Geldanlage

"Windkraft ist nicht die nächste Dotcom-Blase"

"Dass sich das Platzen der Dotcom-Blase auf dem Sektor Windenergie wiederholt, ist unmöglich. Die Voraussetzungen dafür sind gänzlich unterschiedlich", meint Ralf Bischof, Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie , im Gespräch. Damit reagiert Bischof auf Untersuchungen des Marktanalyse-Unternehmens Datamonitor. Diesen zufolge stehe die globale Windenergie-Industrie mit steigenden Kosten, Lieferengpässen und durch den Nachfrageboom bedingten qualitativen Abstrichen vor großen Herausforderungen.

07.07.2008

Die Windenergie verzeichnet angesichts technologischer Fortschritte und Klimaschutzmaßnahmen ein rasantes Wachstum. Dieses Wachstum sei jedoch an enorme Investitionen vonseiten der Energiekonzerne und einzelner Windkraft-Unternehmen geknüpft. Die hohen Entwicklungskosten verschlingen nicht nur Investitionsgelder, sondern setzen Windfarm-Projekte gleichzeitig unter stärkeren wirtschaftlichen Druck. Deshalb lassen sich bei Bewertungen der Branche Vergleiche mit der Dotcom-Blase 2000 anstellen, so Datamonitor. Dennoch könnten Windfarm-Projekte unter den richtigen "finanziellen, technischen, regulativen und gesetzlichen Konditionen profitabel sein".

Vermehrt regionale sowie staatliche Klimaschutzmaßnahmen regen auf der Suche nach Wachstumschancen bei den Unternehmen am Inlandsmarkt zu langfristigen Strategien mit Regulierungsbedarf an. Auf internationaler Ebene würden neue Wachstumsmöglichkeiten gesucht. Dadurch bedarf ein starkes Wachstum weiterhin nachhaltiger Rekordinvestitionen im Energiesektor. Aufgrund der enormen Entwicklungskosten und den derzeit auf einem Allzeit-Hoch befindlichen Bewertungen sei die Wirtschaftlichkeit einiger Projekte jedoch bestenfalls marginal. "Die Dotcom-Unternehmen waren gänzlich neue Betriebe, die noch kein Geld verdient hatten. Dem entgegen entwickeln sich die Windkraft-Unternehmen stabil und verzeichnen laufende Erlöse", entgegnet Bischof. Besonders in Großbritannien gebe es Datamonitor zufolge Nachholbedarf, um die regulativen Voraussetzungen für Wirtschaftlichkeit in der Windenergiebranche zu erfüllen.

In Deutschland erleichtern ein stabiler Einspeisetarif, gut organisierte Gesetzgebung und entsprechende Rahmenbedingungen für Zulagen und Netzanbindung die rasante Entwicklung der Kapazitäten für Strom aus erneuerbaren Energien. Die Novelle des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) sieht höhere Einspeisetarife vor und wird Innovationen und Investitionen fördern. "Für den Sektor Windenergie ist die EEG-Novelle in jedem Fall zu begrüßen. Sie stellt eine Trendwende und einen hohen Anreiz zur Modernisierung der Anlagen dar, womit sie die gesamte Branche wiederbelebt", so Bischof. Mögliche Dotcom-ähnliche Folgen für den Windenergie-Sektor seien undenkbar.
Quelle: pte
 
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