Geldanlage

Massive Kritik an Green Energy-Fonds

Der Fondsanbieter Green Energy mit Sitz in Hannover wirbt unter dem Motto "Mit Geothermie Geld verdienen" um Geld von privaten Anlegern, berichtet das ZDF-Wirtschaftsmagazin "WISO".

04.09.2007

Green Energy verspricht eine Rendite von bis zu zwölf Prozent im Jahr, die mit Erdwärme-Kraftwerken erwirtschaftet werden soll. Fondsexperten allerdings ziehen die Seriosität von Green Energy in Zweifel. Stefan Loipfinger, Fachmann für geschlossene Fonds, übt in "WISO" scharfe Kritik an den Initiatoren: "Insgesamt will Green Energy über 100 Millionen Euro bei Anlegern einsammeln. Und das, obwohl sie noch nie ein eigenes Projekt realisiert haben. Mir erscheint das Ganze wie ein Riesen-Luftballon, den man hier aufblasen will und die Gefahr ist meines Erachtens sehr groß, dass der irgendwann platzt."
 
In den Prospekten des ersten Green-Energy-Fonds, der von 2005 bis Frühjahr 2007 auf dem Markt war, wurde den Anlegern der Neubau eines Erdwärme-Kraftwerkes bei Hagenbach in der Südpfalz nahe der Grenze zum Elsass angekündigt. Laut Green Energy-Chef Matthias Michael wurde der Fonds im Frühjahr mit gut 15 Millionen Euro geschlossen. Loipfinger kritisiert, dass im Fondsprospekt unterschiedliche Angabenzum Betriebsbeginn gemacht werden, nämlich einmal Anfang 2008, dann aber Ende 2008. Auch der Termin Ende 2008 ist schwer nachvollziehbar. Der Bau eines Erdwärme-Kraftwerkes dauert mindestens zwei Jahre. Und Green Energy hat damit noch nicht begonnen.
 
Außerdem ist unklar, ob Green Energy über die notwendigen Bohrrechte verfügt, weil die Firma mit einem früheren Partner im Streit darüber liegt. Schließlich sollte laut Prospekt ein Münchener Geologenbüro "schlüsselfertig" Kraftwerke erstellen - eine Aussage, die die Münchner Firma gegenüber "WISO" bestreitet: "Einen solchen Vertrag hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben." Man habe Green Energy aufgefordert, diese Werbung zu unterlassen.
 
Neben Sonnen-, Wind- oder Wasserenergie zählt auch die Nutzung der Erdwärme zu den regenerativen Energien. Man spricht auch von Geothermie. Dabei werden Warmwasservorkommen in mehreren Kilometern Tiefe angezapft. In Deutschland ist das vor allem im Oberrheingraben nördlich des Elsass, im norddeutschen Becken und im Molasse-Becken bei München möglich.
Quelle: UD
 
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