Weltweit erste Online-Plattform für Barrierefreiheit gestartet
Die weltweit erste Online-Plattform für digitale Barrierefreiheit ist gestartet. Als Teil des EU-Projekts "Prosperity4All" bringt der "DeveloperSpace" Interessierte, Entwickler, Unternehmen sowie Wissenschaftler zusammen. Die Entwicklung von Lösungen für assistive Technologien soll einfach, kostengünstig und effizient werden.
24.11.2017
Über eine Milliarde Menschen können Informations- und Kommunikationstechnologien aufgrund von persönlichen Barrieren, (digitalem) Analphabetismus oder altersbedingten Einschränkungen nicht ohne Weiteres nutzen. Um dieser großen Gruppe den Zugang zu digitalen Technologien zu ermöglichen, haben die Partner im EU-Projekt "Prosperity4All" jetzt eine einzigartige Online-Plattform namens "DeveloperSpace" entwickelt.
DeveloperSpace als Drehscheibe und Community für assistive Technologien
Die Vision der Wissenschaftler erklärt Dr. Matthias Peissner, der das EU-Projekt leitet: "Unser vorrangiges Ziel ist es nicht, gänzlich neue Lösungen für Menschen mit Einschränkungen zu entwickeln. Stattdessen wollen wir eine Plattform bereitstellen, die bereits Vorhandenes zusammenbringt: Hier finden Entwickler beispielsweise Bausteine, Codes, Skizzen und Ideen anderer Entwickler oder Wissenschaftler und können diese selbst verwenden. Wir wollen die bestehenden Forschungsergebnisse zusammenbringen, damit neue Lösungen entstehen können – die dann wirklich am Markt funktionieren." Daher finden Entwickler, Unternehmen und alle, die daran interessiert sind, Barrierefreiheit umzusetzen, auf der Plattform Tools, Geschäftsmodelle, Anwendungsfälle und mehr.
Global Public Infrastructure (GPII) soll digitale Barrierefreiheit einfacher, schneller und kostengünstiger machen
Die Online-Plattform "DeveloperSpace" ist die weltweit erste ihrer Art und richtet sich an Entwickler assistiver Technologien, Forscher, Firmen, die assistive Funktionen in ihre bestehenden Produkte einbauen, öffentliche Institutionen sowie politische Entscheidungsträger. Sie ist eine der drei Säulen der "Global Public Inclusive Infrastructure", kurz GPII. "Es geht hierbei um Menschen, die neue Lösungen für andere Menschen kreieren. Es ist der einzige Ort, der neuen Entwicklern die gesamten Ressourcen und Informationen über Barrierefreiheit, die im Netz verfügbar sind, bereitstellt. So wird es ihnen ermöglicht, Barrierefreiheit zu verstehen und ihre Ideen in die Realität umzusetzen", sagt Professor Gregg Vanderheiden, Kodirektor der GPII und Mitbegründer von "Raising The Floor International", einer Non-Profit-Organisation, die für die Entwicklung von GPII verantwortlich ist.
Entwickelt von Experten für assistive Technologien und Unternehmen aus Europa, Kanada und den USA, soll die GPII es ermöglichen, barrierefreie Lösungen einfacher, schneller und kostengünstiger zu erstellen. Ein weiteres Ziel ist es, allen Benutzern die individuelle Anpassung von digitalen Technologien zu erleichtern. Somit können digitale Technologien (zum Beispiel Computer, Smartphones, Fernseher, Fahrkartenautomaten) individuell an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden. Die personalisierten Einstellungen jedes Nutzers werden in einer Cloud gespeichert und können von dort aus jederzeit und überall auf alle Geräte übertragen werden.