Business Case

Natürliches macht sauber

Innovation und Nachhaltigkeit gehen bei Evonik Hand in Hand. So hat das Unternehmen in diesem Jahr einen neuen, rein natürlichen Kosmetikrohstoff auf den Markt gebracht, der unter anderem Haut und Haare reinigt. Das Glycolipid RHEANCE One ist vollständig biologisch abbaubar, umweltfreundlich und eignet sich auch für empfindliche und anspruchsvolle Hauttypen. Das Besondere: Für seine Herstellung benötigt Evonik keine tropischen Öle wie Palmöl.

08.10.2018

Natürliches macht sauber

Glycolipide kommen in der Natur an vielen verschiedenen Stellen vor, beispielsweise werden sie von Bakterien erzeugt, die in Ökosystemen wichtige Funktionen erfüllen. Sie bestehen aus einem Zucker- und einem Fettanteil und dienen Mikroorganismen unter anderem dazu, Öle als Nährstoffe löslich zu machen. Diese Eigenschaften macht sich Evonik nun für den Einsatz in Shampoos und Duschgels zu nutze. Durch ihre spezifische Struktur haben die Glycolipide eine ausgezeichnete Reinigungs- und Schaumwirkung und sind dennoch besonders hautverträglich: „Natürlichkeit und Nachhaltigkeit stehen bei Endverbrauchern von Kosmetika und damit auch bei ihren Herstellern hoch im Kurs. Mit RHEANCE One, das sich für die Anwendung in Haut-, Haar- und Mundpflegeprodukten eignet, haben wir eine neuartige Reinigungssubstanz im Portfolio, die nicht nur zu 100 Prozent auf nachwachsenden Rohstoffen beruht, sondern auch durch einen natürlichen Fermentationsprozess hergestellt wird“, sagt Dr. Tammo Boinowitz, Leiter des Geschäftsbereichs Personal Care bei Evonik.

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Pflanzlicher Zucker als Basis 

Evonik hat dazu eine Technologie entwickelt, die Glycolipide vollständig auf Grundlage pflanzlicher Zucker herstellen kann. Der Fermentationsprozess kommt dabei ohne hohe Temperaturen und gefährliche Reagenzien aus: „Besonders schwierig ist es, die Schaumbildung im Fermenter zu kontrollieren. Denn die Nährlösung mit speziellen Mikroorganismen, die den Zucker zu Gycolipiden umwandeln, muss gerührt und mit großen Mengen Sauerstoff versorgt werden“, so Boinowitz weiter. „Durch geschickte Prozessführung ist es uns gelungen, die dadurch entstehende Schaumbildung im Fermenter zu verringern. Nun können wir Glycolipide in hoher Qualität industriell herstellen.“

Das Kundeninteresse ist hoch, und Kunden aus aller Welt arbeiten bereits an Formulierungen mit den neuen Glycolipiden. Mit RHEANCE One ist die Entwicklung aber noch nicht am Ende: „Wir planen bereits den Ausbau der neuen Technologieplattform.“

Produkt- und Prozessinnovationen wie die Herstellung von RHEANCE One basieren auf den konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsleistungen des Unternehmens. Eigenen Angaben zufolge hat Evonik hier seine Aufwendungen seit 2013 um vier Prozent gesteigert. Ziel ist es, sich einerseits neue Geschäftsoptionen zu erschließen und andererseits bestehende Aktivitäten zu sichern und zu erweitern: „In unseren Innovationsaktivitäten ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium. So arbeiten wir für und mit unseren Kunden an immer energieeffizienteren und ressourcenschonenderen Lösungen“, informiert der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht von Evonik.

Nachwachsende Rohstoffe als Alternative

Dazu gehört auch, dass das Unternehmen teilweise den Anteil nachwachsender Rohstoffe innerhalb seiner Geschäftstätigkeit erhöht. Eigens dafür entworfene Risikomanagementsysteme und eine spezielle Beschaffungsstrategie stellen dabei die Sozial- und Umweltkonformität der Rohstoffverarbeitung sicher. Für RHEANCE One etwa nutzt Evonik Zucker aus Mais, der in Europa erzeugt wird.: „Mais bietet uns eine Alternative zur Verwendung von tropischen Ölen oder auch von Erdöl“, erklärt Boinowitz. „Unsere Forscher arbeiten daran, künftig verstärkt Pflanzenreste aus der Land- und Forstwirtschaft als Rohstoff nutzen zu können.“ Doch das sei noch Zukunftsmusik: „Erste Ergebnisse zeigen aber, dass das funktionieren könnte.“

Quelle: UmweltDialog
 

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