Klimawandel

Klimawandel erfordert echte Ursachenbekämpfung

Anlässlich der in Berlin stattgefundenen Konferenz zur künstlichen Veränderung des Klimas („Climate Engineering Conference, CEC17“) haben der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Heinrich-Böll-Stiftung vor den unkalkulierbaren Folgen großflächiger, technologisch unerprobter Manipulation an den globalen Ökosystemen gewarnt.

23.10.2017

Klimawandel erfordert echte Ursachenbekämpfung
Smog über China

Anstatt Unsummen in die Erforschung riskanter Technologien zur Symptombekämpfung zu stecken, sei in erster Linie der rasche Ausstieg aus fossilen Energien wie der klimaschädlichen Kohle nötig. Zugleich müssten die erneuerbaren Energien stärker gefördert und Ökosysteme wie Wälder und Moore weltweit großflächig renaturiert werden, um die natürlichen CO2-Absorptionspotentiale auszuschöpfen. Unerlässlich sei auch die Veränderung der industriellen landwirtschaftlichen Produktion hin zu klimafreundlichen kleinbäuerlichen Betrieben. 

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Barbara Unmüßig, Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung betonte: „Vorschläge, den globalen Klimawandel aufzuhalten, gibt es zahlreiche. Diese durchzusetzen ist in erster Linie eine politische und keine ausschließlich technologische Frage. Wir haben viele Antworten. Stattdessen erleben wir in immer größerem Maße Investitionen in den Ausbau fossiler Infrastruktur und in die agroindustrielle Landwirtschaft. Diese Investitionen müssen wir umlenken in Klimaschutz und armutsorientierte Entwicklung. Geoengineering macht leider das glatte Gegenteil. Investitionen in Milliardenhöhe fließen in Risikotechnologien mit neuen negativen Auswirkungen auf Menschenrechte und Ökosysteme. Wir brauchen dringend eine breite demokratische Debatte zu den komplexen Gesamtrisiken des Geoengineerings.“

Karin Nansen, Vorsitzende der internationalen Dachorganisation des BUND „Friends of the Earth International“ sagte: „Schon heute fließt zu viel Geld in die Erforschung fragwürdiger Technologien zur CO2-Reduktion. Diese Experimente sind sehr teuer im Vergleich zu sinnvollen Investitionen in saubere Energien und Ressourcenschutz, die sofort wirksam wären. Geo-Engineering ist verbunden mit einem hohen Flächenverbrauch und birgt große Risiken für die direkt betroffenen Menschen und Ökosysteme. Es verführt dazu zu glauben, wir könnten weiter wirtschaften wie bisher. Die Klimakrise erfordert jedoch das Gegenteil, nämlich den Ausstieg aus fossilen Energien, den Ausbau der Erneuerbaren, den Schutz von Wäldern und Mooren, Agrarökologie und das Einleiten von umweltfreundlicher Mobilität noch vor 2020. Wir müssen die Ursache der Klimakrise beseitigen, nicht ihre Symptome.“

Auf der Konferenz diskutierten Vertreter und Vertreterinnen der drei Organisationen die erforderliche grundlegende Transformation unserer Gesellschaften als Gegenbeispiel zu Plänen, in das Klima großtechnologisch einzugreifen. 

Quelle: UD/pm
 

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