Geldanlage

Fondsportrait: Der F&C HVB Stiftungsfonds

Das Stiftungswesen in Deutschland boomt. Alleine im letzten Jahr wurden 1.134 neue Stiftungen ins Leben gerufen. Hierfür sind nicht nur steuerliche Vorteile ausschlaggebend, sondern auch der wachsende Wunsch nach nachhaltigem Engagement von Unternehmen und Unternehmern. Auch das Vermögen der Stiftungen will verantwortungsbewusst angelegt sein. Ein gutes Beispiel hierfür ist der F&C HVB Stiftungsfonds.

10.09.2008

Stiftungen haben eine mehr als tausendjährige Tradition und gehen zurück bis ins frühe Mittelalter:  Damals drehte sich alles noch um das Seelenheil. Ganze Kirchengebäude - sogenannte Stifte - wurden gespendet, Messen gelesen, aber auch Armen- und Waisenhäuser finanziell unterstützt. Erst mit der Renaissance kamen auch weltliche Stiftungen auf. Ein Trend, der sich dann im 19. Jahrhundert festigte, so dass es allein in Deutschland um 1900 rund 100.000 Stiftungen gegeben haben soll. Die beiden Weltkriege und die deutsche Teilung bedeuteten für den Stiftungsgedanken und die Vermögen einen herben Rückschritt. Seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts boomen Stiftungen und das damit verbundene bürgerschaftliche Engagement aber wieder. Mittlerweile werden jährlich über 1.000 Stiftungen gegründet, wobei sogenannte „unselbständige Stiftungen“ oder jene des öffentlichen Rechts nicht einmal mitgezählt sind.

Die weltweit bekannteste Stiftung ist wohl jene des Schweden Alfred Nobel, der 1895 verfügte, die Zinsen aus dem Stiftungskapital jenen zukommen zu lassen, die „im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben". Nun verfolgt nicht jede Stiftung so ambitionierte Ziele wie die von Nobel, und auch die finanziellen Mittel sind bescheidener. Doch in der Summe bewirken sie viel: Ihr Engagement für Gesundheitsfragen, Soziales oder Umweltschutz ist heute ein wichtiger, unverzichtbarer Teil des öffentlichen Engagements. Motivationen sind hierbei nicht alleine nur steuerliche Vorteile, sondern auch das „Weiterleben“ des Namens des Stifters oder auch Werbeeffekte für Unternehmen und vor allem die Möglichkeit, mit dem Vermögen Sinnvolles selbst gestalten zu können.

reo-Ansatz - Mit Engagement für mehr Ethik

Bei so viel Tradition setzt man auch bei der Vermögensverwaltung auf versierte Akteure, die über lange Zeit ihr Können bewiesen haben. Dazu zählt etwa die britische F&C, die vor 140 Jahren in London den weltweit ersten Investmentfonds herausgab. Seit 1868 hat sich F&C als Trendsetter in seiner Anlagekategorie etabliert und in den letzten Jahren einen speziell nachhaltigen Investmentansatz entwickelt, der sich gerade für Stiftungen mit ihrem ethischen und vermögenswahrenden Anspruch eignet. Das „Responsible Engagement overlay“ - kurz „reo“ genannt - will vor allem das Risiko bei ökologischen, sozialen und ethischen Aspekten minimieren helfen.

Anders als die traditionellen Positiv- und/oder Negativ-Ansätze bei nachhaltigem Investment setzt „reo“ vor allem auf die Macht der Aktionäre: „Active Ownership“ heißt das im Banken-Deutsch, und es funktioniert so, dass F&C die einzelnen Positionen im Portfolio auf nachhaltige Risiken untersucht. Werden Gefahren oder Fehlentwicklungen erkannt, so sucht F&C das Gespräch mit der Firma - vertraulich oder offensiv auf der Hauptversammlung. Mit rund 200 Unternehmen sei man kontinuierlich im Kontakt, hinzu kommen etwa 800 Firmen, die sporadisch konsultiert werden. Da F&C hierzu die Interessen all seiner Anleger bündelt - insgesamt werden fast 100 Mrd. Euro nachhaltig verwaltet - ergibt sich eine gewaltige Investmentsumme und entsprechende Aktionärsmacht.

HVB-Stiftungsfonds: Risiko kleingehalten

Seit 2001 betreut F&C auch ein Mandat der HypoVereinsbank: Der F&C HVB Stiftungsfonds (WKN 694013) mit einem Volumen von 770 Mio. € hat als Anlageziel die Erwirtschaftung eines möglichst stabilen und regelmäßigen Ertrages zur jährlichen Ausschüttung bei langfristigem Kapitalerhalt und beschränktem Risiko. Es geht also weniger um maximale Rendite als vielmehr minimales Risiko bei der Vermögensverwaltung. Als Strategie investiert das Fondsmanagement daher überwiegend in bonitätsstarke Euro-Staats- und Unternehmensanleihen mit einem Mindest-Rating von A. Außerdem werden bis zu 35 Prozent des Fondsvermögens in vorzugsweise europäischen Standardaktien (z. B. Dow Jones EURO STOXX 50 Titel) investiert.

Derzeit performt der Fonds im allgemein schwachen Umfeld erwartungsgemäß schlecht. So schreibt er im laufenden Jahr etwa 4,5  Prozent Verlust. Auf 5 Jahre betrachtet liegt die Performance bei soliden 24,5 Prozent. Bedeutende Positionen im Portfolio sind derzeit ausschließlich Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland. Damit macht man keine großen Renditesprünge, aber auch keine Verluste. Mit einer Volatilität von nicht einmal fünf Prozent über fünf Jahre erweist sich der F&C HVB Stiftungsfonds als sehr stabil und ruhig. Und gerade Ruhe ist etwas, das Stiftungen für ihr Vermögen sehen wollen, denn die besten Stiftungsziele werden verfehlt, wenn das hierfür bereitgelegte Vermögen unverantwortlich risikofreudig investiert wird.

Top Noten von Morningstar und Lipper Award

Gute Noten bekommt der Fonds auch von Außenstehenden: so bewertet Morningstar den Fonds mit 5 Sternen auf Rang 7 von 161 im Drei-Jahres-Vergleich. Auch nachhaltige Analysten loben das Produkt: Beim Lipper Award schnitt der Fonds als Bester über fünf Jahre im Sektor „Konservative Mischfonds“ mit Anlageschwerpunkt Eurozone ab.
Quelle: UD
 
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