China wächst trotz Krise stärker als gedacht
Die Weltbank hat ihre Wachstumsprognose für China für dieses Jahr von zuletzt 6,5 auf nunmehr 7,2 Prozent angehoben. So geht die Institution davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt Chinas vor allem durch das zu Beginn des Jahres in Aussicht gestellte 590 Mrd. Dollar schwere Konjunkturprogramm positive Wirkungen entfalten wird. Trotz des Optimismus sei es wegen der Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise jedoch noch verfrüht zu sagen, ob eine anhaltende stabile Erholung tatsächlich zu erwarten sei, teilte die Behörde bei der Präsentation ihres aktuellen Quartalsberichts in Peking mit.
07.07.2009

Diese Einschätzung bestätigt sich mit Blick auf die langfristigen Prognosen der Weltbank bis 2010. Die internationale Institution prognostiziert, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt dann um 7,7 Prozent wachsen wird. Die Regierung der kommunistischen Volksrepublik hält dagegen weiter an ihrer ambitionierten Prognose von acht Prozent fest. Allein die Staatsmittel würden bis Jahresende für ein Wachstum von rund sechs Prozent sorgen, gab Weltbank-Ökonom Louis Kuijs bekannt. Bereits in der vergangenen Woche wies Weltbank-Chef Robert Zoellick darauf hin, dass Chinas Wachstum die Welt aus der aktuellen Krise führen werde.
"Dass es das Land mit seinen hohen Investitionen ernst meint, lässt sich auch an der Vergabe von Infrastrukturprojekten an Hightech-Konzerne wie Siemens oder Vossloh beim Ausbau des Bahnbereichs feststellen", so Reisach, die auch an der Fachhochschule Neu-Ulm International Management lehrt, auf Nachfrage. Erst jüngst konnte sich etwa der deutsche Verkehrstechnikriese Vossloh den Zuschlag für einen chinesischen Großauftrag im Wert von 170 Mio. Euro sichern. Auch bei den Banken ist eine allmähliche Erholung in Sicht. Offiziellen Angaben nach verliehen sie in den ersten fünf Monaten 2009 soviel Geld, wie die Behörden eigentlich für das Gesamtjahr geschätzt hatten.