Geldanlage

Conergy: Werksverkauf kein Thema

Der Solarspezialist Conergy kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus und musste jüngst einen Kursrutsch von mehr als 18 Prozent hinnehmen. Obwohl es keine neuen Hiobsbotschaften gab, die dieses Desaster begründen, tauchen nun Gerüchte auf, wonach einige Verkäufer mehr wussten als andere. Die aktuelle Ereignislage ist für das Unternehmen nicht positiv, sind sich Analysten einig. So schmiss der eigens für die Sanierung eingekaufte Manager Pepyn R. Dinandt das Handtuch. Fachleute führen die gegenwärtigen Probleme maßgeblich auf einen Siliziumengpass zurück und schließen den Verkauf des Werkes nicht mehr aus.

27.03.2008

"Eine Erklärung für den Kursrutsch haben wir derzeit nicht. Auch stehen Gerüchte um einen Verkauf des Werkes in Frankfurt an der Oder nicht zur Debatte. Wie wir bereits im Februar kommuniziert haben, befindet sich das neue Werk derzeit in einer Ramp-Up- bzw. Testphase, wobei wie vorgesehen eine Rohstoffauslastung in dieser Periode gegeben ist. Da wir derzeit die Anlagen immer wieder kalibrieren müssen und geplante Ausbaumaßnahmen durchführen, waren nur bestimmte Teilbereiche kurzfristig außer Betrieb", so Conergy-Sprecher Alexander Leinhos im Gespräch. Laut dem Fachmann habe es, bis auf die Osterfeiertage, einen kompletten Stillstand des Werkes nie gegeben. Auch sei falsch, gegenwärtig von einer Vollauslastung zu reden, die erst ab der zweiten Jahreshälfte 2009 vorgesehen ist.

Brancheninsider beurteilen die gegenwärtige Lage des Unternehmens als wenig optimistisch. Für 2007 meldete die Firma einen unerwartet hohen Verlust, worauf das Papier in den vergangenen sechs Monaten etwa 57 Euro an Wert verlor. Von 69 Euro im Oktober wurde die Aktie auf knapp zwölf Euro durchgereicht. Den Verlust von Dinandt, dem Conergy selbst sogar den Vorstandsvorsitz zugetraut hatte, sehen Insider als herben Rückschlag für das Unternehmen. Diese Einschätzung scheint realistisch, da der Abgang Dienandts Anfang vergangener Woche einen beachtlichen Kursrutsch auslöste. Dennoch, so sind sich Experten mittlerweile sicher, dürfte dies nicht zu 18 Prozent Verlust geführt haben.

Einem Bericht der Tageszeitung Die Welt nach habe der Konzern offenbar nicht genügend Rohstoffe wie Silizium, um die Produktion dauerhaft fortsetzen zu können. Folglich stehe, so die Zeitung, die Produktion in der neuen Solarfabrik in Frankfurt an der Oder immer wieder still. Zudem sei derzeit noch völlig unklar, wie viele Solarmodule in dem Werk tatsächlich produziert und ausgeliefert werden, heißt es weiter. Nachdem ein Sprecher den zeitweisen Produktionsstop bestätigt hatte, gleichzeitig aber beteuerte, dass dies nichts mit einer schwierigen Versorgungslage bei Silizium zu tun habe, schießen die Spekulationen ins Kraut. Dafür verantwortlich seien vielmehr "Maßnahmen in der Anlaufphase", so Conergy.
Quelle: pte
 
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