Vodafone: Neue Firmenzentrale mit nachhaltigem Konzept
Vodafone setzt einen Meilenstein in seiner Unternehmensgeschichte: Auf 86.000 Quadratmetern baut der Mobilfunkanbieter derzeit eine neue Firmenzentrale in Düsseldorf. Der „Vodafone Campus“ soll die über 5.000 Mitarbeiter Vodafones unter einem Dach zusammenbringen. Derzeit sind sie über mehrere Standorte in der Stadt verteilt und die Kommunikationswege sind kompliziert. In dem neuen Firmenkomplex wird sich das ändern: „Der Campus steht für Kommunikation, Kreativität und viele Freiräume für die Mitarbeiter“, so besagt es das Konzept. Außerdem sollen die Gebäude die Grundlagen ökologischen Bauens erfüllen.
13.02.2012
Intelligentes Fassadenkonzept reduziert Energieverbrauch
Dazu gehört zum Beispiel das intelligente Fassadenkonzept: An den großen Fensterflächen der Fassade werden automatisch funktionierende Aluminium-Großlamellen angebracht, die das Tageslicht „lenken“. So kann auf den Einsatz von Kunstlicht verzichtet und damit Energie und Emissionen eingespart werden. Außerdem regulieren die Lamellen die Temperatur in den Büros. Ist die Sonneneinstrahlung in den Räumen zu stark, neigen sich die Lamellen und spenden Schatten. Das schützt die Büros vor Überhitzung. Um an heißen Tagen den Dauerbetrieb einer Klimaanlage zu vermeiden, lassen sich viele der großen Fenster öffnen und ermöglichen die Frischluftzufuhr.
Energie aus eigenem Blockheizkraftwerk
Der Vodafone Campus wird sich außerdem selbst versorgen können: Die Gebäude beziehen die benötigte Energie aus einem Blockheizkraftwerk, das direkt auf dem Campus errichtet wird. Durch dieses Kraftwerk kann auf Fernwärme verzichtet werden, was Einsparungen von bis zu vierzig Prozent an Primärenergie gegenüber herkömmlichen Technologien ermöglicht. Grund für die verbesserte ökologische Bilanz ist, dass die Abwärme bei der Stromerzeugung direkt am Ort des Entstehens genutzt werden kann. Es wird außerdem geprüft, ob überschüssige Energie in das öffentliche Netz eingespeist werden kann.
Weitere Energieeinsparungen bewirken die Belüftungsanlagen in den Büros, die gleichzeitig als Quelle zur Wärmerückgewinnung fungieren. Zudem wird die Temperatur im Sommer durch Kühldecken reguliert und im Winter spenden Bodenkonvektoren Wärme.
Vodafone Campus ermöglicht verbesserte Kommunikation
Die Idee möglichst kurzer Wege zu Gunsten der Kommunikation hat sich auch auf die Gestaltung der Arbeitsplätze ausgewirkt. Hier wird sich mit dem Umzug für die Mitarbeiter einiges ändern. Arbeiten sie in den derzeitigen Gebäuden noch in einzelnen Büros, werden ihre Schreibtische im Vodafone Campus dagegen ausschließlich in Großraum-Büros stehen. Diese sollen mit den herkömmlichen Großraum-Büros jedoch nichts gemein haben: Statt karger Räume, funktionaler Einrichtung und einem hohen Geräuschpegel, soll hier eine entspannte und ruhige Arbeitsatmosphäre in einem behaglichen Arbeitsumfeld geschaffen werden. Kurz gesagt erfindet Vodafone das Konzept des Großraum-Büros neu. Bei einigen Mitarbeitern stößt das auf Skepsis, diese will das Unternehmen jedoch von vornherein aus dem Weg räumen.
Beispieletage soll überzeugen
Gläserne „Meeting Points“
Platz für Besprechungen oder Präsentationen bieten die sogenannten „Meeting Points“. Auch dazu befinden sich zwei Anschauungsexemplare auf der Beispieletage. Hier handelt es sich um „Glaskästen“, deren Wände schallisoliert sind und größtenteils aus Milchglas bestehen. Betritt man diese vier Wände und schließt die Tür hinter sich, ist die gleiche Ruhe wie in jedem herkömmlichen Besprechungsraum gegeben. Ungewöhnlich ist dagegen das Mobiliar: In dem Raum mit Flatscreen-TV für Videopräsentationen befinden sich Sessel, die vom Anblick her zum Mittagschlaf ermuntern. In der Tat erweisen sie sich als bequem, aber die Sitzposition ist angenehm und das Aufstehen leicht. Danach können wir noch im Vorbeigehen einen Blick durch die Scheiben in den zweiten Meeting Point werfen: Dort findet gerade eine Besprechung statt und die Teilnehmer sitzen auf Stühlen in Höhe von Bistrohockern. Auch der Tisch hat die entsprechende Höhe. Bei langen Besprechungen bietet das den beteiligten Personen Gelegenheit, zwischen dem Sitzen und Stehen zu wechseln. Das soll sich positiv auf den Rücken und die Gesundheit der Mitarbeiter auswirken. Bei den Planungen der Großraum-Büros spielten diese Aspekte eine wichtige Rolle erklärt Vogt: „Die Arbeitsplätze sind auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ausgerichtet. Das heißt, auch die Veränderungen, die uns durch den demographischen Wandel erwarten, wurden berücksichtigt.“ Daher finden sich zum Beispiel auch an den übrigen Arbeitsplätzen rückenschonende und ergonomisch geformte Schreibtischstühle.
Feste Schreibtische als „Auslaufmodell“
Ende des Jahres schon soll dieser Arbeitsalltag Realität werden. „Dann müssen wir, wie bei jedem anderen Umzug auch, die Kiste packen“, so Vogt. Der Umzug ist dann für Dezember geplant. Bisher gehe der Bau zügig voran und es sieht so aus, als würde der Zeitplan eingehalten werden können.
Das aktuelle Baugeschehen kann auch auf www.vodafone-campus.de live verfolgt werden. Eine Webcam dokumentiert alle Fortschritte bis zur Fertigstellung. „Mit der Website wollen wir schon heute unseren künftigen Nachbarn, Architekturbegeisterten und allen Interessierten einen Einblick in die Umsetzung des Vodafone Campus geben und einen Eindruck vom fertigen Projekt vermitteln.“, so Dirk Barnard, Geschäftsführer Personal Vodafone Deutschland.