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Müllvermeidung im Alltag – praktische Tipps

Der kostenlose Ratgeber „Müllvermeidung und Recycling – 70 praktische Tipps für den Alltag“ hat sich das Thema vorgenommen und in übersichtlichen Punkten Ratschläge für jedermann zusammengefasst. So kann ein Tipp beispielsweise wie folgt lauten: “Lesen Sie keine Werbung in Form von Prospekten? Dann vermerken Sie diesen Hinweis auf Ihrem Postkasten und vermeiden Sie somit unnötigen Papiermüll“.

14.08.2017

Wie die Welt mit dem Müll umgeht

In Deutschland besteht ein hohes Umweltbewusstsein: Die Bevölkerung trennt den Abfall, sortiert Flaschen in den Altglascontainer und stellt somit ein Vorbild im Umweltschutz dar. Und dennoch gehört die Bundesrepublik zu einem der größten Abfallverursacher in der EU. Es gibt lediglich drei Länder in Europa, bei denen ein noch höheres Abfallaufkommen pro Kopf zu verbuchen ist. Die tägliche Müllmenge der Deutschen liegt weit über dem EU-Durchschnitt.

Natürlich spielt Recycling eine bedeutende Rolle in Bezug auf den Umweltschutz, hier ist Deutschland sehr viel weiter als viele andere Länder. Dabei wäre es umso wichtiger, den Abfall erst gar nicht entstehen zu lassen: Abfallvermeidung lautet die Devise. Vor allem in privaten Haushalten besteht ein großes Potenzial, wenn es um die nachhaltige Reduzierung der Müllmenge geht.

Wie die Welt mit dem Müll umgeht

Müll wird in den Weiten Europas auf unterschiedlichste Weise produziert, entsorgt oder recycelt. Während der Müll in Deutschland nicht nur als Abfallprodukt, sondern gleichsam als wertvoller Rohstoff betrachtet wird, landet der Müll in Rumänien, Griechenland oder Lettland stets auf der Müllkippe. Dieses weniger umweltfreundliche Verhalten sorgt auf den zahlreichen Deponien für schädliche Treibhausgase und stellt ein weltweites Umwelt- und Klimaproblem dar. Nur die wenigsten Länder in Süd- und Osteuropa verfügen über Recycling-Strukturen, wie wir sie in Deutschland kennen. Als eines der wenigen Länder Europas hat die Bundesrepublik die Deponierung der Siedlungsabfälle nach und nach eingestellt. Hierdurch trug das Land wesentlich dazu bei, dass schädliche Emissionen innerhalb von zehn Jahren von 1990 bis 2010 erheblich verringert werden konnten. Insgesamt wurde eine jährliche Treibhausgasmenge vermieden, die etwa 30 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid entspricht. Beim Recycling sowie bei der Kompostierung bleibt Deutschland also Vorbild: Laut Eurostat wurden 2015 66 Prozent der Siedlungsabfälle verwertet. Mit dieser Verwertungsquote liegen die Bundesbürger deutlich über dem EU-Durchschnitt, der 45 Prozent beträgt. Gefolgt wird Deutschland übrigens von Österreich, die im Jahr 2015 insgesamt 56 Prozent ihrer Abfälle recycelt haben. Weil diese Zustände nicht europaweit herrschen und die Deponierungsquoten teilweise sogar steigen, ist es so wichtig, möglichst viel Müll zu vermeiden.

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Priorität auf das „Vermeidungsprinzip“ setzen

Recyclingmaßnahmen sollten grundsätzlich erst an zweiter Stelle stehen. Aus Umweltsicht wäre es wesentlich sinnvoller, mehr Aufmerksamkeit auf die Müllvermeidung zu richten. Die Unterschiede in Europa sind groß. Deutschland sollte sich als Spitzenreiter im Bereich des Recyclings nun auch bemühen, das Müllaufkommen je Einwohner zu reduzieren. Nicht allein ein verbessertes Ressourcenmanagement sowie ein optimierter technologischer Fortschritt zur Herstellung umweltfreundlicherer Verpackungen können eine Trendwende bewirken. Vielmehr ist die Reduzierung des Müllaufkommens ein Thema, mit dem sich jeder einzelne Bürger auseinandersetzen muss. Nun heißt es handeln: Allein das Wissen um die Begrenztheit der weltweiten Ressourcen bewirkt nichts. Erst wenn die Menschen ihren alltäglichen Konsum begrenzen und alternative Handlungsmöglichkeiten zum Einsparen oder Wiederverwenden verschiedener Abfallarten kennen, werden sie ihren persönlichen Müllberg langfristig vermindern können.

Quelle: UD
 

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