Geldanlage

Erste Bank startet Mikrofinanzanleihe

Die erste Bank der österreichischen Sparkassen AG hat die Neuemission einer Mikrofinanzanleihe bekanntgegeben, die auch erstmals für Privatkunden zur Verfügung stehen soll. "Mit diesem Produkt sind wir nicht etwa auf einen vermeintlichen Gemeinnützigkeitstrip aufgesprungen, sondern leisten besonders für zukünftige Kleinunternehmer in Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa einen gesellschaftspolitischen Beitrag" erläutert Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender der Erste Bank AG, im Gespräch.

28.02.2007

Die Investitionsanleihe soll für potenzielle Anleger einen Ertrag von vier Prozent erwirtschaften. Die Erste Bank Mikrofinanz Anleihe 2007-2011 bezieht sich nicht auf einmalige Spenden oder Kooperationen. Vielmehr visiert die Anleihe eine gezielte Kreditvergabe an arme, aber wirtschaftlich aktive Menschen an, die ihr eigenes unternehmerisches Potenzial ausschöpfen wollen. Treichl betont, dass die Geldmittel für Mikrokredite bislang aus Spareinlagen der lokalen Bevölkerung, von internationalen Kapitalgesellschaften sowie diversen Entwicklungsgesellschaften stammten. "Das neue Produkt, das an einen Fonds gekoppelt ist, gibt nun erstmals in Österreich auch privaten Anlegern die Möglichkeit, in den Mikrofinanzkreditsektor zu investieren", so Treichl. Zum Emissionsvolumen zeigt sich der Vorstandsvorsitzende zuversichtlich und geht von einem allmählich aufbauenden Finanzpool ab Zeichnungsbeginn von über 100 Mio. Euro aus. Neben den entwicklungsländlich primären Zielregionen sei das Engagement in Rumänien bis 2009 mit bis zu sechs Mio. potenziellen Kreditnehmern durchaus viel versprechend.

Neben der für die Produktlaufzeit konformen Rendite sollen die Anleger auch einen sozialen Mehrwert ihr Eigen nennen können, da durch das getätigte Investment ein Beitrag zur Armutsreduktion geleistet wird, meint Edda Schröder, Geschäftsführerin der die Erste Bank AG beratenden Invest in Visions GmbH, gegenüber Journalisten. Die Vorteile für mögliche Anleger sehen die Finanzexperten zum einen in der sehr breiten Streuung - sowohl geographisch, als auch unter den einzelnen Mikrofinanz-Instituten. Außerdem bestünde eine geringe Wechselwirkung mit anderen Anlegeklassen. Treichl verweist auf die Chancen, die mit einer Zeichnung des Produkts in Verbindung stehen. Hierbei bewägen sich Kunden der Mikrofinanz-Institute in einem Wirtschaftsumfeld, das von den Entwicklungen auf den internationalen Kapitalmärkten relativ unabhängig und daher fast abgekoppelt sei. Hinzu komme laut Treichl der Umstand, dass es in diesem Marktsegment kaum eine europäische Konkurrenz gäbe.

"Bei der Anleihe besteht eine ganz große Wahrscheinlichkeit, dass kaum Risiko für den Investoren als Endkunden besteht", meint der Vorstandsvorsitzende der Erste Bank AG und verweist auf die mit 98 Prozent vorgenommene Kreditrückzahlung der Kreditnehmer in den zumeist anvisierten Entwicklungsländern. Laut Schröder basiert das Mikrofinanzsystem auf dem größtenteils funktionierenden "Prinzip der solidarischen Haftung", das wiederum auf Vertrauen ausgerichtet ist. Eine für beide Seiten lukrative Geschäftsebene sei somit ermöglicht, die partnerschaftlich auf gleicher Augenhöhe stattfände, erläutert Schröder. Als einen weiteren Pluspunkt sehen die Experten die geringe Sensibilität bei politischen Krisen gegenüber den Finanzmärkten. Kleine, lokal ansässige Bauern, Handwerker und Händler als Kreditnehmer seien davon weitaus weniger stark betroffen.
Quelle: pte
 
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