Vodafone CR-Report 2010/11: Strategie neu aufgestellt
Im Mittelpunkt des Geschäftsjahres 2010/11 stand bei Vodafone die Implementierung einer neuen CR-Strategie, so der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens. Dieser beschreibt die Schwerpunkte der Strategie sowie die Verantwortlichkeiten zur Implementierung in das Unternehmen. Darüber hinaus schafft er einen Überblick über das Engagement Vodafones in den Bereichen „Innovation durch Dialog“, „Qualität durch Mitarbeiter“ sowie „Zugang zu Kommunikation“. Ergänzt wird der Bericht durch eine umfassende Leistungsbilanz, die unter anderem auch Kennzahlen zu den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz sowie Energieverbrauch beinhaltet.
04.12.2012
Felder mit größtmöglicher Wirkung
Der vorliegende Bericht beschreibt die wichtigsten Bereiche der neuen Strategie, die auf den wesentlichen CR-Feldern Markt, Umwelt und Mitarbeiter basieren. Zudem benennt er die daraus abgeleiteten drei strategischen „Profilierungsfelder“, mit denen Vodafone nach eigener Aussage auf Grund ihrer Zugehörigkeit zum Kerngeschäft die größte Wirkung im Bereich Nachhaltigkeit erzielen kann: „Access to Communication“ verfolgt das Ziel, allen Mitgliedern der Gesellschaft einen Zugang zu moderner Telekommunikation zu ermöglichen. „Connected Living“ umfasst die Innovationen zur Vernetzung von Privat- und Berufsleben durch integrierte Kommunikationsprodukte und -dienstleistungen. „Smart Energy“ beinhaltet den effizienten Ressourceneinsatz sowie die Reduktion des Energieverbrauchs. „Simplicity“ beschreibt den Anspruch, einfache und nutzerfreundliche Produkte anzubieten und gilt als Querschnittsthema aller Handlungsfelder Vodafones. Ergänzend dazu konzentrieren sich die Bereiche Siftungen und Corporate Citizenship auf die gesellschaftliche Weiterentwicklung.
Klare Verantwortungen zur Umsetzung der CR-Strategie
Für die Umsetzung der neuen Strategie wurden klare Verantwortlichkeiten festgelegt: Die finale Verantwortung sowie strategische Entscheidungen liegen beim „Executive Committee“. In diesem fungiert Thomas Ellerbeck als „Sustainability Owner“ und gewährleistet die Implementierung der CR-Strategie. Die Überprüfung der Strategie, die Identifikation von Schwerpunkten sowie die externe Positionierung des Themas Nachhaltigkeit ist Aufgabe des „Sustainability Councils“. Mit der Entwicklung von Nachhaltigkeitsinitiativen sowie deren Koordination ist schließlich das Projektteam betreut.
Mitarbeiter Vodafones profitieren durch Work-Life-Services
Im Fokus des Kapitels „Qualität durch Mitarbeiter“ steht das umfassende Angebot Vodafones in Sachen „Work-Life-Services“. Dies beinhaltet auch die 2010 verabschiedete Gesamtbetriebsvereinbarung „Flexible Arbeitsplätze“. Sie legt fest, dass Mitarbeiter 20 Prozent ihrer Arbeitszeit von zu Hause aus erbringen können. Davon profitierte auch Karl-Heinz Radecki, Senior Projektmanager bei Vodafone, nachdem seine Tochter zur Welt kam. Seine Frau führt eine eigene Kanzlei, wodurch ein Jahr Pause für sie nicht realisierbar war. So beantragte er die Elternzeit. Um jedoch nicht ganz den Anschluss zu verlieren, beschloss er, 15 Stunden pro Woche weiterzuarbeiten. Durch die Vereinbarung „Flexible Arbeitsplätze“ konnte Radecki diese Stunden so aufteilen, dass er alle zwei Wochen einen Tag von zu Hause aus arbeitete und einen Tag in der Woche ins Büro kam. Für ihn der ideale Weg: „Ich habe den Anschluss gehalten, mein Wissen weiter eingebracht und meiner Vertretung jederzeit für Fragen zur Verfügung gestanden“, so Radecki.
Zudem bietet das Unternehmen seit 2011 die Möglichkeit zur Blockteilzeit. Über die weiteren Elemente der Work-Life-Services berichtete UmweltDialog in einem ausführlichen Interview mit Gerda Köster, die für das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Vodafone zuständig ist. Auf Grund der positiven Resonanz der Mitarbeiter will Vodafone seine Work-Life-Services weiter ausbauen und an der weiteren Individualisierung der Arbeitszeitenmodelle arbeiten.
Anbindung ländlicher Regionen an schnelles Internet
Des Weiteren beschreibt der Konzern im Kapitel „Zugang zu Kommunikation“ sein Engagement zum Ausbau des mobilen Breitbandnetzes LTE. LTE ist ein neuer Mobilfunkstandard für das Breitbandinternet, mit kabellosen Zugang und schnellen Übertragungsraten. Machbar wurde der Einstieg in die LTE-Technik durch die Ersteigerung der 800 Megahertz-Funkfrequenzen, die durch die Digitalisierung des Antennenfernsehens frei wurden. 2010 startete Vodafone die Einführung von LTE in ländlichen unversorgten Regionen - ein Jahr später waren bereits fünf Mio. Haushalte in versorgt. „Für Gemeinden ist der Breitbandausbau ein wichtiger Standortfaktor, um die Attraktivität des ländlichen Raums für Unternehmen genauso wie für die Bürger zu erhöhen“, sagt Zoltan Bickel, Director LTE bei Vodafone. Nach der Erschließung der ländlichen Gebiete will Vodafone den Ausbau des LTE-Netzes in Ballungsräumen vorantreiben.
Mit seinen Kommunikationsprodukten muss Vodafone ständig am Puls der Zeit liegen. Die Frage, wie die gesellschaftliche Entwicklung das Kommunikationsverhalten beeinflusst, ist für das Unternehmen daher entscheidend. Seit Herbst 2011 beschäftigt sich damit intensiv das „Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation“, in dem es die Wechselbeziehung zwischen sozialen und technologischen Innovationen untersucht. Es zielt darauf ab, das gesellschaftsverändernde Potenzial mobiler Technologien zu identifizieren und daraus Erkenntnisse für Wissenschaft, Politik und Wirtschaft abzuleiten.
Umfassende Leistungsbilanz
In einer Leistungsbilanz führt Vodafone im vorliegenden Bericht außerdem alle wichtigen Maßnahmen, Erfolge und Kennzahlen auf. Diese wurden für die Bereiche Umwelt- und Klimaschutz, Mitarbeiter, Governance und Compliance, Produktverantwortung sowie ethischer Einkauf erfasst. Des Weiteren gibt das Unternehmen einen Ausblick auf seine nächsten Ziele.