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Afrikas Bevölkerung überschreitet Milliarden-Grenze

Die afrikanische Bevölkerung hat die Mrd.-Grenze überschritten und steuert mit steigendem Tempo auf die nächste große Hürde zu. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Einwohnerzahl des schwarzen Kontinents voraussichtlich verdoppeln und zwei Mrd. Menschen überschreiten. Wie die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) aufzeigt, trägt das rasante Wachstum zu einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation in den ohnehin ärmsten Ländern der Welt bei. Der jahrelange Kampf gegen die Armut werde aufgrund der hohen Wachstumsrate erschwert. "Die Finanzierung von Projekten zur Familienplanung vonseiten der Industrieländer ist seit Mitte der 1990er Jahre drastisch gesunken und ganz klar unzureichend", kritisiert DSW-Sprecherin Julia Jakob.

26.08.2009

Foto: Elmer Lenzen
Foto: Elmer Lenzen
Während die internationale Gemeinschaft vor 15 Jahren noch rund 700 Mio. Dollar in Bevölkerungsentwicklungsprojekte investierte, habe sich ihr finanzielles Engagement mittlerweile mehr als halbiert. "2007 wurden nur mehr 338 Mio. Dollar in den Bereich gesteckt", erläutert Jakob. Von der Staatengemeinschaft sei daher ein stärkerer Einsatz gefordert. 1994 hatten sich 179 Länder im Rahmen der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo darauf verständigt, bis 2015 allen Menschen Zugang zu Aufklärung, Familienplanung und reproduktiver Gesundheitsfürsorge zu ermöglichen. 15 Jahre später dürfte die Zwischenbilanz wie auch im Fall der Millenniums-Entwicklungsziele (Millenium Development Goals, MDG) jedoch weitgehend negativ ausfallen.

"Angesichts der stark wachsenden Bevölkerung wird es immer schwieriger, die MDG zu erreichen", betont Jakob. Bei einem monatlichen Anstieg um rund zwei Mio. Menschen klettert Afrikas Einwohnerzahl jährlich um 24 Mio. und damit etwa um jene Australiens oder Rumäniens. Zentrale Ursachen seien die hohen Fruchtbarkeitsraten sowie die junge Altersstruktur. Beinahe ein Drittel der Einwohner von Entwicklungsländern ist unter 15 Jahre, 2,7 Mrd. Menschen sind höchstens 24 Jahre alt. Angesichts von jährlich 14 Mio. großteils ungewollt schwangeren Teenagern wachse der Bedarf an Familienplanung. "Dass diese jungen Menschen kaum Zugang zu Sexualaufklärung und Verhütungsmitteln haben, ist unverantwortlich", meint DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr.

Beinahe die Hälfte der Menschheit lebt der DSW zufolge von weniger als zwei Dollar pro Tag. Aufgrund des explosiven Bevölkerungswachstums müssen immer mehr Menschen mit Nahrung, Bildung, Gesundheitsdiensten und Infrastruktur versorgt werden. Den Zugang zu Verhütungsmitteln zu ermöglichen sei bereits ein wichtiger und großer Schritt, um die Armut lindern zu können. Anders als in den Entwicklungsländern schrumpft die Bevölkerung in den Industriestaaten. Bis 2050 wird die Einwohnerzahl allein in Europa von aktuell 738 Mio. Menschen oder elf Prozent der Weltbevölkerung voraussichtlich auf 702 Mio. Bewohner bzw. sieben Prozent der Menschheit sinken.
Quelle: UD / pte
 
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