NORMA Group veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht
Die NORMA Group hat ihren Corporate Responsibility-Bericht 2017 veröffentlicht. Eigentlich eine Aufgabe, die das Unternehmen bereits seit 2013 regelmäßig durchführt. Vor dem Hintergrund der Anforderungen des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes, einer neuen Nachhaltigkeits-Roadmap und dem Beitritt zum UN Global Compact stand der CR-Bericht jedoch dieses Mal unter besonderen Vorzeichen.
28.03.2018
Die NORMA Group veröffentlichte ihren CR-Bericht zum ersten Mal gleichzeitig mit dem Geschäftsbericht. Schon damit will der Hersteller von Verbindungstechnik mit Hauptsitz im hessischen Maintal ein Zeichen setzen. „Nachhaltigkeit ist Teil unserer langfristigen Unternehmensstrategie“, erklärt CFO Dr. Michael Schneider. „Wenn wir unseren Stakeholdern die Finanzkennzahlen zur Verfügung stellen, sollen sie zeitgleich auch die Informationen aus dem Bereich Nachhaltigkeit erhalten.“ Der Schlüssel für diese zeitgleiche Veröffentlichung war, die Prozesse zur Erstellung beider Berichte so weit wie möglich zu synchronisieren, was zudem eine enge inhaltliche Vernetzung ermöglicht.
CR-Bericht integriert nichtfinanzielle Erklärung
Mit dem CR-Bericht kommt die NORMA Group auch ihren rechtlichen Verpflichtungen entsprechend des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes nach. Im Zentrum stand dabei die Beschreibung von Management-Ansätzen und Kennzahlen aus den fünf Bereichen Umwelt, Arbeitnehmer, Sozialbelange, Menschenrechte und Korruption sowie die Prüfung der Inhalte durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Neben den damit einhergehenden technischen Vorgaben der Berichterstattung, sollte der CR-Bericht aber auch weiterhin für alle interessierten Leser anschaulich aufbereitet werden. „Wir haben daher anhand von Beispielen deutlich gemacht, wie die jeweiligen Managementansätze in der Praxis tatsächlich umgesetzt werden“, erklärt Marion Mitchell, Group CR-Officer der NORMA Group.
Den Rahmen des CR-Berichts bildet eine Wesentlichkeitsanalyse, in der die NORMA Group im vergangenen Jahr gemeinsam mit internen und externen Stakeholdern die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen definiert hat. Im Bericht werden diese Themen in den einzelnen Kapiteln aufgegriffen. „Dabei gibt es auch Bereiche, in denen wir noch keine gruppenweite Aussage treffen können, etwa hinsichtlich der CO2- oder Wasserbilanz in der Nutzungsphase unserer Produkte“, erklärt Elias Schwenk, CR-Officer bei der NORMA Group. „Die Datenerhebung ist hier sehr komplex, weil unsere Produkte häufig weiterverarbeitet werden. Wir wollen diese Aufgabe dennoch künftig angehen.“
Neue CR-Roadmap gibt strategische Zielsetzung vor
Konkrete Ziele für künftige Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit hat sich die NORMA Group in ihrer CR-Roadmap gesetzt. Bereits in den vergangenen Jahren hatte die NORMA Group dieses Instrument zur Steuerung ihrer CR-Strategie genutzt. Nun haben der Vorstand und ein unternehmensinterner Steuerungskreis eine aktualisierte CR-Roadmap 2020 verabschiedet. Die Roadmap definiert, was der Konzern in den kommenden drei Jahren in Sachen Nachhaltigkeit erreichen will und welche Aspekte dabei als besonders wichtig erachtet werden.
Die rund zwei Dutzend aktualisierten Ziele der Gruppe umfassen die Bereiche Produkte, Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft sowie verantwortungsvolle Unternehmensführung und ordnen sich größeren Kernzielen unter, etwa dem, als verantwortungsvoll handelndes Unternehmen wahrgenommen zu werden.
CR-Bericht dokumentiert bisherige Fortschritte
Die im CR-Bericht veröffentlichten Zahlen zeigen auf, welche Maßnahmen die NORMA Group bisher umgesetzt hat: So sind 22 der 27 Produktionsstandorte zurzeit entsprechend der Umweltmanagement-Norm ISO 14.001 zertifiziert. Damit ist eine Abdeckung von 100 Prozent aller Produktionsstandorte bis zum Ende des Jahres 2018, wie in der Roadmap vorgesehen, durchaus realistisch.
Im Bereich Mitarbeiter hat die NORMA Group ihr Ziel, jedem Mitarbeiter im Durchschnitt 30 Weiterbildungsstunden zu ermöglichen, schon im vergangenen Jahr erreicht. Der Wert lag 2017 bei 30,1 Stunden. Vorangegangen war eine kontinuierliche Steigerung innerhalb der letzten drei Jahre. Gleichzeitig konnte die Zahl der Unfälle deutlich um 17 Prozent gesenkt werden, auf 6,3 Unfälle pro 1.000 Mitarbeiter. Im Vorjahr hatte der Wert noch bei 7,6 Unfällen pro 1.000 Mitarbeitern gelegen.
Zudem soll die Lieferkette der NORMA Group nachhaltiger werden. Dabei soll zunächst mithilfe eines Nachhaltigkeits-Self-Assessments der Lieferanten die Transparenz hinsichtlich Umweltauswirkungen, Menschenrechten und Arbeitsbedingungen erhöht werden. Das Self-Assessment führte die Einkaufsabteilung der NORMA Group im vergangenen Jahr ein. „Die Rücklaufquote lag im ersten Jahr bei 18 Prozent“, erklärt Marion Mitchell. „Diesen Wert wollen wir langfristig weiter deutlich steigern.“
Auch innerhalb des eigenen Unternehmens erhebt die NORMA Group regelmäßig, ob es zu Verstößen bei der Vereinigungsfreiheit oder zu Diskriminierungen gekommen ist. Wie im Jahr 2017 soll es auch künftig keine gerichtlich festgestellten Verstößen in beiden Bereichen geben.
Selbstverpflichtung zu Nachhaltigkeit durch Beitritt zum Global Compact
Die Integration von Menschenrechten wie Vereinigungsfreiheit oder Anti-Diskriminierung macht für die NORMA Group aus strategischer Sicht in doppelter Hinsicht Sinn. Denn das Thema Menschenrechte ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der CSR-Berichtspflicht, sondern gehört auch zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact, dem die NORMA Group Anfang 2018 beigetreten ist. Das Nachhaltigkeitsnetzwerk der Vereinten Nationen zählt zu den weltweit wichtigsten und größten Initiativen für verantwortungsvolle Unternehmensführung und setzt sich für eine inklusive und nachhaltige Wirtschaft zum Nutzen aller Menschen ein. Rund um den Globus haben sich ihm bereits an die 13.000 Unternehmen und Organisationen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft angeschlossen, darunter rund 430 aus Deutschland.
Damit dieses Bekenntnis auch im Unternehmensalltag umgesetzt wird, setzt die NORMA Group auf eine umfangreiche Information ihrer Mitarbeiter. Dies gilt nicht nur für den Bereich Compliance, wo alle Mitarbeiter regelmäßig zu Themen wie dem gruppenweiten Verhaltenskodex geschult werden. „In unserer Mitarbeiterbefragung erheben wir außerdem, wie viele Mitarbeiter unsere CR-Strategie kennen“, sagt Elias Schwenk. „Nur, wenn unsere Kolleginnen und Kollegen die Nachhaltigkeitsziele kennen, können sie auch bewusst zu deren Umsetzung beitragen. Und es ist die Umsetzung, an der wir uns messen werden.“
Den kompletten Nachhaltigkeitsbericht finden Sie hier.