Klimawandel

So kann Hamburg mit dem Klimawandel umgehen

Können die Folgen des Klimawandels bereits in der aktuellen Stadtplanung berücksichtigt werden? Eine Studie der HafenCity Universität Hamburg (HCU) hat sich dem komplexen Aufgabenfeld genähert, indem sie die Themenfelder der Überflutungs- und Hitzevorsorge in den Fokus der Betrachtung gestellt hat. Im Auftrag der Behörde für Umwelt und Energie Hamburg (BUE), hat die HCU Hamburg Lösungsansätze im Umgang mit dem Klimawandel anhand von zwei innerstädtisch stark verdichteten Hamburger Quartieren in St. Georg und Winterhude entwickelt.

03.04.2017

So kann Hamburg mit dem Klimawandel umgehen zoom

Bereits heute sind viele hoch verdichtete Stadtquartiere in Hamburg aufgrund ihrer baulichen Dichte und ihres hohen Versiegelungsgrades der Böden von extremen Regenereignissen und sommerlicher Hitze betroffen. Die Entwicklung wird sich fortsetzen: Als Folge des Klimawandels muss sich Hamburg – wie viele Metropolen – künftig auf vermehrte Starkregenereignisse mit Überschwemmungen sowie erhöhte Temperaturen und längere Trockenperioden im Sommer einstellen.

Forschungsprojekt KLIQ – „Klimafolgenanpassung innerstädtischer hochverdichteter Quartiere“

Die HCU Hamburg wurde Ende 2014 von der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) beauftragt, im Rahmen des Forschungsprojektes KLIQ – „Klimafolgenanpassung innerstädtischer hochverdichteter Quartiere“ gemeinsam mit Hamburger Fachexperten Lösungsansätze zur Überflutungs- und Hitzevorsorge zu entwickeln. Präsentiert wurden diese am 23. März 2017 während einer eintägigen Konferenz an der HCU Hamburg. Dr. Eva Gümbel, Staatsrätin der Behörde für Wissenschaft und Forschung, eröffnete die Konferenz gemeinsam mit Prof. Dr. Wolfgang Dickhaut vom Fachgebiet Umweltgerechte Stadt- und Infrastrukturplanung der HCU Hamburg.

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Lykke Leonardsen (City of Copenhagen), Daniel Goedbloed (Amsterdam Rainproof) und Jürgen Preiss (Stadt Wien) stellten den rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Verwaltung internationale Beispiele der Überflutungs- und Hitzevorsorge aus Kopenhagen, Amsterdam und Wien vor. Anschließend präsentierten Prof. Dr. Wolfgang Dickhaut und Zamna Rodriguez Castillejos vom Fachgebiet Umweltgerechte Stadt- und Infrastrukturplanung HCU Hamburg konkrete Maßnahmen und Konzepte sowie Umsetzungspotenziale zur anhand von Hamburger Beispielquartieren in St. Georg und Winterhude.

Lösungen zur Überflutungs- und Hitzevorsorge

Zentrale Lösungsansätze sind laut Forscherteam die Begrünung sowie die klimasensible Auswahl von Oberflächenmaterialien in Straßenräumen, auf Fassaden und auf Dächern. Durch Maßnahmen zur Erhöhung von Versickerungspotenzialen, temporärem Regenrückhalt, Verschattung und Verdunstung können der Überflutung und Überhitzung im Stadtquartier entgegen gewirkt und Schäden vermieden werden.

Prof. Dr. Wolfgang Dickhaut: „Maßnahmen zur Überflutungsvorsorge tragen oftmals auch zur Hitzevorsorge bei und umgekehrt. Wichtig ist, dass die Maßnahmen frühzeitig in die Planungsprozesse integriert werden und die unterschiedlichen Fachbehörden aus den Bereichen der Stadt-, Landschafts- und Verkehrsplanung sowie der Wasserwirtschaft von Beginn an zusammen arbeiten. Nur so kann eine erfolgreiche Klimaanpassung in innerstädtischen Quartieren gelingen.“

Dr. Eva Gümbel, Staatsrätin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: „Der Klimawandel ist auch in Hamburg längst angekommen. Wissenschaft, Forschung und Verwaltung setzen sich schon seit einigen Jahren intensiv mit der Frage auseinander, wie die Stadt sich darauf einstellen muss. In den hochverdichteten Innenstadtquartieren ist das eine besonders anspruchsvolle Aufgabe. Dazu hat die HCU im Projekt KLIQ erstmals Handlungsempfehlungen entwickelt. KLIQ ist ein wichtiger Schritt für eine Stadt, die auch unter wachsendem Klimastress funktionsfähig und lebenswert bleibt.“

Die Erkenntnisse des KLIQ-Forschungsprojektes münden in ein „Wissensdokument“, welches am 23. März 2017 bei der Konferenz an der HafenCity Universität vorgestellt wurde. Das Wissensdokument sowie konkrete Handlungsempfehlungen und Checklisten für die Verwaltung, Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen stehen ab Mai zum Download bereit.

Quelle: UD/pm
 

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