Duale Ausbildung: Gutes Image, aber schlechte Quote
Unternehmen müssen Vorteile betrieblicher Ausbildung stärker herausstellen, um Azubi-Mangel entgegenzuwirken, zeigt eine repräsentative Befragung des IfD Allensbach im Auftrag des Unternehmens McDonald‘s.
12.01.2015
Das Image der betrieblichen Ausbildung schneidet im Vergleich mit einer akademischen Laufbahn bei jungen Erwachsenen überraschend positiv ab – jedoch wird Letztere trotzdem deutlich bevorzugt. Dies zeigt der aktuelle McDonald's Ausbildungsflash „Duale Ausbildung: Gutes Image, schlechte Quote", durchgeführt vom Institut für Demoskopie Allensbach, das die betriebliche und akademische Ausbildung aus Sicht junger Erwachsener zwischen 15 und 24 Jahren untersucht hat.
„Es wird höchste Zeit, offensiv die vielfältigen Vorteile der beruflichen Ausbildung in den Vordergrund zu stellen", appelliert Jugendforscher Prof. Dr. Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance angesichts der Ergebnisse an die Wirtschaft. Grundsätzlich zeigte sich die junge Generation an der Schwelle zum Berufsleben aber noch zuversichtlicher als im letzten Jahr. „Gründe für den großen Optimismus unter den jungen Menschen aller sozialen Schichten sind die weiterhin positive wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und die gute Situation auf dem Arbeitsmarkt", erklärt Prof. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach.
Betriebliche Ausbildung punktet bei Jugendlichen und Eltern
Mit einer dualen Ausbildung assoziierten die Unter-25-Jährigen vor allem einen hohen Praxisbezug (88 Prozent), eine gute Vorbereitung auf das Berufsleben (85 Prozent), gute Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz im Anschluss an die Ausbildung (68 Prozent) sowie eine abwechslungsreiche Tätigkeit und finanzielle Unabhängigkeit (je 61 Prozent).
Vor allem jene Aspekte, die den Jugendlichen bei einem Beruf wichtig sind, sehen sie auch bei einer betrieblichen Ausbildung gewährleistet. Beispielsweise bevorzugen 64 Prozent einen sicheren Arbeitsplatz – 68 Prozent sprechen dieses Attribut ebenfalls der Ausbildung zu.
Gleichzeitig geht aus der Datenanalyse hervor, dass das Image der betrieblichen Ausbildung aus Sicht der Eltern als auch Jugendlichen große Übereinstimmungen aufweist. Eltern, die als wichtigste Ratgeber bei der Berufswahl agieren, attestieren der Ausbildung im Vergleich mit der jüngeren Generation zwar eher ein gutes Ansehen, schreiben dem Studium aber ebenfalls deutlich bessere Aufstiegs- (74 Prozent) und Verdienstmöglichkeiten (73 Prozent) zu.
Trend zum Studium ohne Druck von außen
Wenig verwunderlich also, dass viele Schulabgänger aktuell einen akademischen Ausbildungsweg bevorzugen, dem sie neben besseren beruflichen Erfolgschancen auch ein höheres Ansehen zuschreiben. Zudem wird das Studium als stärker im Trend liegend wahrgenommen. Dabei entscheidet die junge Generation über ihren Ausbildungsweg ohne Druck. Nur 20 Prozent der jungen Erwachsenen nehmen einen Druck zu studieren wahr, und nur elf Prozent der Gesamtbevölkerung glauben, dass es diesen Druck gibt.
Optimismus bei der jungen Generation auch in den unteren sozialen Schichten
Junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren sind noch zuversichtlicher als 2013: 77 Prozent blicken optimistisch in ihre berufliche Zukunft und damit sechs Prozentpunkte mehr als 2013 (71 Prozent). Auszubildende sind besonders positiv in Bezug auf ihre Zukunft gestimmt (86 Prozent). Ebenfalls gibt das Thema soziale Mobilität Anlass zu Optimismus: 49 Prozent der unteren Sozialschichten halten ihre Aufstiegschancen für gut oder sehr gut, 2013 waren es erst 40 Prozent.