Plastik & Müll

Schluss mit Plastik

Welche Wege führen aus der Abfallkrise? Verbote von Einwegmaterialien sind sicherlich ein guter Ansatz. Um die Plastikflut weltweit einzudämmen, müssen wir allerdings noch weiterdenken. Praktikable Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen müssen geschaffen werden – zum Beispiel mit Biokunststoffen, Recycling und Mehrweg. Diese drei Gewinner des GreenTech Awards zeigen wie es geht.

18.09.2018

Schluss mit Plastik

Auf der Basis von Pilzen entwickeln die Mitarbeiter vom BioLab Eberswalde nachhaltige Werkstoffe, die verschiedenste Arten von Plastik ersetzen sollen. Für ihre Forschungsarbeit wurden sie mit dem Galileo Wissenspreis belohnt – 5.000 Euro Preisgeld inklusive.

Der Finalist der Kategorie Sustainable Development macht nachhaltige Verpackungen marktfähig. Die Hamburger Firma "Bio-Lutions" verzichtet nicht nur auf Plastik, sondern auch auf Papier (Zellulose) und spart so fossile und natürliche Ressourcen ein. Stattdessen werden zur Fertigung Reststoffe aus der Agrarindustrie verwendet.

Der rote Trend-Becher "Hannoccino" aus Hannover revolutioniert die deutsche Kaffee-Kultur. Er besteht zu 90 Prozent aus natürlichen Bestandteilen und ist biologisch abbaubar. Das Pfandsystem mit über 150 Partnern sorgt dafür, dass jeder Becher wiederverwertet wird.

Die Agentur für Wirtschaft & Entwicklung (AWE) ist die zentrale Anlaufstelle für kleine, mittelständische Unternehmen, die mit ihren Aktivitäten in Entwicklungs- und Schwellenländern eine Win-Win-Situation schaffen wollen. Als "One-Stop-Shop" berät sie zu Förderung und Finanzierung und legt dabei einen Schwerpunkt auf das Thema Nachhaltigkeit. Leiterin Dr. Corinna Franke-Wöller spricht im Interview über den Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Investitionen.

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Die AWE war in diesem Jahr wieder Patin des GreenTec Awards in der Kategorie Sustainable Development. Was hat Sie an den drei Finalisten im Hinblick auf Nachhaltigkeit besonders beeindruckt?

Dr. Corinna Franke-Wöller: Ich fand alle drei Finalisten großartig, weil sie beweisen, dass man mit konkreter, gelebter Nachhaltigkeit Erfolg haben kann. Alle Projekte verbinden mehrere Nachhaltigkeitsaspekte auf sinnvolle Weise, vor allem ökologische und soziale Verantwortung. Diese Unternehmen schaffen in Entwicklungs- und Schwellenländern Arbeitsplätze, verbessern die Ausbildung und setzen sich für den Erhalt oder die Wiederherstellung der Umwelt ein. Und all das erreichen sie mit äußerst praktischen, ich möchte fast sagen „bodenständigen“ Konzepten, wie die Firma Bio-Lutions, die aus Pflanzenabfällen kompostierbare Produkte herstellt. Mit Land Life Company, dem Gewinner der Kategorie Sustainable Development, sind wir in Gesprächen über Kooperationsmöglichkeiten.

Die AWE war in diesem Jahr wieder Patin des GreenTec Awards in der Kategorie Sustainable Development. Was hat Sie an den drei Finalisten im Hinblick auf Nachhaltigkeit besonders beeindruckt?

Franke-Wöller: Die kostenlose Beratung der AWE richtet sich an deutsche und europäische Unternehmen, die Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern planen und mit dem wirtschaftlichen auch einen Entwicklungserfolg verbinden möchten. Diesen Firmen helfen wir zum Beispiel dabei, Förder- und Finanzierungsmittel zu erschließen oder Kooperationspartner zu finden. Insofern ist der Nachhaltigkeitsgedanke bei jedem Projekt präsent: Wenn eine Firma durch ihr Engagement in Entwicklungsländern Arbeitsplätze schafft, in die Ausbildung investiert oder langfristige und faire Lieferbeziehungen schafft, leistet sie damit einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Es muss aber nicht jedes Unternehmen, so wie bei den GreenTec Awards, die Nachhaltigkeit als definiertes Unternehmensziel haben.

Quelle: UD/pm
 

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