Lebensmittel
Was kostet ein Schnitzel wirklich?
Eine Antwort auf diese Frage gibt jetzt das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in einer Studie, die im Auftrag der Verbraucherorganisation foodwatch erstellt wurde: Die konventionelle Schweinemast verursacht durch Umweltschäden deutlich höhere gesellschaftliche Kosten als die ökologische.
20.04.2004
Das Resultat für foodwatch: "Die Preise an der Fleischtheke im Supermarkt lügen, weil verzerrte Wettbewerbsbedingungen für konventionelle und ökologische Produkte vorherrschen." So kostet ein Kilo herkömmliches Schnitzel sieben Euro - im Vergleich dazu bezahlt der Verbraucher 13 Euro für ein Kilo Ökoschnitzel. Konventionelles Fleisch ist so billig, weil die Hersteller nicht für produktionsbedingt hohe Umweltschäden zahlen müssen. Die liegen bei etwa 50 Euro pro Schwein, was den Erzeugerpreis um ein Drittel erhöhen müsste. Ökoschnitzel sind so teuer, weil ihnen keine effektiven Vertriebswege zur Verfügung stehen. Verarbeitung und Vertrieb machen gegenwärtig beim Preis eines Ökoschnitzels etwa zehn Euro pro Kilo aus. Das heißt, bei Einrechnung der Umweltkosten und Nutzung effektiver Vertriebswege könnte der Preisunterschied zwischen Ökofleisch und herkömmlicher Ware von derzeit bis zu 90 auf 14 Prozent sinken.
"Die IÖW-Studie widerlegt eindrucksvoll die Behauptung des Deutschen Bauernverbandes, dass konventionelle Bauern mit hohen Umweltstandards produzieren. Im Gegenteil, sie belasten die Umwelt auf Kosten der Allgemeinheit", so Thilo Bode, Geschäftsführer von foodwatch, über den Schnitzelreport. Die Politik müsse Anreize schaffen, damit der Lebensmittel-einzelhandel seine effizienten Vertriebswege nicht nur für Massenware, sondern auch für ökologische Produkte öffne und nutze. Außerdem müsse eine andere Werbestrategie die Nachfrage nach Ökoprodukten steigern.
Thomas Korbun, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IÖW und Leiter
der Studie, sieht neben der besseren Ökobilanz noch weitere Vorteile
der ökologischen Schweinemast: "Bei Öko-Schweinen treten weniger
Verletzungen und Verhaltensstörungen auf, da die Haltungsbedingungen
deutlich tiergerechter sind. Die ökologische Schweinemast setzt anders
als die konventionelle kein gentechnisch verändertes Soja als
Futtermittel ein und die Zahl der Arbeitsplätze je Mastschwein ist um
40 - 90 % höher."
Laut Thilo Bode wirbt die halbstaatliche Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA), die sich u. a. mit von den Bauern erhobenen
Zwangsabgaben finanziert, zu undifferenziert für Fleisch. Sie verhindere damit einen Qualitätswettbewerb. Auch die gegenwärtige Produktkennzeichnung beim Fleisch informiere die Verbraucher nicht über Produktionsprozesse und wesentliche Qualitätseigenschaften. Der Verbraucher erfahre nicht, wofür er sein Geld ausgeben soll und orientiere sich deshalb überwiegend am Preis. Deswegen fordert foodwatch, dass die Kennzeichnung wesentliche Qualitätseigenschaften wie Haltung, Fütterung und Herkunft widerspiegelt.
"Die IÖW-Studie widerlegt eindrucksvoll die Behauptung des Deutschen Bauernverbandes, dass konventionelle Bauern mit hohen Umweltstandards produzieren. Im Gegenteil, sie belasten die Umwelt auf Kosten der Allgemeinheit", so Thilo Bode, Geschäftsführer von foodwatch, über den Schnitzelreport. Die Politik müsse Anreize schaffen, damit der Lebensmittel-einzelhandel seine effizienten Vertriebswege nicht nur für Massenware, sondern auch für ökologische Produkte öffne und nutze. Außerdem müsse eine andere Werbestrategie die Nachfrage nach Ökoprodukten steigern.
Thomas Korbun, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IÖW und Leiter
der Studie, sieht neben der besseren Ökobilanz noch weitere Vorteile
der ökologischen Schweinemast: "Bei Öko-Schweinen treten weniger
Verletzungen und Verhaltensstörungen auf, da die Haltungsbedingungen
deutlich tiergerechter sind. Die ökologische Schweinemast setzt anders
als die konventionelle kein gentechnisch verändertes Soja als
Futtermittel ein und die Zahl der Arbeitsplätze je Mastschwein ist um
40 - 90 % höher."
Laut Thilo Bode wirbt die halbstaatliche Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA), die sich u. a. mit von den Bauern erhobenen
Zwangsabgaben finanziert, zu undifferenziert für Fleisch. Sie verhindere damit einen Qualitätswettbewerb. Auch die gegenwärtige Produktkennzeichnung beim Fleisch informiere die Verbraucher nicht über Produktionsprozesse und wesentliche Qualitätseigenschaften. Der Verbraucher erfahre nicht, wofür er sein Geld ausgeben soll und orientiere sich deshalb überwiegend am Preis. Deswegen fordert foodwatch, dass die Kennzeichnung wesentliche Qualitätseigenschaften wie Haltung, Fütterung und Herkunft widerspiegelt.
Quelle: UD