RWE Mitarbeiter als Antarktis-Botschafter
Klirrende Kälte, gewaltige Eisberge, unberührte Schneelandschaften - vier Wochen verbrachten elf Mitarbeiter der RWE in der Antarktis, umgeben von Pinguinen und Seeleoparden. Als Teilnehmer des Projekts 2041 sollte ihre Reise in die Polarregion zu einem unvergesslichen Erlebnis werden, dass ihnen die Bedeutung der Antarktis im Kampf gegen den Klimawandel näherbringt. Zurück ihn ihrem Heimatland tragen sie nun ihre Eindrücke und Erfahrungen weiter - als Botschafter zum Schutz des Klimas.
31.07.2009
400 Schülerinnen und Schüler hatten sich kürzlich in Essen eingefunden, um den Erlebnisberichten der RWE Innogy-Mitarbeiter Martin Cole und Stuart Quinton-Tulloch zu lauschen. Durch die eindrucksvollen Erzählungen und Bilder ihrer Reise in die kälteste, windigste und trockenste Region der Erde war die Aufmerksamkeit der Schüler schnell gewonnen. Ihr großes Interesse zeigte sich vor allem in der anschließenden Diskussion. Hier hatten die Jugendlichen Gelegenheit, all ihre Fragen zu stellen.
„Gut, interessant und authentisch“, so beschrieb Dimo Rischke, Lehrer vom Maria-Wächtler-Gymnasium Essen, die Veranstaltung. Er hatte in seinem Unterricht gerade das Thema Ökologie behandelt, da sei dieses Treffen ein gelungener Abschluss: „Mit einem Energieerzeuger direkt über dieses Thema zu diskutieren hat mir und vor allem meinen Schülern besonders gut gefallen“, berichtet der Pädagoge. Denn neben dem Austausch über die Expeditionsreise standen vor allem die Punkte Klimawandel sowie der Einsatz erneuerbarer Energien im Mittelpunkt. Die Frage, was jeder Einzelne für den Erhalt des Klimas tun kann, spielte dabei eine besonders große Rolle. RWE-Mitarbeiter Martin Cole zeigt sich nach Veranstaltung erfreut: „Es ist toll zu sehen, dass junge Menschen sich für den Klimaschutz interessieren und sich kritisch mit ihrer Umwelt auseinander setzen.“ Das Projekt 2041 geht zurück auf eine Initiative des Polarforschers Robert Swan. Er will damit erreichen, dass vor allem Jugendliche ein Bewusstsein für den Schutz der Antarktis und des Klimas entwickeln und sich in Zukunft für den Erhalt ihrer Umwelt einsetzen.
Das 2041-Education Camp
Unter der Leitung Robert Swans starteten die RWE-Mitarbeiter, gemeinsam mit rund 60 weiteren Teilnehmern und Experten für Klimawandel und Nachhaltigkeit, im Februar dieses Jahres ihre Reise in die Polarregion. Die ersten zwei Wochen verbrachten sie auf King George Island, am Westrand der Antarktis, im „2041-Education Camp“. Seit dem vergangenen Jahr ist diese internationale Station für Bildung, Umwelt und Energie in Betrieb. Sie besteht aus zwei Gebäuden: Während das eine als Unterkunft dient, ist im anderen die Beobachtungs-, Ausbildungs- und Kommunikationsausrüstung untergebracht. Von hier aus können Bilder und Videos übertragen werden, und die Teilnehmer der Expedition haben die Möglichkeit, über ihre Blog-Einträge von ihren Erlebnissen zu berichten. Diese erscheinen dann auf den Internetseiten des Projektes 2041 sowie der RWE. Da das sogenannte E-Camp ausschließlich mit klimaschonendem Strom versorgt wird, war hier vor allem das Fachwissen der RWE-Mitarbeiter in erneuerbare Energien gefragt. Außerdem hatte RWE Innogy zwei Windturbinen zur Verfügung gestellt, die es zu installieren galt - immer in Begleitung der Kamera. So kann man in einem der Videos beobachten, wie das Team die Turbine gemeinsam in Höhe hievt, die Technik einrichtet, die Rotorblätter sich schließlich in Bewegung setzen und die Kraftanlage erste Leistung bringt. „Unsere Arbeit hier lässt es nicht zu, länger als fünf Minuten an das Leben außerhalb der Antarktis zu denken“, schreibt Justin Hyde von RWE npower in seinem Blog-Eintrag.
Die Tierwelt
Doch es bleibt noch genügend Zeit für kleine Expeditionen, in denen die Teilnehmer die Tierwelt der Antarktis erleben. Neben großer Begeisterung für die Pinguine zeigt sich vor allem Justin beeindruckt von den Seeleoparden: „Heute hatten wir das Glück, fünf Seeleoparden zu sehen. Das sind Wesen, denen man nicht in die Quere kommen sollte“. Diese Robbenart, die ein besonders ausgeprägtes Gebiss besitzt, erbeutet neben Fischen auch warmblütige Wirbeltiere wie Pinguine und junge Robben anderer Arten. Eine gewisse Vorsicht ist vor diesen Tieren durchaus angebracht, denn Angriffe auf Menschen sind keine Seltenheit. Dabei sprangen Seeleoparden plötzlich aus dem Wasser, um an der Eiskante stehende Personen am Bein zu packen. Normalerweise ist das eine Vorgehensart, die sie nutzen um beispielsweise Pinguine zu erbeuten. Durch die Begleitung von erfahrenen Antarktis-Kennern drohte den RWE-Mitarbeitern hier jedoch keine Gefahr: „Alejo führte uns sicher an diesen potenziell gefährlichen Tieren vorbei“, berichtet Justin.
An Bord des Erkundungsschiffes
Nach 14 Tagen im E-Camp startete die Truppe dann ihre „Antarktis-Leadership Expedition“. Die Teilnehmer sollten einen möglichst umfassenden Eindruck über das sensible Ökosystem des Kontinents erhalten, dazu lieferten die mitreisenden Experten das entsprechende Fachwissen. Noch während ihrer Tour auf dem Erkundungsschiff resümiert Martin Cole in einem Blog-Eintrag über seine Zeit in der Antarktis: „Der Höhepunkt dieser Reise ist für mich einfach hier zu sein.“ Er beschreibt die Antarktis als einen Ort reiner Schönheit, an dem die Natur die Herrschaft hat. Dass dieser Kontinent für die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben muss, ist für ihn „fast zu offensichtlich, um es zu wiederholen.“ Er fragt sich außerdem, was er, abgesehen von Fotos und Erinnerungen, von dieser Reise mitnimmt: Das sei vor allem die Mahnung, dass auch kleine Veränderungen im täglichen Leben Unterschiede machen, wie zum Beispiel die Verwendung von Energiesparlampen, das Abschalten des Stand-by Modus, die Nutzung energiesparender Geräte oder die Müllwiederverwertung. Auch RWE npower-Mitarbeiter Justin Hyde beschreibt seine Eindrücke im Internet: „Alles was ich hier sehe, lässt mich mehr und mehr begreifen, wie kostbar die Antarktis und wie zerbrechlich ihr Ökosystem ist. Ich bin hier, um einen Wandel in der Denkweise über Energie und ihre Nutzung zu erreichen.“ So appelliert er direkt an die Leser: „Wenn Du interessiert genug bist, um dies zu lesen, dann kannst du vielleicht helfen, diesen Wandel mit voran zu treiben.“
2041
Die Zahl 2041 steht für das Jahr, in dem die Überprüfung des Antarktis-Vertrages ansteht. Diese 1961 geschlossene internationale Übereinkunft legt fest, dass die unbewohnte Antarktis ausschließlich der friedlichen Nutzung sowie der wissenschaftlichen Forschung vorbehalten bleibt. Endet dieser Vertrag, könnte die Antarktis kommerziellen Interessen von Regierungen und weltweit tätigen Unternehmen ausgesetzt sein. Das Ziel des Projekts ist es, den Vertrag und seine Schutzwirkung, über das Jahr 2041 hinaus zu verlängern.