Geldanlage
Erster chinesischer Nachhaltigkeitsindex aufgelegt
Die Hang Seng Company, Betreiber von Chinas führendem Aktienindex Hang Seng, hat einen eigenen Nachhaltigkeitsindex aufgelegt [PDF, hsi.com.hk]. Dieser umfasst 45 Unternehmen aus Hong Kong und dem chinesischen Festland. Das Ziel des neuen Index ist es, „das Bewusstsein für unternehmerische Verantwortung zu steigern“, so die Initiatoren. Chinesische Unternehmen sollen damit für die Ansprüche internationaler Investoren fit gemacht werden.
09.08.2010
Der „Hang Seng Corporate Sustainability Index“ besteht nach Angaben des Anbieters Hang Seng aus drei Indizes: Einer umfasst 30, an der Hong Konger Börse gelistete Unternehmen und hat den Zusatz HK Index. Ein zweiter umfasst 15 Festland-gelistete Firmen und wird unter dem Zusatz Mainland oder China A geführt. Beide Unterindizes zusammen schließlich ergeben den Hang Seng Corporate Sustainability Index. Zum Start Ende Juli 2010 umfasste der Index aktuell 39 chinesische Unternehmen. Dazu zählt auch der Computerhersteller Lenovo, deren „überzeugende unternehmenseigenen Nachhaltigkeitskriterien“ zur Auswahl beigetragen hätten. So heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Aktienindex und des Unternehmens.
Die Auswahl der Unternehmen erfolgt nach einer Überprüfung durch die Ratingagentur RepuTex aus Hong Kong. Die hierzu abgefragten Kriterien umfassen unter anderem Umwelt- und Sozialfragen, Corporate Governance Aspekte sowie Auskunft zu den Arbeitsplatzbedingungen. Nach Ansicht von Vincent Kwan, Chef des chinesischen Aktienindex Hang Seng, bietet die neue nachhaltige Indexfamilie die Möglichkeit zum internationalen Vergleich des Engagements der beteiligten Firmen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung und Einführung von entsprechenden neuen Finanzprodukten.
Eine aktuelle Einschätzung [PDF, china-europa-forum.net] zum Nachhaltigkeits-Niveau chinesischer Unternehmen präsentierte im Juli das China-Europa Forum: Demnach werde die Entwicklung vor allem von der chinesischen Regierung vorangetrieben. Neben Gesetzen und CSR-Richtlinien setze Peking auch auf die Börse als Treiber. Doch man steht noch am Anfang: Das “Corporate Social Responsibility Blue Book 2009 etwa bescheinigt den untersuchten chinesischen Unternehmen eine eher nur schwache Performance. Die Studie wird herausgegeben von der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften (China Academy of Social Sciences - CASS).
Die weltweit führenden Nachhaltigkeitsindizes stammen derzeit noch aus Europa und den USA: Die FTSE4Good Indexserie etwa wird von der Londoner Börse und der Zeitung Financial Times verwaltet. Sie basiert auf den Zusammensetzungen verschiedener FTSE-Aktienindizes, aus denen jeweils diejenigen Unternehmen ausgewählt werden, die bestimmte ökologische und soziale Kriterien wie zum Beispiel Umwelt- und Klimaschutz, Sozialleistungen für Mitarbeiter, Schutz der Menschenrechte und Anti-Korruption erfüllen. Die Bewertung nimmt die Rating-Agentur Ethical Investment Research Services (EIRIS) mit Sitz in London vor.
Größte Bekanntheit haben jedoch die Dow Jones Sustainability Indexes (DJSI). Grundlage für die jährliche Überprüfung der Indexfamilie ist das „SAM Corporate Sustainability Assements“. Die besten zehn Prozent der Unternehmen eines Industriesektors werden dabei in den DJSI aufgenommen. Diese Indizes sind ein Kooperationsprojekt der SAM mit den beiden führenden Index-Providern Dow Jones Indexes und STOXX Limited. Unterteilt sind die DJSI in europäische (DJSI STOXX), nordamerikanische (DJSI North America), asiatisch-pazifische (DJSI Asia Pacific) und globale (DJSI World) Index-Gruppen. Im DJSI World sind derzeit 317 Unternehmen aus dem 2.500 Mitglieder zählenden Dow Jones Global Index vertreten, welcher als Grundlage des „SAM Sustainability Assessments“ dient. Daneben existieren weitere, oftmals regionale oder von Unternehmen erfundene Indizes wie etwa der Naturaktienindex (NAI) und der HSBC Global Climate Change Benchmark Index.
Die Auswahl der Unternehmen erfolgt nach einer Überprüfung durch die Ratingagentur RepuTex aus Hong Kong. Die hierzu abgefragten Kriterien umfassen unter anderem Umwelt- und Sozialfragen, Corporate Governance Aspekte sowie Auskunft zu den Arbeitsplatzbedingungen. Nach Ansicht von Vincent Kwan, Chef des chinesischen Aktienindex Hang Seng, bietet die neue nachhaltige Indexfamilie die Möglichkeit zum internationalen Vergleich des Engagements der beteiligten Firmen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung und Einführung von entsprechenden neuen Finanzprodukten.
Eine aktuelle Einschätzung [PDF, china-europa-forum.net] zum Nachhaltigkeits-Niveau chinesischer Unternehmen präsentierte im Juli das China-Europa Forum: Demnach werde die Entwicklung vor allem von der chinesischen Regierung vorangetrieben. Neben Gesetzen und CSR-Richtlinien setze Peking auch auf die Börse als Treiber. Doch man steht noch am Anfang: Das “Corporate Social Responsibility Blue Book 2009 etwa bescheinigt den untersuchten chinesischen Unternehmen eine eher nur schwache Performance. Die Studie wird herausgegeben von der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften (China Academy of Social Sciences - CASS).
Die weltweit führenden Nachhaltigkeitsindizes stammen derzeit noch aus Europa und den USA: Die FTSE4Good Indexserie etwa wird von der Londoner Börse und der Zeitung Financial Times verwaltet. Sie basiert auf den Zusammensetzungen verschiedener FTSE-Aktienindizes, aus denen jeweils diejenigen Unternehmen ausgewählt werden, die bestimmte ökologische und soziale Kriterien wie zum Beispiel Umwelt- und Klimaschutz, Sozialleistungen für Mitarbeiter, Schutz der Menschenrechte und Anti-Korruption erfüllen. Die Bewertung nimmt die Rating-Agentur Ethical Investment Research Services (EIRIS) mit Sitz in London vor.
Größte Bekanntheit haben jedoch die Dow Jones Sustainability Indexes (DJSI). Grundlage für die jährliche Überprüfung der Indexfamilie ist das „SAM Corporate Sustainability Assements“. Die besten zehn Prozent der Unternehmen eines Industriesektors werden dabei in den DJSI aufgenommen. Diese Indizes sind ein Kooperationsprojekt der SAM mit den beiden führenden Index-Providern Dow Jones Indexes und STOXX Limited. Unterteilt sind die DJSI in europäische (DJSI STOXX), nordamerikanische (DJSI North America), asiatisch-pazifische (DJSI Asia Pacific) und globale (DJSI World) Index-Gruppen. Im DJSI World sind derzeit 317 Unternehmen aus dem 2.500 Mitglieder zählenden Dow Jones Global Index vertreten, welcher als Grundlage des „SAM Sustainability Assessments“ dient. Daneben existieren weitere, oftmals regionale oder von Unternehmen erfundene Indizes wie etwa der Naturaktienindex (NAI) und der HSBC Global Climate Change Benchmark Index.
Quelle: UD / pm
