Weltbank sucht Lösungen für Afrika in Online-Game

Hinter dem Social-Online-Game "Urgent Evoke" steckt ein produktiverer Gedanke, als im Internet bloß Monster zu jagen oder virtuelle Waffen zu erkämpfen. Es adressiert die dringlichsten globalen Probleme und begibt sich mit dem Potenzial der Spieler auf die Suche nach Lösungen. Im Fokus stehen die Entwicklungsprobleme in Afrika, die mit Vorschlägen und konkreten Taten durch die Gaming-Community bekämpft werden sollen. Die Weltbank hat das Projekt mit 500.000 Dollar unterstützt und hofft, in den Ergebnissen innovative und kreative Ansätze für die reale Welt zu finden.

17.03.2010

In einem Zeitraum von zehn Wochen arbeiten die Urgent-Evoke-Spieler gemeinsam an zehn verschiedenen Szenarien und Problemstellungen, die Afrika und andere Erdteile in der realen Welt betreffen. Armut, die Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse, Hunger, Wassermangel, Menschenrechte, nachhaltige Energien, Gesundheitsfürsorge oder Gewalt werden dabei in Form eines Online-Comics thematisiert, in dem die Gamer um Hilfe gebeten werden. Punkte gibt es für die Bewältigung von Aufgaben im realen Leben, die entsprechende Lösungsansätze liefern sollen. Dazu können etwa ehrenamtliche Tätigkeiten zählen.

Die Arbeit an den Problemstellungen wird von den Spielern anhand von Videos, Fotos und Blogeinträgen dokumentiert. Untereinander können die User Extra-Punkte vergeben, um herausragende Lösungsansätze in verschiedenen Kategorien wie Kreativität, Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit oder Courage zu honorieren. Die besten Vorschläge der Nutzer werden so über verschiedene Medien unmittelbar verbreitet. Gleichzeitig entsteht durch Urgent Evoke ein globales und engagiertes Social Network, indem sowohl Gamer aus Afrika als auch Europa, den USA oder dem Rest der Welt miteinander in Kontakt treten und zusammen arbeiten.

Nach Abschluss aller zehn Aufgaben erhalten die Spieler ein Zertifikat von der Weltbank. Als Sieger gehen am Ende die Teilnehmer mit den meisten Punkten hervor. Am wertvollsten seien jedoch die Erfahrungen, die User aus dem Spiel mitnehmen könnten, betonen die Betreiber. Afrika könne so etwa zu einem höheren Innovationsgrad verholfen werden. Durch die geförderte Zusammenarbeit in der Gaming-Community könnte die Gesellschaft in Zukunft zudem mit großen Problemen leichter fertig werden. Der Erfolg des Spiels in der realen Welt soll im Anschluss anhand von Studien gemessen werden.
Quelle: UD / pte
 
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