Neuer Malariaimpfstoff vor dem Durchbruch

Begründete Hoffnung auf neue Fortschritte im Kampf gegen Malaria melden tansanische Forscher vom Ifakara Health Institute im Fachmagazin PLoS ONE. Dem Partnerinstitut des Basler Tropen- und Public Health-Institut gelang laut eigenen Angaben ein Durchbruch bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Tropenkrankheit. In ersten Tests an Kindern zeigte sich, dass das Vakzine das Risiko einer Malaria-Erkrankung halbiert.

04.08.2011

Foto: UN Photo/Marie Frechon
Foto: UN Photo/Marie Frechon
Eine effektive Impfung gehört zu den heute noch offenen Lücken der Bekämpfung der Krankheit. "In jüngsten Jahren ging Malaria weltweit zurück - dank Malaria-Bettnetze, Insektensprays und einer massiven Verteilung hochwirksamer Medikamente. Um den Erfolg zu steigern, drohenden Resistenzen entgegenzuwirken und einmal die Ausrottung zu erreichen, ist ergänzend dazu die Impfung nötig", so TPH-Forschungsleiter Blaise Genton.

Die Nase vorne bei der Impfentwicklung hat bisher GlaxoSmithKline, dessen Vakzine bereits Studienphase III erreicht hat. Die tansanisch-schweizerische Entwicklung, derzeit in Phase Ib, wählt einen anderen Zugang, erklärt Genton. "Zwar setzen wir auf dasselbe Protein, jedoch nur auf Fragmente davon, und können dank unserer Herangehensweise künftig auch andere Proteine anfügen, um die Wirksamkeit noch zu steigern."

Konkret geht es um synthetische Peptid-Komponenten namens AMA-1 und CSP-1, die jene Antigene in ihrer Struktur nachahmen, die sonst Malaria-Erreger bei einer Infektion bilden. Ihre Träger sind Liposome mit eingebauten Influenzavirus-Proteinen - sogenannte Virosome - deren Anwendung vielerorts bereits als Hepatitis-Impfstoff zugelassen ist. Bei Ein-Jahres-Tests an 50 Kindern in Malariagebieten brachte die neue Impfung einen 50-prozentigen Schutz vor klinisch relevanten Malariaattacken im Vergleich zu einer Grippeimpfung.

Genton ist zuversichtlich, dass derartige Impfungen eines Tages auch dort ankommen werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden. "Vor zehn Jahren war noch undenkbar, dass sich arme Menschen in Entwicklungsländern einmal Malaria-Medikamente leisten können. Dank der Unterstützung der wichtigsten Geldgeber - allen voran Global Fund und Weltbank - ist der Preis pro Behandlung von damals zehn Franken auf heute unter einen Dollar gefallen." Ähnlich könnten sich auch Impfungen entwickeln, sobald sie Marktreife erreichen.

Quelle: UD / pte
 
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