Leben & Wohnen
96 Prozent der Verbraucher fordern mehr Umweltschutz
Die große Mehrheit der Bundesbürger will, dass nur umweltgerecht produzierende Landwirte mit Geld aus Brüssel gefördert werden. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Ipsos-Umfrage im Auftrag des WWF. In der Studie gaben 96 Prozent der Befragten an, dass allein solche Bauern EU-Subventionen erhalten sollten, die umweltfreundlich anbauen und ihre Tiere artgerecht halten. "Die Verbraucher wollen ein völlig neues Subventionssystem", sagt WWF-Agrarexpertin Tanja Dräger de Teran. "Mit ihren Steuern soll keine industrielle Massenproduktion bezahlt werden."
29.06.2006
Die Subventionen für alle europäischen Bauern kosten eine vierköpfige Familie im Schnitt 950 Euro im Jahr. Davon fließen lediglich 20 Euro in Umweltprogramme. "Die EU-Landwirte bekommen so jährlich 40 Milliarden Euro, die fast ausschließlich vom Steuerzahler aufgebracht werden", erläutert WWF-Expertin Dräger. Rechne man weitere Vergünstigungen wie den Zollschutz hinzu, erhöhe sich die Summe auf mehr als 100 Milliarden Euro. Nur zwei Prozent davon gingen an umweltfreundlich wirtschaftende Bauern. "Der Umweltschutz spielt für die Agrarpolitiker eine untergeordnete Rolle", so Dräger.
Bislang würden in Brüssel die Weichen für eine industrielle Landwirtschaft gestellt. "Bei der Förderung für die ländlichen Räume und damit für die kleinen bäuerlichen Betriebe wird um bis zu 40 Prozent gekürzt - das bedeutet 350 Millionen Euro weniger für artgerechte Tierhaltung, regionale Marktentwicklung, Ökolandbau und saubere Energie aus Biomasse", kritisiert die WWF-Fachfrau. Auch Landwirte, die sich für den Erhalt der Landschaft einsetzen oder Naturschutzgebiete pflegen, schauten in die Röhre. "Der Bauer, der das tut, bekommt dafür keinen Cent." Die Bürger hingegen votierten in der Umfrage zu 89 Prozent dafür, solche Leistungen zu belohnen.
94 Prozent der Bürger wollen wissen, welcher Betrieb wofür EU-Subventionen erhält. Deutschland ist bislang eines der wenigen EU-Länder, das sich weigert, diese Informationen offen zu legen. "Die Politik tut gut daran, die Förderung der Landwirtschaft an ökologische Kriterien zu binden, sonst gibt es bald ein böses Erwachen", warnt WWF-Expertin Dräger. So müsse Deutschland bis 2015 die Umweltziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie erreichen. "Laut Bundesumweltministerium sind 91 Prozent der Küstengewässer und 53 Prozent des Grundwassers davon weit entfernt, weil die Nährstoffbelastung durch die Landwirtschaft zu hoch ist." Solange es für Landwirte jedoch kaum Anreize gebe, umweltfreundlich zu produzieren, werde sich daran nichts ändern.
Bislang würden in Brüssel die Weichen für eine industrielle Landwirtschaft gestellt. "Bei der Förderung für die ländlichen Räume und damit für die kleinen bäuerlichen Betriebe wird um bis zu 40 Prozent gekürzt - das bedeutet 350 Millionen Euro weniger für artgerechte Tierhaltung, regionale Marktentwicklung, Ökolandbau und saubere Energie aus Biomasse", kritisiert die WWF-Fachfrau. Auch Landwirte, die sich für den Erhalt der Landschaft einsetzen oder Naturschutzgebiete pflegen, schauten in die Röhre. "Der Bauer, der das tut, bekommt dafür keinen Cent." Die Bürger hingegen votierten in der Umfrage zu 89 Prozent dafür, solche Leistungen zu belohnen.
94 Prozent der Bürger wollen wissen, welcher Betrieb wofür EU-Subventionen erhält. Deutschland ist bislang eines der wenigen EU-Länder, das sich weigert, diese Informationen offen zu legen. "Die Politik tut gut daran, die Förderung der Landwirtschaft an ökologische Kriterien zu binden, sonst gibt es bald ein böses Erwachen", warnt WWF-Expertin Dräger. So müsse Deutschland bis 2015 die Umweltziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie erreichen. "Laut Bundesumweltministerium sind 91 Prozent der Küstengewässer und 53 Prozent des Grundwassers davon weit entfernt, weil die Nährstoffbelastung durch die Landwirtschaft zu hoch ist." Solange es für Landwirte jedoch kaum Anreize gebe, umweltfreundlich zu produzieren, werde sich daran nichts ändern.
Quelle: UD