Geldanlage

Linde erhält Prime-Status für nachhaltiges Investment

Sowohl die Rating-Agentur oekom research als auch das Bankhaus Sarasin & Cie haben die Linde AG als nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen eingestuft und damit Investoren empfohlen, die besonderen Wert auf ökologische und soziale Kriterien legen. Das gab der Gase- und Engineeringkonzern jetzt in einer Pressemitteilung bekannt. Oekom research bewertet das Unternehmen gar mit dem Prime-Investmentstatus B-, womit Linde nach Ansicht der Münchner Rating-Agentur derzeit zu den nachhaltigsten Chemiefirmen zählt.

23.07.2008

„Einer der Gründe für die Einstufung als Prime-Investment ist, dass Linde das Thema Nachhaltigkeit wie im letzten CR-Bericht angekündigt im gesamten Konzern auf breiter Basis vorangetrieben hat“, erläutert Oliver Rüdel, verantwortlicher Senior Analyst für die Chemiebranche bei oekom research im Gespräch mit UmweltDialog. „Dabei zeichnet Linde besonders aus, dass der Konzern kaum Schwächen aufweist. Zudem verlief der Zukauf des britischen Unternehmens BOC nahezu reibungslos, da auch BOC über hohe Nachhaltigkeitsstandards verfügt. So etwas schlägt sich natürlich in unserem Rating nieder“, führt Rüdel aus.
 
Auch Dr. Eckhard Plinke, Geschäftsführer des Schweizer Bankhauses Sarasin & Cie, ist von den Bemühungen der Linde AG im Bereich Nachhaltigkeit angetan: „Das Unternehmen hat zwar relativ spät damit begonnen, das Thema in der Unternehmensführung zu verankern und darüber zu berichten. Dies erfolgt jetzt jedoch sowohl organisatorisch über neue Managementsysteme als auch in Bezug auf konkrete Zielsetzungen und Maßnahmenprogramme sehr systematisch und unternehmensübergreifend“, erklärt der SRI-Experte im Interview. „Hinzu kommt, dass Linde als Anbieter von Industriegasen ein weniger problematisches Produktspektrum aufweist als andere Unternehmen in der Chemiebranche. So haben einige Produkte, wie zum Beispiel CO2 als emissionsfreies Reinigungsmittel oder Wasserstoff als zukünftiger Energieträger, einen ganz konkreten Umweltnutzen“, so Plinke weiter.
Bestätigung nachhaltiger Strategie
 
Für Linde ist die Einstufung als Prime-Investment eine Bestätigung, die Strategie des nachhaltigen und gesellschaftlich verantwortlichen Wirtschaftens konsequent fortzusetzen. Im Rahmen der erfolgreichen Integration des britischen Gaseunternehmens BOC in den Konzern hatte das Management bereits im Jahre 2007 angekündigt, die Kommunikation im Bereich Investor Relations stärker auf das Thema Nachhaltigkeit zu fokussieren, um das Vertrauen des Kapitalmarkts in die neu aufgestellte Linde Group zu stärken. „Analysten und Investoren interessieren sich in immer stärkerem Maße dafür, wie Linde mit Themen wie zum Beispiel Klima- und Umweltschutz umgeht“, legte Georg Denoke, Chief Financial Officer und Mitglied des Vorstandes, im CR-Bericht 2007 dar. „Deshalb werden wir im Rahmen unserer Corporate Responsibility-Maßnahmen die Ermittlung und Messbarkeit von nichtfinanziellen Kennzahlen weiter ausbauen“, fügte Denoke hinzu. Zu diesem Zweck hatte das Unternehmen seine Nachhaltigkeitsengagement von der Züricher Sustainable Asset Management (SAM) Group analysieren lassen. Das Ergebnis war eindeutig: „Linde wird grundsätzlich ein hohes Potenzial bescheinigt, ein vorbildliches Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit zu werden. Dazu sollte sich die Messbarkeit der Umweltleistungen weiter verbessern und die Position zum Thema Klimawandel weiter gefestigt werden“, hieß es in der Beurteilung.

Dieses Resultat deckte sich auch in weiten Teilen mit dem Ergebnis einer Stakeholderbefragung, die das Unternehmen im Juli 2006 durchgeführt hatte. Demnach hielten 22,5 Prozent der 1.500 europaweit Befragten den Konzern bereits damals für eine nachhaltige Geldanlage und weitere 49,2 Prozent für einen sehr aussichtsreichen Titel. Um dieses Potenzial zu nutzen, hatte Linde daraufhin seine umweltfreundlichen Technologien und Produkte potenziellen Investoren auf einer neu konzipierten SRI-Roadshow vorgestellt.
 
Anstrengungen belohnt
 
Die Anstrengungen haben sich gelohnt: Derzeit wird das Unternehmen sowohl im Dax Global Sarasin Sustainability Germany Index als auch im Ethical Index Euro geführt und ist in vier nachhaltigen Investmentfonds unter den Top-Ten-Positionen vertreten, dreimal davon unter den größten fünf.
 
Die Gesamtnote B- von der Münchner Rating-Agentur oekom research lässt allerdings erahnen, dass es noch Spielraum nach oben gibt. Auch Dr. Eckhard Plinke vom Bankhaus Sarasin sieht Verbesserungspotenzial: „Sicher sind weitere Optimierungen möglich, etwa im Umweltschutz in der Produktion. Allerdings sind wir finanziell gesehen mit der relativen Performance im Vergleich zu Markt und Branche bislang sehr zufrieden und glauben an eine vielversprechende Zukunft der Industriegashersteller“, so Plinke.
Quelle: UD
 
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