Studie bestätigt der BSH korrekte Angaben zu Verbrauchswerten bei Hausgeräten
Vor etwa einem halben Jahr wurde das europäische Energielabel für Hausgeräte um die Effizienzklasse A+++ erweitert. Weil die Energieeffizienz der heutigen Hausgeräte deutlich verbessert wurde, reichte das „alte“ EU-Label nicht mehr aus. Eine Studie des Projekts „ATLETE“ (Appliance Testing for Energy Label) zeigte jedoch, dass einige Hausgerätehersteller ihre Produkte eine oder gar mehrere Effizienzklassen zu hoch eingestuft hatten. Bei den untersuchten Geräten der BSH konnten dagegen die Angaben in allen Kategorien des EU-Labels bestätigt werden. Um die Verbreitung besonders verbrauchsarmer Geräte zu fördern, hat die BSH hierzu ein eigenes Supereffizienz-Portfolio entwickelt und von Wirtschaftsprüfern bescheinigen lassen. In 2010 konnte der Verkauf dieser Produkte in Europa bereits um knapp 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.
20.07.2011
Bereits seit 1998 müssen Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler und Waschmaschinen mit dem EU-Label gekennzeichnet werden. Das Etikett informiert den Verbraucher über die wichtigsten technischen Daten des Gerätes - insbesondere über den Stromverbrauch. So wies das ursprüngliche Label Energieeffizienzklassen von G (Geräte mit sehr hohem Verbrauch) bis A (Geräte mit sehr niedrigem Energieverbrauch) auf. 2004 wurden dann für Kühl- und Gefriergeräte die Energieeffizienzklassen A+ und A++ eingeführt. Sie kennzeichnen Produkte, die besonders wenig Strom verbrauchen. Der Verbraucher erhält durch diese Etikettierung eine Vergleichsmöglichkeit der verschiedenen Modelle, für die kein spezielles Vorwissen nötig ist. Mit diesem einfachen System hat „das Label zu einer beispiellosen Erhöhung der Energieeffizienz beigetragen und ist damit eine einmalige Erfolgsgeschichte“, betont Dr. Kurt-Ludwig Gutberlet, Vorsitzender der BSH Geschäftsführung.
Korrekte Etikettierung bestätigt
Da aber die Hersteller die Energieeffizienz ihrer Geräte soweit verbessern konnten, dass sie die Ansprüche der Klasse A++ sogar übertreffen, wurde Ende Dezember 2010 für Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler und Waschmaschinen die Klasse A+++ ergänzt. Geräte dieser Energieeffizienzklasse verbrauchen bis zu 60 Prozent weniger Strom als Geräte der Effizienzklasse A. Um zu überprüfen, ob die Hersteller ihre Geräte korrekt etikettieren, führte der europäische Verband der Hausgerätehersteller CECED gemeinsam mit der Europäischen Kommission im Rahmen des Projekts ATLETE eine entsprechende Untersuchung durch: Getestet wurden Kühl- und Gefrierschränke sowie Kombinationen aus beiden. 80 Geräte von 48 Marken, beziehungsweise Herstellern, wurden ausgewählt und in verschiedenen EU-Ländern eingekauft. Dabei wurden 16 Prozent der Geräte als falsch deklariert entlarvt. 13 Prozent davon waren eine Effizienzklasse zu hoch eingestuft - drei Prozent sogar zwei oder mehr Klassen. 84 Prozent dagegen waren richtig gekennzeichnet, darunter auch die Geräte der BSH. Von dem Unternehmen waren vier Modelle der Marken Bosch, Siemens und Balay - einer spanischen Regionalmarke - miteinbezogen.
Beim Ländervergleich zeigt sich Aufholbedarf
„Die korrekte Kennzeichnung der Geräte insbesondere bei der Energieeffizienz ist eine wichtige Orientierungshilfe für die Kaufentscheidung. Die Verbraucher haben ein Anrecht auf korrekte Kennzeichnungen. Außerdem führen fehlerhafte Angaben zu einer Wettbewerbsverzerrung“, so Gutberlet. Daher hatte die BSH das Projekt ATLETE von Anfang an begrüßt und ist auch an einer Fortsetzung interessiert. Ziel des Projekts ist es, die Marktüberwachung in den Mitgliedsstaaten der EU zu verbessern und die Energieeffizienz als Kaufargument zu fördern. Noch gibt es zwischen den Ländern große Unterschiede beim Vergleich des Marktanteils besonders effizienter Geräte: „A++ Kühlschränke haben in Deutschland bereits 20 Prozent Marktanteil, in Spanien beispielsweise trägt noch nicht einmal ein Prozent der verkauften Kühlgeräte dieses Spitzenlabel“, erklärt Gutberlet. Damit das EU-Label aber auch als Kaufargument akzeptiert wird, müssen Verbraucher auf die Richtigkeit seiner Angaben vertrauen können. Um eine richtige Etikettierung zu gewährleisten, unterzeichneten die BSH und 26 weitere Hersteller zum Start des Projekts ATLETE eine freiwillige Vereinbarung, die sie zur Ergreifung aller „gebotenen Korrekturmaßnahmen“ verpflichtet, sollten sich bei der Überprüfung der Etikettierungen Mängel herausstellen.
BSH kürt Energiesparmeister aus den eigenen Reihen
Dass bei der BSH keine Fehler gefunden wurden, ist nicht weiter verwunderlich: „Um korrekte Angaben zu machen, messen wir selbst intensiv über einen längeren Zeitraum. Denn wir sind an Wahrheit und Klarheit gegenüber den Konsumenten interessiert und tragen dazu unseren Teil bei“, sagt Gutberlet. Neben der Transparenz für den Verbraucher trägt aber auch der Klimaschutz einen großen Anteil an der Motivation der BSH zur kontinuierlichen Senkung des Energieverbrauchs. „Nur so lässt sich auch das große Ziel umsetzen, mehr Klimaschutz durch Energieeffizienz zu erreichen“, so Gutberlet weiter. Um die Verbreitung besonders effizienter Geräte zu fördern, hat die BSH 2010 ein Supereffizienz-Portfolio mit einheitlichen Kriterien entwickelt. Das EU-Label dient dabei als Orientierung. So werden alle europäischen Länder einbezogen, in denen das EU-Label Pflicht ist - ebenso alle Haushaltsgroßgeräte, die mit dem Label gekennzeichnet sind. Den Titel „supereffizient“ erhalten die Produkte, die die höchste Energieeffizienz am Markt vorweisen. Auf ihrer Homepage hat die BSH die „Energiesparmeister 2010“ und Informationen zur Einsparleistung der Geräte veröffentlicht.
Deutliche Absatzsteigerung der supereffizienten Geräte
Den Absatz der supereffizienten Geräte konnte die BSH stetig verbessern - zwischen 2009 und 2010 sogar mit einem großen Schritt: So stieg der Verkauf in Europa auf über drei Millionen Geräte. Das Unternehmen trägt damit direkt zur Reduzierung des Stromverbrauchs in den Haushalten und damit zum Klimaschutz bei. Rund 1,9 Milliarden Kilowattstunden, gerechnet über die durchschnittliche Nutzungsdauer der Geräte, sparen allein die 2010 in Europa von der BSH verkauften Geräte des Supereffizienz-Portfolios. Das ist dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von über 500.000 privaten Haushalten gleichzusetzen. Allerdings gibt es für die Erfassung und Berechnung dieser Einsparungen noch keine Standards. Daher hat die BSH die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte damit beauftragt, die ermittelten Daten zu überprüfen. Die Prüfbescheinigung hat die BSH ebenfalls im Internet veröffentlicht. Ziel für die Folgejahre ist es, das Supereffizienz-Portfolio weiter auszubauen.
Gutberlet sieht bei der Verbreitung energieeffizienter Geräte in den Haushalten aber auch die Politik in der Pflicht. Er schlägt ein ähnliches System wie bei der Abwrackprämie vor. Um ineffiziente aber noch funktionstüchtige Geräte frühzeitig durch effizientere Geräte zu ersetzen, bedarf es finanzieller Anreize für den Verbraucher. „Alle Studien belegen, dass die Mehrzahlungsbereitschaft der Kunden für ressourcenschonende Produkte begrenzt ist“, so Gutberlet. So zeigt eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), dass nur ein Fünftel der Befragten Mehrpreise von zehn Prozent akzeptiert.