Leben & Wohnen
Papiertüte wird 100 Jahre
Jeder hat sie in der Hand gehabt, denn ein Einkauf ohne sie ist undenkbar: Die Papiertüte. Ob auf dem Kurfürstendamm oder den Champs-Élysées, die Shoppinghilfe ist überall auf der Welt präsent. Dabei ist kaum bekannt, dass die Tüte vor hundert Jahren von den Vereinigten Papierwarenfabriken (VP) als „Papiertragetasche mit über den Arm reichenden Trageband“ in Deutschland zum Patent angemeldet wurde. Sie erhielt am 17. Juli 1906 den Markennamen „Handfrei“. Vorher hatte man beim Einkaufen alle Hände voll mit aufwändig verschnürten Paketen.
04.08.2006
Die einfache aber geniale Konstruktion der Tragetasche aus Papier
hat sich bis heute bewährt. Im Laufe der Jahre wurde sie vor allem im
Bereich Verarbeitung, Druck und Design immer weiter perfektioniert.
Denn von Anfang an entdeckte der Handel die Tüte nicht nur als
praktisches Verpackungs- und Transportmittel, sondern als idealen
Werbeträger. Mit dem Durchbruch zum Massenprodukt Ende der 50er Jahre
wurde die Papiertasche zu einem Werbeinstrument mit hoher
Öffentlichkeitswirkung. 1968 war es daher ein wichtiger Fortschritt,
als die VP die Griffe innen einklebte und die gesamte Außenfläche für
Werbung frei machte.
Ende der 60er Jahre wurde die Papiertüte von der Plastiktüte vom Verpackungsthron gestoßen. Die Kunststofftüte trat ihren Siegeszug 1961 an, als das Kaufhaus Horten sie erstmals in Großauflage verteilte. Das Image der Plastiktüte verschlechterte sich jedoch, als die Ökobewegung sie Ende der 70er Jahre als Müllverursacher anprangerte und der Ausdruck „Jute statt Plastik“ zum geflügelten Wort wurde. In den 80er Jahren erlebte die Papiertüte dann eine Renaissance, als die Nachfrage nach hochwertigen und
umweltfreundlichen Verpackungen immer stärker wurde. Sie avancierte sogar zum Kunstobjekt: Viele Künstler, wie Andy Warhol, Joseph Beuys oder Rolf Iseli, haben Tüten mit Ihren Werken oder Ihrer Signatur geadelt.
Dass sich die Papiertüte bis heute als Verkaufsschlager bis ins Luxussegment durchgesetzt hat, liegt auch an ihrer Wandelbarkeit. Sie ist ein wahres Chamäleon: Ob als Klassiker im unifarbenen Look, als farbenfrohen Eyecatcher oder als hochwertige Designertasche in feinster Papierqualität. Es gibt sie sogar als kunstvolle Postertasche, die auseinandergeschnitten an die Wand gehängt werden kann. Die Tüte erregt heutzutage sogar das Interesse der Wissenschaftler. So hat die Universität Köln den Umgang mit Tragetaschen untersucht und acht Tüten-Typen klassifiziert: Beispielsweise den „Prestigeorientierten“, den „Ökologieorientierten“, den „Provokateur“ oder den „Sorglosen“.
Ende der 60er Jahre wurde die Papiertüte von der Plastiktüte vom Verpackungsthron gestoßen. Die Kunststofftüte trat ihren Siegeszug 1961 an, als das Kaufhaus Horten sie erstmals in Großauflage verteilte. Das Image der Plastiktüte verschlechterte sich jedoch, als die Ökobewegung sie Ende der 70er Jahre als Müllverursacher anprangerte und der Ausdruck „Jute statt Plastik“ zum geflügelten Wort wurde. In den 80er Jahren erlebte die Papiertüte dann eine Renaissance, als die Nachfrage nach hochwertigen und
umweltfreundlichen Verpackungen immer stärker wurde. Sie avancierte sogar zum Kunstobjekt: Viele Künstler, wie Andy Warhol, Joseph Beuys oder Rolf Iseli, haben Tüten mit Ihren Werken oder Ihrer Signatur geadelt.
Dass sich die Papiertüte bis heute als Verkaufsschlager bis ins Luxussegment durchgesetzt hat, liegt auch an ihrer Wandelbarkeit. Sie ist ein wahres Chamäleon: Ob als Klassiker im unifarbenen Look, als farbenfrohen Eyecatcher oder als hochwertige Designertasche in feinster Papierqualität. Es gibt sie sogar als kunstvolle Postertasche, die auseinandergeschnitten an die Wand gehängt werden kann. Die Tüte erregt heutzutage sogar das Interesse der Wissenschaftler. So hat die Universität Köln den Umgang mit Tragetaschen untersucht und acht Tüten-Typen klassifiziert: Beispielsweise den „Prestigeorientierten“, den „Ökologieorientierten“, den „Provokateur“ oder den „Sorglosen“.
Quelle: UD