Geldanlage
EU will schärfere Finanzregeln
Die Finanzmarktkrise hat im Europäischen Parlament hohe Wellen geschlagen. Die Abgeordneten haben die EU-Kommission aufgefordert, strengere Regeln für die Banken auf den Weg zu bringen. Derweil ist aus der EU-Kommission zu hören, dass Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy die Banken verpflichten möchte, einen Teil der Risiken beim Verkauf von Wertpapieren selbst zu tragen. Der französische EU-Ratspräsident Nicolas Sarkozy regte in einer Rede vor den Vereinten Nationen eine internationale Konferenz zur globalen Finanzkrise an, so meldet uns die Europäische Komission.
29.09.2008
Dem Europäischen Parlament
kommt es vor allem auf gesetzliche Regelungen für Hedge Fonds und Private Equity
an. Sie sollen Vorschriften zu Transparenz, finanzieller Stabilität,
Eigenkapital, zur EU-Beaufsichtigung von Rating-Agenturen sowie Maßnahmen gegen
Überschuldung enthalten. „Wir können nicht länger zulassen, dass die Exzesse
unredlicher Finanzjongleure den Kleinaktionär seines Ersparten berauben und der
Steuerzahler am Ende alles
ausbaden muss“, sagte der Berichterstatter des Parlaments, Klaus-Heiner Lehne
(CDU). Udo Bullmann (MdEP, SPD) sprach aus, was viele angesichts der
Finanzmarktkrise denken: „Es darf nicht sein, dass Gewinne privatisiert werden
und die Steuerzahler bei Verlusten für das verantwortungslose Handeln einiger geldgieriger
Finanzmarktakteure gerade stehen müssen.“
Seit einiger Zeit liegen bereits im EU-Ministerrat Pläne auf dem Tisch, wie das Vertrauen auf den Finanzmärkten wieder herzustellen sei. Beim jüngsten informellen Treffen der europäischen Wirtschafts- und Finanzminister in der vergangenen Woche in Nizza fi elen die Stichworte Transparenz und bessere Kontrolle. Auch Jean-Claude Trichet, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), sprach von mehr Offenheit.
Doch es gibt einen Unterschied: In Europa sind reine Investmentbanken wie Goldman Sachs oder Morgan Stanley nicht üblich. Auf dem europäischen Markt bestimmen Universalbanken das Finanzgeschäft. Investmentbanken stehen für das sogenannte Trennbankensystem, bei dem die einen Banken das klassische Kreditgeschäft und die anderen das Wertpapiergeschäft betreiben. Ein solches System hat etwa in den USA oder in Großbritannien Tradition. Im Gegensatz dazu ist in Deutschland das Universalbankensystem verankert, bei dem die Institute alle Leistungen „aus einer Hand“ anbieten. Sie unterstehen einer funktionierenden Bankenaufsicht, die von der EZB koordiniert wird.
EU-Währungskommissar Joaquin Almunia begrüßte in seiner Rede vor dem Europäischen Parlament die amerikanischen Vorschläge zur Sanierung des US-Bankensystems. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die globalen Zusammenhänge in der Weltwirtschaft, der Umgang mit großen Mengen Fremdkapital und die neuen und innovativen Finanztechniken, die nur noch von wenigen Experten verstanden werden, Risiken schaffen, die Banken und
Finanzinstitute auch in Europa stark beeinflussen können.
Immerhin habe die EU-Kommission genau wie die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds rechtzeitig gewarnt. Die Krise wird die europäischen Banken nicht verschonen. Die Welle von Insolvenzen wird auch in Europa ankommen. Deswegen hat die EU-Kommission für den Oktober weitere Schritte angekündigt, wie die Bedingungen verschärft werden können, unter denen Banken Kredite an andere Marktteilnehmer weitergeben können. Das von mehreren Aufsichtsgremien verhängte Verbot von Leerverkäufen, also der Verkauf von Wertpapieren zu Spekulationszwecken, die der Verkäufer zum Verkaufszeitpunkt noch nicht einmal besitzt, ist ein erstes Zeichen.
Seit einiger Zeit liegen bereits im EU-Ministerrat Pläne auf dem Tisch, wie das Vertrauen auf den Finanzmärkten wieder herzustellen sei. Beim jüngsten informellen Treffen der europäischen Wirtschafts- und Finanzminister in der vergangenen Woche in Nizza fi elen die Stichworte Transparenz und bessere Kontrolle. Auch Jean-Claude Trichet, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), sprach von mehr Offenheit.
Doch es gibt einen Unterschied: In Europa sind reine Investmentbanken wie Goldman Sachs oder Morgan Stanley nicht üblich. Auf dem europäischen Markt bestimmen Universalbanken das Finanzgeschäft. Investmentbanken stehen für das sogenannte Trennbankensystem, bei dem die einen Banken das klassische Kreditgeschäft und die anderen das Wertpapiergeschäft betreiben. Ein solches System hat etwa in den USA oder in Großbritannien Tradition. Im Gegensatz dazu ist in Deutschland das Universalbankensystem verankert, bei dem die Institute alle Leistungen „aus einer Hand“ anbieten. Sie unterstehen einer funktionierenden Bankenaufsicht, die von der EZB koordiniert wird.
EU-Währungskommissar Joaquin Almunia begrüßte in seiner Rede vor dem Europäischen Parlament die amerikanischen Vorschläge zur Sanierung des US-Bankensystems. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die globalen Zusammenhänge in der Weltwirtschaft, der Umgang mit großen Mengen Fremdkapital und die neuen und innovativen Finanztechniken, die nur noch von wenigen Experten verstanden werden, Risiken schaffen, die Banken und
Finanzinstitute auch in Europa stark beeinflussen können.
Immerhin habe die EU-Kommission genau wie die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds rechtzeitig gewarnt. Die Krise wird die europäischen Banken nicht verschonen. Die Welle von Insolvenzen wird auch in Europa ankommen. Deswegen hat die EU-Kommission für den Oktober weitere Schritte angekündigt, wie die Bedingungen verschärft werden können, unter denen Banken Kredite an andere Marktteilnehmer weitergeben können. Das von mehreren Aufsichtsgremien verhängte Verbot von Leerverkäufen, also der Verkauf von Wertpapieren zu Spekulationszwecken, die der Verkäufer zum Verkaufszeitpunkt noch nicht einmal besitzt, ist ein erstes Zeichen.
Quelle: UD