Kleine Stiftungen müssen punktgenau springen

Die Stiftung Stifter für Stifter hat mit den „Münchner Stifterabenden“ eine neue Veranstaltungsreihe für Stifter und solche, die es werden wollen, gestartet. Gemeinsam mit der Schweisfurth-Stiftung soll so ein Forum für Austausch und Informationen geboten werden. Beim ersten Münchner Stifterabend stand der Stifter Dr. Martin Andreas im Mittelpunkt. Der Landauer Zahnarzt engagiert sich mit seiner Stiftung vor allem für kranke, verletzte und missgebildete Kinder in Entwicklungsländern wie Nepal oder Haiti.

19.11.2010

Die Räumlichkeiten dazu bietet die Schweisfurth-Stiftung am Nymphenburger Schlossrondell. Hier sollen in loser Folge interessante Stifter und ihre Arbeit vorgestellt werden. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe beschrieb Dr. Martin Andreas im Gespräch mit der Wissenschaftsjournalistin Dr. Petra Thorbrietz in einem anschaulichen Bild, was für seine Arbeit wichtig ist: „Meine Stiftung ist wie ein Känguru: Sie hat nichts im Beutel, soll aber große Sprünge machen. Wenn das gelingen soll, muss sie punktgenau springen.“ Im Klartext: Eine Stiftung wie die „Dr. Martin Andreas Stiftung - Ärzte für Kinder in Not“, die letztes Jahr 13.000 Euro ausgeben konnte, muss sehr gezielt und effektiv fördern, damit die Hilfe nachhaltig ist. Aus diesem Grund engagiert sich Dr. Andreas nur in Bereichen, in denen er sich selbst auskennt und wo er vertrauenswürdige Partner findet. „Als Zahnarzt kenne ich mich mit chirurgischen Eingriffen im Gesicht aus. Daher finanziere ich regelmäßig Operationen am Kopf beziehungsweise im Gesicht.“ Hinzukommt, dass der Niederbayer sich auch persönlich einbringt. Obwohl er mit einer eigenen Praxis und einer fünfköpfigen Familie nicht an Langeweile leidet, ist er regelmäßig vor Ort, um sich Projekte anzusehen oder den Erfolg seines Engagements zu überprüfen.

Auf die Frage, warum er sich als Instrument für sein Engagement die Rechtsform der Stiftung gewählt habe, antwortete Dr. Andreas: „Bei allem, was ich tue, ist mir Nachhaltigkeit das Wichtigste: Wenn wir eine Kiefer-Gaumenspalte operieren, ist dem Kind nachhaltig geholfen, wenn wir ein Kind gegen Masern impfen, wird es nie an dieser sonst oft tödlich verlaufenden Infektion erkranken. Und mit den Zinserträgen des Stiftungsvermögens kann meine Stiftung auch dann noch helfen, wenn ich mich selbst nicht mehr kümmern kann oder keine Spenden mehr fließen. Das nenne ich nachhaltig.“

Durch den fundierten und authentischen Bericht des 39-jährigen Stifters bekamen die 60 Besucher des ersten Münchner Stifterabends einen lebhaften Eindruck, was man mit einer kleinen Stiftung alles erreichen kann, wenn man „punktgenau springt“. So war der Abend zugleich ein gelungener Auftakt der Initiative „Stiften für Kinder“, mit der die Stiftung Stifter für Stifter in den nächsten zwei Jahren für mehr bürgerschaftliches Engagement im Kinder- und Jugendbereich werben will. Denn man muss kein Bill Gates sein, um sich mit einer eigenen Stiftung für Kinder und Jugendliche zu engagieren.
Quelle: UD / cp
 
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