschiedlichen Akteure vor Ort eng zusammenarbeiten und sich gemeinsam für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen, kann sie langfristig gesichert werden.“
Ein Ziel des Vorhabens ist es, den Rückgang der schafhaltenden Betriebe und der Weidetierzahlen zu stoppen. So werden Weidetierhalter bei der Vermarktung ihrer Produkte unterstützt, indem regional vorhandene Vermarktungsstrukturen genutzt und weiterentwickelt werden. Darüber hinaus werden alle an der Weidetierhaltung Interessierten durch Informations- und Beratungsangebote unterstützt, um so zur Sicherung der Hofnachfolge beizutragen. Die vorgesehenen Standorte werden durch gezielte Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für eine Beweidung vorbereitet.
Auch Maßnahmen zum direkten Artenschutz sind geplant: So werden zum Erhalt von Feuersalamander, Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte beispielsweise neue Laich- und Fortpflanzungsgewässer angelegt. Mit gezielten Pflegemaßnahmen sollen in der Region zudem lichte Wälder und Wald-Offenland-Übergänge entwickelt werden. Umfassende Angebote zur Umweltbildung, Verbesserungen der touristischen Infrastruktur und eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit begleiten die Projektarbeit.

Das auf sechs Jahre angelegte Projekt wird vom Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser e.V. koordiniert. Das Vorhaben wird in einem von insgesamt 30 Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland umgesetzt, die das BfN als Gebiete mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt unterschiedlichen Arten, Populationen und Lebensräumen identifiziert hat.

Quelle: UD/pm
 

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