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Sauberes Trinkwasser ist Grundstein für Wachstum und Wohlstand

Wasser erfrischt, säubert und löscht Durst. Aber noch immer hat jeder sechste Mensch auf der Welt keinen Zugang zu Trinkwasser. Mit weltweit rund 300 Projekten hilft die KfW Entwicklungsbank, das zu ändern.

04.09.2009

KfW

Satellitenaufnahmen der Erde lassen die Vorstellung absurd erscheinen, dass auf dem blauen Planeten eines Tages das Wasser knapp werden könnte. Schließlich bedeckt es mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche. Doch der vermeintliche Reichtum ist trügerisch. Nur drei Prozent sind tatsächlich nutzbares Süßwasser - und das wiederum ist zu großen Teilen als Schnee und Eis an den Polen und in Gebirgsgletschern gebunden. Weniger als ein Prozent des Wassers auf der Erde steht unmittelbar in Flüssen, Seen oder unterirdischen Speichern als Trinkwasser zur Verfügung.

Die Zahlen verdeutlichen, wie kostbar Wasser schon heute ist. Industrialisierung, Verschwendung, Bevölkerungswachstum und Klimawandel machen es zur wertvollsten Ressource der Welt. Wassermangel lässt Millionen Menschen dursten und bedroht Gesundheit, Wirtschaft und Wohlstand. Weltweit haben 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser, mehr als doppelt so vielen mangelt es an ausreichenden sanitären Einrichtungen - besonders in Entwicklungsländern. Aber auch in gut entwickelten Industrienationen ist Trinkwasser aus dem Hahn nicht mehr so selbstverständlich wie noch vor 20 Jahren. So geht der Wasserspiegel des Lake Mead, des größten Stausees der USA, seit Jahren stetig zurück. Laut einer Studie der Universität von Kalifornien in San Diego droht er bis 2020 sogar komplett auszutrocknen. Ganz akut ist das Problem bereits in Barcelona: Die Stadt musste im vergangenen Jahr erstmals Tankschiffe mit Wasser kommen lassen, um ihre Einwohner zu versorgen. „Damit wir uns nicht schon bald im wahrsten Sinne des Wortes selbst das Wasser abgraben, müssen wir die Wasservorräte klüger nutzen und gleichzeitig besser schützen“, warnte Wolfgang Kroh, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe, deshalb Ende Mai bei der Präsentation des Jahresberichts 2008 über die Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern.

500 Millionen für sauberes Wasser

Der Bericht trägt in diesem Jahr den Titel „Wasser - elementar für Entwicklung“ und stellt neben den allgemeinen Förderergebnissen der KfW Entwicklungsbank besonders ihr Engagement im Wassersektor vor. Denn die KfW und die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG) unterstützen im Auftrag der Bundesregierung bereits seit Jahren Entwicklungsländer - von der Trinkwasserversorgung über die landwirtschaftliche Bewässerung bis hin zur Nutzung von Wasserkraft als Energielieferant. Auch die Aufbereitung von Abwasser ist ein wichtiges Thema. Insgesamt umfasst das aktuelle Portfolio Vorhaben in Asien, Afrika, Europa und Lateinamerika mit einem Gesamtvolumen von 4,5 Milliarden Euro, weitere 2,2 Milliarden Euro haben Partnerländer bereitgestellt. Allein im vergangenen Jahr konnten DEG und KfW Entwicklungsbank mit Zusagen über 500 Millionen Euro die Wasserversorgung für rund sechs Millionen Menschen verbessern. „Für 2009 planen wir mit einem ähnlichen Volumen“, sagte Kroh.

Konflikte vermeiden

Die Investitionen sind dringend nötig. Denn das Problem Wassermangel wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen: Experten schätzen, dass im Jahr 2025 gut 8,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Das sind rund 1,3 Milliarden mehr als heute. Entsprechend steigt auch der Trinkwasserbedarf von knapp 4,4 Milliarden auf 5,2 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Hinzu kommt, dass die Vorräte höchst unterschiedlich verteilt sind. In Asien, wo 60 Prozent der Menschheit leben, befinden sich nur 39 Prozent der Wasserressourcen. In Südamerika hingegen leben lediglich sechs Prozent der Weltbevölkerung, denen aber mehr als ein Viertel des weltweit verfügbaren Süßwassers zur Verfügung steht. Besonders dort, wo er knapp wird, sind deshalb Konflikte um den Rohstoff Wasser zu befürchten.

Alte Gewohnheiten ändern

Auf der anderen Seite gibt der Weltwasserrat (WWC), eine internationale Organisation, der Ministerien, Unternehmen und Institutionen aus aller Welt angehören, aber Entwarnung. Auch eine Weltbevölkerung von mehr als acht Milliarden könne noch ausreichend mit Wasser versorgt werden: durch die Erschließung neuer Ressourcen wie etwa durch leistungsstarke Meerwasserentsalzungsanlagen und - noch viel wichtiger - durch einen sparsameren Umgang mit Wasser. „Wir müssen aufhören, mehr und mehr Geld dafür auszugeben, Trinkwasser zu gewinnen, wenn wir es weiter so verschwenden wie bisher“, sagte Loïc Fauchon, Präsident des WWC im März auf einer internationalen Konferenz in Istanbul. „Nur wenn wir auch unsere Gewohnheiten und unseren Umgang mit Trinkwasser ändern, können wir die Versorgung der Zukunft sicherstellen.“

Der Anfang ist gemacht

Mit rund 300 laufenden Wasserprojekten schaffen KfW Entwicklungsbank und DEG nicht nur bereits heute einen besseren Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung für insgesamt 70 Millionen Menschen. Mehr noch: Die Projekte sind ein wichtiger Beitrag dazu, dass die Welt auch in Zukunft ihren Durst löschen kann. So ist das Thema Wasser für Wolfgang Kroh ein gutes Beispiel dafür, „dass Entwicklungszusammenarbeit wirkt“.

Quelle: UD / cp
 

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