Studium & Beruf

Kinder der Einheit – Same same but (still) different!

Die vierte McDonald’s Ausbildungsstudie thematisiert die Erwartungen und Wünsche der 14 bis 25-jährigen jungen Menschen in Deutschland an ihre berufliche Zukunft. Auch 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer sieht die junge Generation nach wie vor große Unterschiede bei den beruflichen Chancen in den neuen und alten Bundesländern.

27.09.2019

Kinder der Einheit – Same same but (still) different!

Wahlverhalten, Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaftskraft – es gibt viele Faktoren, an denen sich zeigt, dass es fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten immer noch erhebliche Differenzen zwischen Westdeutschland und Ostdeutschland gibt. Ein ähnliches Bild zeichnet sich nun auch bei der Nachfolgegeneration ab, die die Teilung Deutschlands nur aus Schulbüchern oder Erzählungen kennt. Das spiegeln die Ergebnisse der vierten McDonald’s Ausbildungsstudie wieder, die das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag von McDonald’s Deutschland durchgeführt hat.

Berufliche Perspektive schlägt Heimatgefühle

Insgesamt erscheint Westdeutschland für die große Mehrheit von 87 Prozent der Befragten als attraktiver Arbeits- und Ausbildungsort. Dabei unterscheidet sich die Einschätzung zwischen Jugendlichen in Ost und West kaum. Anders sieht es in der Bewertung des Ostens aus. So finden immerhin noch 64 Prozent der ostdeutschen jungen Erwachsenen, dass ihre Region zum Arbeiten oder für eine Ausbildung ein attraktiver Standort sein kann, aber nur knapp ein Drittel der westdeutschen Befragten teilt diese Meinung. Die hohe Attraktivität Westdeutschlands gründet sich vor allem auf dem Eindruck guter Verdienstmöglichkeiten, einem großen Angebot an Arbeitsplätzen sowie einer vermuteten, hohen Lebensqualität. Ostdeutschland hingegen überzeugt wegen des verfügbaren Wohnraums sowie des guten Angebots an Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Auch die besseren beruflichen Zukunftschancen sehen die jungen Menschen mehrheitlich im westlichen Teil des Landes. Lediglich zwei Prozent der Ostdeutschen sehen hier ihre Region im Vorteil. Das eher verhaltene Urteil der jungen Ostdeutschen über die beruflichen Perspektiven in ihrer Region steht in deutlichem Kontrast zu ihrem Wunsch, am liebsten in der Heimatregion wohnen zu bleiben. Denn obwohl knapp 60 Prozent gerne in ihrer Region bleiben würden, sind immerhin 45 Prozent aufgrund der besseren wirtschaftlichen Perspektive im Westen bereit dorthin umzuziehen. Umgekehrt kommt nur für 21 Prozent der Westdeutschen ein Umzug in den Osten der Republik in Frage. 

„Die Ergebnisse der Studie sind kein gutes Signal“, so Holger Beeck, Vorstandsvorsitzender McDonald’s Deutschland. „Sie zeigen, dass das negative Bild des perpesktivlosen Ostens weiterhin in den Köpfen der jungen Menschen existiert – und das unabhängig davon, wo sie aufgewachsen sind. Offenkundig hat der Osten auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch ein Imageproblem. Hier sind Politik und Wirtschaft gefragt, ihren Beitrag zu leisten, um nicht nur gleichartige Lebensverhältnisse in allen Regionen herzustellen sondern auch die Vorteile des Standorts Ost noch deutlicher herauszustellen. Es muss möglich sein, dass man überall in Deutschland seine beruflichen Wünsche und Lebensträume gleich gut verwirklichen kann“, fordert Beeck weiter.

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Sorgen vor Klimawandel versus Angst vor dem Islam

Während die Sicht auf die wirtschaftliche Attraktivität der Regionen bei Jugendlichen in Ost und West sehr ähnlich ist, gibt es bei dem, was ihnen gesellschaftlich die größten Sorgen bereitet, einige bemerkenswerte Unterschiede. So machen sich junge Westdeutsche mehr Sorgen über den Klimawandel, bezahlbaren Wohnraum und darüber, dass die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland zunimmt. Umgekehrt sorgen sich die unter 25-jährigen Ostdeutschen weit überdurchschnittlich darum, dass der Islam in Deutschland an Einfluss gewinnt, dass Deutschland in einen Krieg hineingezogen werden könnte und dass Gewalt und Kriminalität zunehmen. Zudem ist ihr Misstrauen gegenüber dem Staat und seinen Institutionen etwas stärker ausgeprägt als im Westen. Noch weniger als die junge westdeutsche Generation vertrauen die jungen Ostdeutschen darauf, dass die Politik die Interessen ihrer Generation ausreichend berücksichtigt.

„Hier können wir als Arbeitgeber ansetzen und den Jugendlichen dort Zukunftschancen und berufliche Perspektiven bieten, wo sie und ihre Familien leben. Dabei gilt es heute noch konkreter zu zeigen, was eine gute Ausbildung ausmacht – egal ob in Ost oder West, ob betrieblich oder akademisch“, betont Sandra Mühlhause, Personalvorstand von McDonald‘s Deutschland.

Beziehungsstatus bei der Berufswahl: Es ist kompliziert

Dass Unternehmen in Zeiten des demografischen Wandels mehr tun müssen, um die Jugendlichen von der Attraktivität einer Ausbildung zu überzeugen, ist unbestritten. Hinzu kommt die Vielzahl an Optionen, die der jungen Generation heute beim Übergang von der Schule in eine Ausbildung zur Auswahl stehen. Denn trotz unterschiedlicher Bewertungen ihrer beruflichen Perspektiven und Sorgen eint die ost- und westdeutschen Jugendlichen ihre Wahrnehmung, dass dieser Prozess zunehmend komplizierter wird. So finden es 44 Prozent der unter 25-Jährigen aufgrund der Fülle an Möglichkeiten heute schwieriger als früher, Entscheidungen über die berufliche Zukunft zu treffen. Dabei verstetigt sich der Trend, dass eine akademische Ausbildung für die Mehrzahl der jungen Generation an Attraktivität gewinnt. Mit Blick auf die regionalen Unterschiede zeigt sich jedoch ein differenziertes Bild. Während unter westdeutschen Schülern ein Studium signifikant beliebter ist, ziehen ihre ostdeutschen Altersgenossen zu gleichen Teilen eine akademische oder eine praxisbezogene Ausbildung in Erwägung und interessieren sich auch verstärkt für ein duales Studium.

Hier der Download-Link zur McDonald’s Ausbildungsstudie 2019.

Quelle: UD/cp
 

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