Geldanlage

Studie: Gute ESG-Leistung entlastet Unternehmen

Verantwortungsbewusste Kapitalanlagen gewannen in den vergangenen Jahren deutlich an Boden, mittlerweile werden 84 Milliarden US-Dollar nach Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Aspekten (ESG) verwaltet. Wie sich dieser Ansatz auf die Finanzen eines Unternehmens auswirkt, blieb bisher allerdings im Dunkeln. Die globale Forschungsabteilung der UniCredit hat nun Licht in dieses Dunkel gebracht und dabei erstaunliche Ergebnissen zutage gefördert. UmweltDialog konnte darin Einblick nehmen.

20.11.2008

Die Ergebnisse wurden jüngst in einer Studie (Titel: Unlocking sustainable alpha) veröffentlicht, die ausgewählten Kunden der Bank zur Verfügung gestellt wird. Grundlage der 184 Seien starken Untersuchung sind Aktienmarktanalysen der UniCredit, die mit den seit 15 Jahren etablierten Nachhaltigkeits-Ratings von oekom research kombiniert wurden. Eine entsprechende Kooperation gaben beide Häuser bereits Ende September bekannt.

Nach Angaben der UniCredit handelt es sich bei der Studie um die bislang umfassendste Kombination aus Finanz- und Nachhaltigkeits-Ratings im deutschen Aktienmarkt. Sie analysiert insgesamt 140 deutsche Unternehmen in 18 Sektoren und deckt damit mehr als 90 Prozent der Börsenkapitalisierung ab.

Für die Untersuchung hat die Forschungsabteilung der UniCredit unter die Lupe genommen, wie sich die Eigenkapitalkosten zwischen Unternehmen, die ein positives ESG-Rating vorweisen, und Unternehmen, die kein gutes ESG-Rating vorweisen können, über die Zeit entwickelt haben. Dabei wurde angenommen, dass Unternehmen, die eine bessere ESG-Performance vorweisen können, auch einem weniger starken Risiko ausgesetzt sind und damit niedrigere Eigenkapitalkosten haben. Bei Eigenkapitalkosten handelt es sich um kalkulatorische Zinsen, denn das Eigenkapital hätte ja auch an anderer Stelle (etwa am Kapitalmarkt) einen Zins in bestimmter Höhe erbracht.

Kursziele darauf abgestimmt

Zur Bewertung der ESG-Leistung griffen die Analysten auf die Ratings von oekom research zurück, die ein positives ESG-Rating als „Prime“-Investment-Status klassifizieren, ein negatives als „Not Prime“-Investment-Status. Um einen branchenspezifischen Vergleich zu ermöglichen, wurde diese Analyse auf Sektorebene durchgeführt. Die Ergebnisse flossen schließlich in die herkömmliche Bewertung der Kursziele der von der UniCredit beobachteten Aktien mit ein.

Nach dieser Analyse zeigte sich, dass ein Großteil der Unternehmen, die ein „Prime Investment Status“ vorweisen können, auch niedrigere Eigenkapitalkosten haben. Die Gleichung „Besseres ESG-Rating = niedrigere Eigenkapitalkosten“ gilt laut UniCredit Global Research für insgesamt 60 Prozent der 18 analysierten Sektoren.
Quelle: UD
 
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