BSH: Ressourceneffizienz als Gemeinschaftsprojekt

Umfassender Umweltschutz auf allen Stufen der Wertschöpfungskette gehört für die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) zu den Grundlagen ihrer unternehmerischen Verantwortung. Den Anforderungen des Klimaschutzes begegnet Europas führender Hausgerätehersteller nicht nur mit der Entwicklung und Produktion supereffizienter Hausgeräte, sondern auch durch die systematische Senkung des Ressourcenverbrauchs in Produktion und Verwaltung. Dazu hat der Konzern das Programm „Ressourceneffizienz 2015“ gestartet, mit dem der Ressourcenverbrauch bis 2015 um 25 Prozent im Vergleich zu 2009 gesenkt werden soll. Ein weltweites Expertennetzwerk sorgt für den Wissenstransfer zwischen den BSH-Standorten, sogenannte Resource Officer kümmern sich um die Umsetzung vor Ort.

31.01.2013

BSH-Standort Traunreut, Foto: BSH
BSH-Standort Traunreut, Foto: BSH

Brigitte Furth ist Spezialistin für Spritzgusstechnik am BSH-Standort Giengen und Mitglied des weltweiten Netzwerks von internen und externen Experten, das zur Umsetzung des Programms „Ressourceneffizienz 2015“ gegründet wurde. Gemeinsam mit ihren Kollegen arbeitet sie strategisch an der Steigerung der Ressourceneffizienz bei Spritzgussverfahren. Dazu haben sie Checklisten mit vielen kleinen Maßnahmen erstellt, die in der Summe deutliche Einsparungen bewirken. „Basis dafür waren Workshops, in denen wir alle Ideen zusammengetragen haben, wie wir bei der Herstellung von Kunststoffteilen im Spritzgussverfahren den Verbrauch von Energie und Rohstoffen reduzieren können“, so Furth. Diese Checklisten und gesammelten Erfahrungen stehen künftig allen BSHStandorten zur Verfügung. Damit der Wissensaustausch standortübergreifend funktioniert, wird das Projekt zentral gesteuert. An den Standorten selbst sind es die sogenannten Resource Officer, die für die Erreichung der Reduktionsziele beim Einsatz von Energie und Ressourcen verantwortlich sind. Durch die konzernweit bereitgestellten Checklisten können sie auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und ihre bei der Anwendung gewonnenen Erkenntnisse anderen Standorten zur Verfügung stellen.

Fünf Bausteine der Ressourceneffizienz

Welche Maßnahmen konkret an den einzelnen Standorten umgesetzt werden, entscheiden die Resource Officer selbst. Verpflichtend sind jedoch die konzernweiten Zielvorgaben - also auch die Senkung des spezifischen Verbrauchs der nicht-produktbezogenen Ressourcen um 25 Prozent bis 2015. Dazu gehören alle Energieformen, Wasser und Betriebsstoffe wie Öle, Fette und Chemikalien sowie Feststoffe von Papier über Kunststoffe bis zu Metallen. Zur Umsetzung des Programms haben die Spezialisten zunächst die wichtigsten Bausteine definiert und die Prozesse mit dem höchsten Ressourcenverbrauch analysiert. Anschließend entwickelten und erprobten sie für die größten „Ressourcenfresser“ Konzepte zur energetischen Optimierung und zur Reduktion des Verbrauchs. Die daraus entstandenen Prozessleitfäden kommen nun an allen BSH-Standorten zum Einsatz. Ein weiterer wichtiger Baustein beinhaltet die Erfassung, Aufbereitung und Überwachung von Energiekennzahlen sowie die Entwicklung eines Ressourcenmonitorings. Außerdem gibt es Kennzahlen, die Einfluss bei Gebäuden und Gebäudesanierungen auf den zukünftigen Ressourcenverbrauch haben - denn auch hier spielt der Umweltschutz eine wichtige Rolle. So wurde zum Beispiel der neue Hauptsitz der niederländischen BSH-Tochtergesellschaft in Amsterdam nach dem sogenannten Cradle-to-Cradle-Konzept errichtet. Es verfolgt das Ziel von geschlossenen technischen oder biologischen Kreisläufen für Werkstoffe, Energie, Wasser und Abfall - also die Wiederverwendung aller genutzten Materialien.

Einbindung und Motivation der Mitarbeiter

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das ehrgeizige Ressourceneffizienzprogramm sind die Mitarbeiter. Verschiedene Kommunikationsmittel informieren über den effizienten Umgang mit Ressourcen am Arbeitsplatz. Die Mitarbeiter werden aber auch aufgefordert, selbst Ideen zur Verbesserung der Ressourcenschonung einzubringen. Im Rahmen eines Best Practice Awards werden diese systematisch erfasst und die besten Vorschläge ausgezeichnet.

Standort Traunreut als Vorreiter

Vorreiter unter den BSH-Standorten in Sachen Ressourceneffizienz ist die Herdefabrik im oberbayerischen Traunreut. Diese hatte sich mit der 2009 eingeführten „Energie-Effizienz-Initiative Traunreut“ zum Ziel gesetzt, den Energie- und Ressourcenverbrauch innerhalb von fünf Jahren um mindestens 25 Prozent zu senken. Mithilfe von Maßnahmen in der Anlagen- und Gebäudeoptimierung sowie der Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter konnten seit 2009 bereits knapp zehn Millionen Kilowattstunden Strom - das entspricht ungefähr dem Jahresstromverbrauch einer Gemeinde mit 2.500 Einwohnern - eingespart werden. Über 170 Einzelmaßnahmen wurden bisher umgesetzt. Im Oktober 2012 erhielt die Fabrik den Bayerischen Energiepreis. Mit dieser Auszeichnung würdigt das bayerische Wirtschaftsministerium innovative Lösungen zum verantwortungsvollen Umgang mit Energie.

Umweltschutz mit Tradition

Umweltschutz ist für Europas führenden Hausgerätehersteller aber kein Modetrend sondern hat im Konzern seit vielen Jahren Tradition. Bereits Anfang der 1990er Jahre hat die BSH ein konzernweites Umweltmanagementsystem implementiert. Der Energie- und Wasserverbrauch in den Fertigungsprozessen konnte im Laufe der vergangenen Jahre sukzessive reduziert werden: Durch zahlreiche Einzelmaßnahmen in den Fabriken, insbesondere jedoch durch die gesteigerte Produktivität, ließ sich der spezifische Energie- und Wasserverbrauch 2011 weltweit um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr senken.

Anfang 2012 erhielt das Unternehmen für sein Engagement im Sinne des Klimaschutzes die Auszeichnung als „Klimaschutzunternehmen Deutschland“ von der Bundesregierung und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag. Die BSH habe Energieeffizienzmaßnahmen von herausragender Innovationskraft umgesetzt und trage durch ihre Produkte in besonderer Weise zum Klimaschutz bei, so die Begründung der Jury.

Quelle: UD
 

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