Klimawandel

Mikrowellen: Über sieben Millionen Tonnen CO2

Der Einsatz von Mikrowellen in Europa ist für so viel Kohlendioxid (CO2) verantwortlich wie fast sieben Millionen Autos. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Manchester in ihrer aktuellen Erhebung. Für die erste umfassende Studie dieser Art wurden die Auswirkungen auf die Umwelt untersucht und dabei die gesamte Nutzungszeit der Geräte berücksichtigt. Die Ergebnisse wurden in "Science of the Total Environment" veröffentlicht.

31.01.2018

Eine Mikrowelle mit Tastatur wird eingeschaltet.

Derzeit sind Mikrowellen allein in der EU für 7,7 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. Das entspricht der jährlichen Emission von 6,8 Millionen Autos. Die Geräte verbrauchen pro Jahr 9,4 Terawatt Elektrizität. Das ist die Menge an Strom, der von drei großen Gaskraftwerken hergestellt wird. Initiativen zur Verringerung der Nutzung sollten sich laut den Forschern auf eine Verbesserung des Konsumentenverhaltens und eine effektivere Nutzung der Geräte konzentrieren. Von allen Herd-Arten wird in der EU der höchste Prozentsatz an Mikrowellen verkauft. Bis zum Jahr 2020 sollen fast 135 Millionen Geräte erreicht werden. Die Folgen für die Umwelt wurden jedoch bisher nicht genau erforscht. Für die aktuelle Studie wurde eine Lebenszyklusanalyse durchgeführt. Berücksichtigt wurden Herstellung, Einsatz und Entsorgung. Insgesamt wurden zwölf verschiedene Umweltfaktoren untersucht. Dazu gehörten Klimawandel, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen und die Ökotoxizität.

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Extrem hoher Stromverbrauch

Am belastendsten für die Umwelt sind die Materialien für die Produktion, die Herstellung und die Entsorgung. Der Herstellungsprozess trägt über 20 Prozent zur Ausbeutung der Ressourcen und dem Klimawandel bei. Der Stromverbrauch der Mikrowellen: 573 Kilowattstunden Strom im Verlauf einer Lebensdauer von acht Jahren. Das entspricht dem Wert, der von einer Sieben-Watt LED-Lampe verbraucht wird, die fast neun Jahre lang durchgehend brennt. Das ist der Fall, obwohl Mikrowellen mehr als 90 Prozent ihrer Nutzungsdauer nicht verwendet werden.

Laut Forscher Alejandro Gallego-Schmid der University of Manchester fördern die raschen technologischen Entwicklungen und fallende Preise den Kauf von elektrischen Geräten. Neue Geräte werden gekauft, bevor es eigentlich notwendig ist. Sie sind Mode geworden und ein Statussymbol. "Entsorgte Elektrogeräte wie Mikrowellen nehmen daher weltweit drastisch zu." Zum Müllproblem trägt auch die verringerte Lebensdauer der Geräte bei. Sie ist heute fast sieben Jahre kürzer als noch vor 20 Jahren und liegt noch bei sechs bis acht Jahren.

Quelle: UD/pte
 

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