Fußball und Nachhaltigkeit lautet das Thema des neuen UmweltDialog e-Papers. Die Fußball-WM ist dazu ein willkommener Anlass. Allerdings blicken wir in dieser Ausgabe nicht so sehr nach Brasilien als vielmehr auf die Fußball-Strukturen hierzulande und beleuchten die einzelnen Facetten. Deutlich wird dabei, dass dem Fußball nicht der Wille zu nachhaltigem Engagement abzusprechen ist, aber gute Beispiele und strukturierte Management-Ansätze noch viel zu selten sind.
Fußball kann wie kein anderer ‚Botschafter‘ in unserer Gesellschaft vermitteln, was Nachhaltigkeit konkret bedeutet. Die weltweite Begeisterung für unseren Sport versetzt uns zusätzlich in die Lage, wirtschaftliche, soziale, ökologische und kulturelle Maßnahmen auf finanziell hohem Niveau zu unterstützen. Die kommerzielle Seite des Profifußballs und unsere Gemeinnützigkeit sind kein Widerspruch – sie bedingen einander. Fußball begeistert, quer durch alle Schichten und Kulturen, jung wie alt, er weckt Emotionen, verbindet und vereint.
mehr erfahrenSpannung, Tore, grenzenloser Jubel – momentan richten sich alle Blicke auf die WM in Brasilien. Dabei werden auch die vielen sozialen Brennpunkte sichtbar, mit denen das Gastgeberland zu kämpfen hat. Das wirft auch hierzulande die Frage auf, was der Fußball für die Gesellschaft leisten kann und welchen Aufgaben sich Bundesligavereine künftig stellen müssen.
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FIFA: Profit, Korruption und Macht!
Fußball: Internationaler Frühschoppen
Fußball verbindet über alle sozialen Schichten hinweg Menschen. Es steht für Kampf, Emotionen und Leidenschaft. Doch wie steht es um die gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs? Wie glaubwürdig sind Vereine und Verbände bei Korruptionsbekämpfung, Hooligans, Homophobie oder auch fairer Beschaffung und Umweltschutz? Jenseits von wenigen positiven Leuchttürmen passiert hier viel zu wenig, sagt Alexandra Hildebrandt. Im Interview bezieht die ehemalige Nachhaltigkeitsbeauftragte des DFB klar Stellung.
mehr erfahrenMich und andere zu bewegen – körperlich, geistig, ethisch, lebenslang – für eine gemeinsame Zukunft. Das bedeutet für mich Nachhaltigkeit und das treibt mich in meinem Job an. Ich arbeite als CSR-Managerin beim Bundesliga-Verein SV Werder Bremen.
mehr erfahrenSportwissenschaftler Harald Lange von der Universität Würzburg spricht im Interview mit Marco Bosch über die zunehmende Kritik an sportlichen Großereignissen wie der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien.
mehr erfahrenDer Fußball befindet sich in der Falle: Seine große Popularität sorgt für hohe Aufmerksamkeit, damit auch für Geld (Sponsoren, Fernsehgelder) und – für zusätzliche Risiken. Wer möchte sich nicht im Glanz des Fußballs sonnen (von Politikern bis Wirtschaftsbossen, nicht zu vergessen die Medien) oder etwas vom finanziellen Kuchen abbekommen? Eitle Selbstdarsteller, windige Geschäftemacher, alle tummeln sich auf diesem Feld und sind manchmal schwer von den seriösen Branchenvertretern zu unterscheiden.
mehr erfahrenSpätestens seit dem Aufstieg des Zweitligisten SC Paderborn in die 1. Fußball-Bundesliga ist das öffentliche Interesse an Süleyman Koç riesig. Seine Geschichte liest sich ein bisschen wie ein Märchen - doch an manchen Tagen war sie für Süleyman mehr wie ein Alptraum, bei dem sich das Happy End nicht gerade deutlich abzeichnete. Journey traf den Profifußballer zu einem offenen Gespräch über Träume, Vorbilder und die Rolle von Fußball in seinem Leben.
Das Nachhaltigkeitsmanagement von Fußballvereinen befindet sich noch in den Kinderschuhen, sagt Nico Briskorn, Leiter der Abteilung Corporate Social Responsibility beim Vfl Wolfsburg. Im Interview mit Riccardo Wagner erläutert er die Entwicklung, die Inhalte und die Ziele des CSR-Konzepts des niedersächsischen Fußballvereins und inwiefern das Engagement in den Bereichen Bildung, Integration, Gesundheit und Umwelt dem sportlichen Erfolg des Clubs dient.
„Inklusion ist kein Hexenwerk. Man muss sie nur verstehen.“ Tom Prager spürt immer wieder, dass der Weg noch ein langer ist. Aber auch, dass die Menschen, mit denen er über Inklusion spricht, sehr schnell verstehen, warum dieser Weg der richtige ist. Im Zuge der Inklusionsinitiative der DFB-Stiftung Sepp Herberger haben alle Landesverbände einen Inklusionsbeauftragten berufen – Tom Prager ist der Verantwortliche im Sächsischen Fußball-Verband. „Manchmal ist es so: Wir machen eine Tür auf und finden dahinter zehn neue Türen. Die Inklusion ist unheimlich vielschichtig. Deshalb ist es umso wichtiger, jetzt diese verschlossenen Türen zu öffnen und unseren Weg zu gehen.“
Hungerlöhne sind in Bekleidungsfabriken an der Tagesordnung. Die NäherInnen, zumeist junge Frauen, müssen oft zahllose Überstunden leisten und können dennoch die Grundbedürfnisse ihrer Familien nicht sicherstellen. Dies ist auch in der Sportbekleidungsproduktion der Fall, längst sind nicht nur Discounter und Billigmarken betroffen. In Bangladesch und Kambodscha mussten sich protestierende ArbeiterInnen in den letzten Jahren immer wieder für ihre Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen von der Staatsgewalt halb tot prügeln lassen. In Kambodscha kam es zu tödlicher Repression, als tausende NäherInnen für eine Mindestlohnerhöhung auf die Straße gingen. Ein Beitrag aus der "Werkmappe Fit For Fair".
Das Beschaffungswesen von Sportverbänden stellt eine wichtige Möglichkeit dar, durch umweltfreundliche Aktivitäten eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Sie ist zugleich ein politisches Ziel, aber auch eine Gestaltungsaufgabe, die nicht auf Einzelmaßnahmen oder Projekte abzielt, sondern auf einen grundlegenden Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft ausgerichtet sein muss. Eine nachhaltige Ausrichtung des Beschaffungswesens hilft zudem, Kosten und Ressourcen zu sparen.
Fußballschuhe und Torwarthandschuhe der WM-Kollektion von Adidas, Nike und Puma enthalten eine breite Palette gefährlicher Chemikalien. Dies zeigt eine neue Greenpeace-Untersuchung von 33 Produkten, die im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft verkauft werden. Unabhängige Labore fanden in Proben aller Marken Schadstoffe wie perfluorierte Chemikalien (PFC), Nonylphenolethoxylate (NPE), Phthalate und Dimethylformamid (DMF). Einige dieser Stoffe stören das Hormonsystem, schädigen die Fruchtbarkeit oder können das Tumorwachstum fördern.
Der Fastfood-Marktführer McDonald´s schiebt immer größere Verpackungsmengen über den Tresen. Einen Teil davon werfen Kunden achtlos weg. Zur Fifa WM in Brasilien startet McDonald´s Deutschland deshalb eine neue Kampagne gegen das „Littering“ – und sucht gemeinsam mit Branchenkollegen den Schulterschluss mit den Kommunen.
Basierend auf einer Studie des Beratungsunternehmens RölfsPartner hat die DFL Deutsche Fußball Liga in Frankfurt am Main einen Bundesliga-Umweltreport vorgestellt. Darin wurden erstmals sämtliche Aktivitäten und Maßnahmen der Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga zu nachhaltigem Wirtschaften zusammengetragen. Bereits jetzt betreibt die Bundesliga insgesamt 50 Umweltprojekte, in der 2. Bundesliga sind es 27.
Fans des Fußballbundesligisten Hannover 96 erhalten ihre Getränke bei Heimspielen zukünftig nur noch in umweltschädlichen Einwegbechern. Dies teilten der Verein und die Hannoveraner Stadtverwaltung jetzt öffentlich mit. Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) kritisiert die Entscheidung als „Sieg der Einwegplastiklobby". Sie forderte Stadtrat und Fanclubs von Hannover 96 dazu auf, den vom amtierenden Oberbürgermeister Stefan Schostok mitgetragenen Entschluss rückgängig zu machen. Hannover sollte sich ein Beispiel an den vielen hundert anderen deutschen Städten nehmen, die in ihren Stadien oder bei Großveranstaltungen umweltfreundliche Mehrwegbecher einsetzen.
In der Bundesliga-Tabelle des Greenpeace Magazins hat Borussia Dortmund mit seinem Sponsor Evonik die rote Laterne übernommen. Außerdem sind Werder Bremen (Wiesenhof) und Schalke 04 (Gazprom) beim Öko-Check der Sponsoren in die Abstiegszone gerutscht. An der Tabellenspitze gab es dagegen kaum Veränderung: Platz 1 verteidigt die TSG 1899 Hoffenheim mit der Solarfirma Suntech.
Jerome Boateng ist „begeistert“: Die Teams der Münchener Straßenfußballliga buntkicktgut sind nicht nur kleine Virtuosen am Ball. Sie dribbeln über den Asphalt und treffen aus vielen Lagen ins Netz. Sie haben Spaß - vor allem jedoch beweisen sie dem Fußballprofi vom FC Bayern München, „dass Fußball die Sprache ist, die ohne Worte auskommt“. Deshalb übernahm er die Schirmherrschaft der Initiative. Damit sie sportlich gedeiht, engagieren sich seit 2009 zudem auch die HypoVereinsbank und deren Unternehmensstiftung, die UniCredit-Foundation: Die Banker ermöglichen seit 2013 sogar die Verbreitung der Idee über die Stadtgrenzen Münchens hinaus: Das Konzept soll auch in anderen Initiativen Fuß fassen.
Gemeinsam für benachteiligte Kinder: terre des hommes und der Volkswagen-Konzernbetriebsrat führen in Brasilien das Programm »A chance to play« durch. Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 werden mit Sport-, Spiel und Lernangeboten Kindern und Jugendlichen in Armenvierteln neue Lebenschancen eröffnet. Prominente Unterstützer sind Peter Maffay und Giovane Elber.
Fußball verbindet über Grenzen hinweg – das zeigt in diesem Jahr erneut die Weltmeisterschaft in Brasilien. Auf allen Kontinenten lässt das Turnier Menschen mitfiebern und vom großen Ziel träumen – dem Titelgewinn im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro. Auch im Kleinen entfaltet Fußball seine verbindende Wirkung. Bestes Beispiel dafür ist der „Ich kann was!“-Cup. Er ist Teil der „Ich-kann-was!“-Initiative, die 2009 von der Deutschen Telekom gegründet und 2011 in einen eingetragenen Verein überführt wurde. Ihr Ziel: bundesweit für mehr Bildungsgerechtigkeit benachteiligter Kinder- und Jugendlicher zu sorgen.
Die Deutsche Kleiderstiftung sammelt seit mehr als 50 Jahren als gemeinnützige Organisation gebrauchte und neue Kleidung. Sie ist Mitglied bei FairWertung e.V. und damit der Einhaltung ethischer Standards beim Umgang mit gebrauchten Textilien verpflichtet. Anlässlich der Fußball WM in Brasilien unterstützt die Deutsche Kleiderstiftung elf Kindermannschaften in Favelas (Slums) und auf dem Land mit neuen Trikotsätzen.
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