Geldanlage

Schweden führt bei Nachhaltigkeitsrating von Staatsanleihen

Die aktuellen Ergebnisse des Nachhaltigkeitsratings von Staatsanleihen liegen vor: Schweden, Österreich und Dänemark führen in der Gesamtbewertung hinsichtlich der Übernahme ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung. Deutschland hat sich im Rating von EIRIS und imug von Platz 5 auf Platz 7 verschlechtert.

22.07.2008

Die auf Nachhaltigkeitsratings spezialisierten Researchagenturen imug (Hannover) und EIRIS (London) haben die neuen Ergebnisse des Nachhaltigkeitsratings von Staatsanleihen vorgelegt. Insgesamt wurden alle 30 OECD-Staaten sowie 38 weitere Staaten, unter anderem aus Emerging Markets, untersucht. Dieses Nachhaltigkeitsrating von Staatsanleihen wurde 2008 bereits zum dritten Mal durchgeführt.

In die Gesamtbewertung fließen über 60 Kriterien zu je einem Drittel aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance ein. Bewertet werden z.B. das Ausmaß von Korruption, politische Stabilität, Ausgaben für Bildung und Erziehung oder CO2-Emissionen und Energiemix. Für Investoren stehen umfangreiche Auswertungen innerhalb verschiedener Ländergruppen, z.B. unterteilt nach Höhe des Bruttoinlandsprodukts, zur Verfügung.

Für die Recherche der Informationen nutzt EIRIS fast ausschließlich öffentlich zugängliche Quellen, so etwa von den Vereinten Nationen, der OECD, der Internationalen Arbeitsorganisation ILO oder von Transparency International.
Die Ergebnisse werden für die Zusammenstellung der Portfolios von zahlreichen nachhaltigen Investmentprodukten verwendet, die sowohl in Aktien als auch in festverzinsliche Staatsanleihen investieren. Auch in Deutschland nutzen bereits imug-Kunden das Nachhaltigkeitsrating für Staatsanleihen: Invesco Asset Management, Union Investment Institutional, HSH Nordbank und die Umweltbank. Silke Riedel, Leiterin des Investment Research im imug: „Das Nachhaltigkeitsrating von Staatsanleihen bietet nachhaltig orientierten Anlegern eine solide und gut recherchierte Basis, auch bei ihren Investments in Staatsanleihen soziale und ökologische Kriterien zu berücksichtigen. So finden sich auch Aussagen zu den derzeit heiß diskutierten Themen wie Klimawandel und Energiemix in den Länderratings wieder.“

Zu den Hauptergebnissen:

Schweden, Österreich und Dänemark führen die Gesamtliste an. Nachdem im letzten Jahr die Schweiz auf Platz 1 lag, erreicht sie in diesem Jahr nur den 4. Rang. Dänemark befindet sich nach Platz 6 im letzten Jahr nun wieder unter den Top 3. Zurück zu führen ist dies auf Verbesserungen im Bereich Regierungseffektivität und Rechtsstaatlichkeit.

Ägypten, Pakistan und Katar bilden die Schlusslichter des Rankings. Allerdings hat sich die Punktzahl von Katar, das auch schon im vergangen Jahr das schlechteste Rating aufwies, um 17 Prozentpunkte verbessert.

Deutschland ist in der Gesamtbewertung von Platz 5 auf Platz 7 zurück gefallen, obwohl sich die absoluten Nachhaltigkeitsleistungen von Deutschland im Vergleich zu 2007 verbessert haben. Allerdings sind die Verbesserungen der Länder, die dieses Jahr besser als Deutschland abschneiden, stärker als die der Bundesrepublik ausgefallen.  Nur im Bereich Korruption hat sich Deutschland im vergangenen Jahr verschlechtert.
Quelle: UD
 
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