Studie bestätigt: Gastwelt ist Treiber lebendiger Innenstädte
Die aktuelle Studie „Vitale Innenstädte 2024“ des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln unterstreicht die wachsende Bedeutung der Gastronomie für Stadtzentren. Laut der Untersuchung nennen 40 Prozent der Besucher gastronomische Angebote als Hauptgrund für ihren Aufenthalt. Die Autor:innen sehen darin ein klares Signal: Wer über die Zukunft der Innenstädte spricht, muss die Gastwelt (Tourismus, Travel, Hospitality, Foodservice & Freizeit) als entscheidenden Faktor mitdenken.
11.03.2025

Die Untersuchung macht deutlich, dass Restaurants, Cafés und Bars längst nicht nur ergänzende Angebote sind, sondern Innenstädten Identität und Aufenthaltsqualität geben. Zugleich besteht eine enge Wechselwirkung mit Handel, Kultur und Freizeitwirtschaft. „Die Gastwelt ist das Rückgrat lebendiger Stadtzentren, aber auch ein wirtschaftlicher Stabilitätsanker für ländliche Regionen“, sagt Dr. Marcel Klinge, Vorstandsvorsitzender der DZG. „Wer die Zukunft der Städte sichern will, muss jetzt wirtschaftliche Rahmenbedingungen verbessern.“
Die Denkfabrik richtet deshalb einen klaren Appell an die Parteien: Die Gastwelt muss in den Koalitionsverhandlungen als zentrales wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Thema berücksichtigt werden. Dazu gehören eine dauerhafte Reduzierung der Umsatzsteuer auf 7 Prozent für Speisen und alkoholfreie Getränke, gezielte Investitionen in gastronomische und touristische Infrastruktur sowie bessere Finanzierungsmöglichkeiten durch eine spezialisierte Förderbank. Notwendig ist zudem eine Kostenfirewall, die steigende Betriebskosten begrenzt – durch die Senkung der Stromsteuer auf den EU-Mindestwert und ein Maut-Moratorium bis 2029.
„Die 6,2 Millionen Beschäftigten der Gastwelt verdienen eine politische Stimme und verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Ohne entschlossenes Handeln drohen Standortverluste und wirtschaftlicher Schaden“, so Klinge. „Die Branche braucht eine klare Perspektive – Wer lebendige Kommunen und Innenstädte möchte, muss sich in den kommenden Koalitionsverhandlungen für die Gastwelt einsetzen.“