Minimalismus im Kleiderschrank für mehr Nachhaltigkeit
In Zeiten von Fast-Fashion besitzen die meisten Deutschen mehr Kleidung als sie tatsächlich benötigen. Die Folge: Kleidungsstücke, die noch brauchbar wären, werden schnell weggeschmissen. Doch es gibt einen Gegentrend: Das Konsumverhalten wird dabei kritisch reflektiert, und das Ziel ist kein prall gefüllter Kleiderschrank, sondern eine rigoros aufs Nötigste reduzierte Garderobe. Das Ganze nennt sich „Capsule Wardrobe“ oder „5 Piece French Wardrobe“ – wir erklären hier das Konzept.
24.11.2017
Wer seinen Kleiderschrankinhalt reduzieren und minimalistischer gestalten möchte, muss zunächst aussortieren. Damit nichts vergessen wird, ist es empfehlenswert den Schrank komplett auszuräumen. Aussortiert wird alles, was nicht mehr passt, was kaputt oder beschmutzt ist und sich nicht mehr reparieren lässt, was nicht mehr zum eigenen Stil passt und was man seit einem Jahr nicht mehr getragen hat. Teile, bei denen man sich unsicher ist, werden zunächst wieder zurück in den Kleiderschrank gehängt – allerdings mit dem Kleiderbügel falsch herum. Nach einigen Monaten kann man so nachvollziehen, ob man die Kleidung tatsächlich getragen hat oder nicht. Wenn nicht, ist es höchste Zeit, auch diese auszumisten. Je nach Zustand kann man die aussortierten Pullover und Jeans noch auf dem Flohmarkt oder online verkaufen, an Freunde zu verschenken oder an Hilfsorganisationen spenden.
Woraus besteht ein Capsule-Wardrobe?
Nach dem Aussortieren sollten sich nur noch Lieblingsteile und Basics im Kleiderschrank befinden. Im nächsten Schritt geht es nun darum, eine minimalistische Garderobe aufzubauen. Diese besteht aus maximal 37 Kleidungsstücken, Profis zählen sogar ihre Schuhe dazu. Zum Grundstock gehören vielseitig kombinierbare Basics in gedeckten Farben und klassischen Schnitten. Tipp: Damit die gut ausgewählten Basics lang halten und ihre Form nicht so schnell verlieren, sollte man in hohe Qualität und Markenware investieren. So findet man beim High-Fashion-Anbieter Yoox T-Shirts in gedeckten Farben wie Schwarz und Weiß und schlicht geschnitten. Weitere Basics sind Tops, Blusen beziehungsweise Hemden, Pullover und Cardigans, letztere am besten aus hochwertigem und angenehm weichem Kaschmir. Vier lange Hosen sollten ebenfalls ausreichen: eine schicke Bundfaltenhose, eine leichte Stoffhose für den Sommer, eine schwarze Skinny-Jeans und eine gerade geschnittene Blue-Jeans. Bei den Schuhen sollte man auf hochwertige flache Leder-Boots, ein Paar Sandalen, weiße Sneaker und klassische Pumps beziehungsweise elegante Schnürschuhe setzen.
Alle drei Monate ist Shoppen erlaubt
Die Garderobe wird nach Fertigstellung alle drei Monate saisonal neu arrangiert. Konsequente Minimalisten kaufen dann nur Kleidung, die tatsächlich fehlt. Diejenigen, die das Prinzip „5 Piece French Wardrobe“ verfolgen, ergänzen wiederum vierteljährlich ihre Garderobe um fünf neue Teile, um der minimalistischen Garderobe die nötige Abwechslung zu verleihen. Damit die Outfits nicht jeden Tag gleich ausfallen, kann man sich auf Plattformen wie Pinterest von minimalistischen Outfitkombinationen inspirieren lassen.