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Börse Hannover lanciert globalen Nachhaltigkeitsindex

Die Börse Hannover und oekom research haben gemeinsam den Global Challenges Index vorgestellt. Dieser ist auf sieben globale Herausforderungen dieses Jahrtausends ausgerichtet, denen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft gegenüberstehen: Klimawandel, Armut, Trinkwasserknappheit, nachhaltige Waldwirtschaft, Artenvielfalt, Bevölkerungsentwicklung und Good Governance. "Der Global Challenges Index ist eine Innovation am Finanzmarkt. Durch seine Orientierung an konkreten Handlungsfeldern wird das Thema Nachhaltigkeit für Anleger greifbar", sagte Hans Heinrich Peters, Vorstand der Börsen AG Hamburg und Hannover.

07.09.2007

Der Global Challenges Index umfasst 50 Unternehmen, die sich ihrer Verantwortung für die zukünftige globale Entwicklung aktiv stellen, indem sie substanzielle und richtungweisende Beiträge zur Bewältigung dieser globalen Herausforderungen leisten. "Aus Investmentgesichtspunkten sind die im Global Challenges Index gelisteten Unternehmen attraktiv, weil sie sich Chancen für ihre Geschäftsentwicklung sichern und gleichzeitig versteckte Risiken mindern", erläutert Peters. Die Ergebnisse des Performance-Backtestings bestätigen dies: Seit Anfang 2001 hätte sich der Global Challenges Index um rund 15 Prozentpunkte besser entwickelt als der weltweite Aktienindex MSCI World.

"Bei der Auswahl der Unternehmen für den Global Challenges Index legen wir besonders strenge Maßstäbe an", betont Robert Haßler, Vorstand der Nachhaltigkeitsrating-Agentur oekom research: "Ein zweistufiger Auswahlprozess stellt sicher, dass nur diejenigen Unternehmen in den Index aufgenommen werden, die erstens das Thema Nachhaltigkeit umfassend in ihren Geschäftsprozessen verankert haben und zweitens in ihren Aktivitäten substanziell dazu beitragen, die globalen Herausforderungen zu bewältigen." Ausgeschlossen von der Aufnahme sind Unternehmen, die in kontroversen Geschäftsfeldern wie Atomenergie, Biozide, Chlorchemie, grüne Gentechnik oder Rüstung aktiv sind. Auch Verstöße gegen Menschenrechts- und Arbeitsnormen sowie die Beteiligung an Korruption und Bilanzfälschung führen zum prinzipiellen Ausschluss.

Mit der Titelauswahl realisiert der Global Challenges Index eine Mischung aus weltweit tätigen Großunternehmen wie BT Group, Ricoh oder Unilever sowie kleinen und mittleren Unternehmen wie Evergreen Solar, BWT oder Vestas Windsysteme. Enthalten sind Titel aus Europa und den G7-Staaten. Die Gewichtung der Unternehmen erfolgt nach Marktkapitalisierung, wobei Einzelwerte mit maximal 10 Prozent gewichtet werden. Folgende deutsche Unternehmen sind im Index vertreten: Conergy, Henkel, Münchener Rück, Nordex, Q-Cells, SAP, Solarworld und Vossloh. Zweimal jährlich überprüft oekom research die Zusammensetzung des Global Challenges Index. "Unternehmen, die unseren definierten Anforderungen nicht mehr genügen, werden jeweils per Ende März und per Ende September eines Jahres ausgetauscht", erklärt Haßler.
Ein prominent besetzter Beirat hat die Entwicklung des Konzepts aktiv begleitet. Dr. Hermann Falk vom Bundesverband Deutscher Stiftungen: "Besonders wertvoll ist der Global Challenges Index deshalb, weil die Kriterien handlungsbetont sind - es werden nur die Unternehmen mit einer Berücksichtigung in diesem Index belohnt, die besondere Aktivitäten zur positiven Gestaltung der globalen Herausforderungen zeigen. Passive Katastrophengewinner dürfen nicht mehr investitionswürdig sein." Auch Dr. Rolf Krämer von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover äußert sich positiv: "Der Global Challenges Index verbindet in idealer Weise nachhaltiges Wirtschaften und innovatives Gestalten mit der Aussicht auf einen angemessenen Ertrag. Die Kirchen sehen in diesem Index eine Leitschnur für ethische Investitionsentscheidungen, die eine gerechtere Welt und die Bewahrung der Schöpfung im Blick haben."

Uwe Bergmann, Leiter Sustainability Issue Management bei Henkel: "Wir begrüßen den Ansatz des Global Challenges Index, die zukünftigen ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen mit der Verantwortung der Unternehmen in ihrem Kerngeschäft zu verknüpfen. Die Aufnahme in den Index bestätigt uns, dass unsere Strategie des nachhaltigen und gesellschaftlich verantwortlichen Wirtschaftens auch extern verstanden wird. Bewertungen wie diese zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und liefern uns Feedback zu Verbesserungsmöglichkeiten."

Gelistete Unternehmen zum Launch des Global Challenges Index:
Advanced Micro Devices, Atlas Copco, Aviva, Benesse Group, British Land, BT Group, Burlington Northern Santa Fe, BWT, Clipper Windpower, Coloplast, Conergy, CSX, Dassault Systemes, Denso, East Japan Railway, Electrolux, Energy Conversion Devices, Evergreen Solar, Friends Provident, Gamesa, Groupe Danone, Henkel, Kurita Water Industries, Liberty International, Lloyds TSB Group, Mayr-Melnhof, Michelin, Münchener Rück, Nordex, Northern Rock, Ormat Technologies, Q-Cells, Renault, Renewable Energy, Ricoh, SAP, Shimano, SKF, Smith & Nephew, SNS REAAL, Solarworld, Sompo Japan Insurance, STMicroelectronics, Storebrand, SunPower, Svenska Cellulosa, Unilever N.V., Union Pacific, Vestas Wind Systems, Vossloh

Quelle: UD
 
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