Leben & Wohnen

Verbraucher verärgert über Recyclingpreller

Deutschlands Verbraucher ärgern sich über Firmen, die aus der haushaltsnahen Wertstoffsammlung aussteigen und stattdessen Verpackungsabfälle nur noch an der Verkaufsstelle zurücknehmen wollen. Das ergab eine repräsentative Haushaltsbefragung des Bielefelder Marktforschungsinstituts Valid Research.

08.08.2005

90 Prozent der haushaltsführenden Personen wollen, dass die Getrenntsammlung von Verpackungen in der Wertstofftonne beibehalten bleibt, nur etwa 6 Prozent wären für eine Abschaffung. Die Rücknahme gebrauchter Verpackungen im Laden, wie sie von sogenannten Selbstentsorgern angeboten wird, findet dagegen wenig Anklang. Nicht einmal 14 Prozent der Verbraucher können sich vorstellen, leere Verpackungen zur Verkaufsstelle zurückzubringen. Der Rest landet weiterhin zum größten Teil in der Wertstofftonne, auch wenn dafür kein Beitrag an die Betreiber des Sammelsystems abgeführt wird. Weitere 14 Prozent der Befragten kündigen sogar an, beim Einkauf Geschäfte zu meiden, die von ihren Kunden die Rückgabe gebrauchter Verpackungen erwarten.
 
85 Prozent der Verbraucher meinen, dass Verpackungen mit dem Grünen Punkt stets für die Wertstofftonne bestimmt sind. Dass Unternehmen den Grünen Punkt auch auf Verpackungen drucken, ohne sich dafür an den Kosten der haushaltsnahen Sammlung zu beteiligen, empfinden 77 Prozent als Verbrauchertäuschung. Nur 18 Prozent der Befragten können sich erinnern, in solchen Verkaufsstellen die nach Verpackungsverordnung vorgeschriebenen Hinweistafeln gesehen zu haben, mit denen die Kunden zur Rückgabe von Verpackungsmaterial angehalten werden müssen. Als Lösung fordern zwei Drittel der Verbraucher, dass die Behörden die Firmen zwingen sollen, für die Kosten aufzukommen, dass die Verpackungen in der Wertstofftonne gesammelt werden.
 
Zu den Ergebnissen erklärt Harald Blacha, Geschäftsführer von Valid Research: "Die Mehrheit der Verbraucher ist bislang guten Glaubens, dass die Wertstoffsammlung zu den Einrichtungen zählt, die in Deutschland noch funktionieren. Dass sich eine wachsende Zahl von Firmen dieser Verantwortung entzieht, bleibt weitgehend verborgen, weil weder die Verpackungen noch die Verkaufsstellen darüber ausreichend Aufschluss geben. Sowie die Verbraucher dies durchschauen, sehen sie darin einen Beleg für Zechprellerei zu Lasten der Allgemeinheit - und reagieren entsprechend negativ."
 
Die Untersuchung basiert auf einer repräsentativen telefonischen Befragung von 1005 haushaltsführenden Personen, die von der Valid Research in der 28. Kalenderwoche 2005 durchgeführt wurde. Auftraggeber ist die Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt AGVU), der führende Unternehmen der Konsumgüterwirtschaft angehören.
Quelle: UD
 
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