Die Terrasse mit Pflanzen klimatisieren: So geht’s
An heißen Sommertagen heizt sich die Terrasse schnell auf. Pflanzen wirken hier als natürliche Klimaanlage: Durch Verdunstung über ihre Blätter kühlen und befeuchten sie die Umgebungsluft. So lässt sich das Mikroklima mit einer gezielten Begrünung angenehm regulieren. Für angenehme Frische auf der Terrasse, auch an heißen Tagen.
21.03.2025

Das Wichtigste in Kürze: Basis für eine klimatisierte Terrasse
Damit die Terrasse zur grünen Idylle wird, ist eine gezielte Bepflanzung essentiell. Diese sorgt für eine natürliche Klimatisierung auf der Terrasse. Um hier positiv beizutragen, ist auch die Wahl des richtigen Bodenbelags und der richtigen Gartenmöbel wichtig.
Denn Steinböden und Möbel aus Metall heizen stark auf und wirken der Kühlung der Pflanzen entgegen. Ein Boden aus Holz oder helle Outdoor-Lounges aus Stoff hingegen bleiben auch bei hohen Temperaturen angenehm temperiert.
Pflanzenvielfalt ist das A und O
Wie widerstandsfähig und robust das “grüne Klimasystem” auf der Terrasse ist, hängt von der Auswahl der Pflanzenarten ab. Verschiedene Pflanzen reagieren unterschiedlich auf Wetterbedingungen und Schädlingsbefall. Je breiter also die Auswahl, desto geringer das Risiko, dass das Mikroklima durch den Ausfall einer Pflanze destabilisiert wird.
Terrasse mit Pflanzen klimatisieren: Grüne Oase schaffen
Eine Begrünung der Terrasse mit Pflanzen dämpft die sommerliche Hitze, sorgt für ein angenehmes Mikroklima und verbessert die Luftqualität durch die Produktion von Sauerstoff. Hier beeinflusst die Ausrichtung und Lage der Terrasse, wie viel Hitze entsteht und welche Pflanzen gedeihen können.
Besonders auf süd- und westseitigen Terrassen kann es durch die intensive Mittags- und Nachmittagshitze sehr heiß werden. Hitzeresistente Sträucher und Pflanzen wie mediterrane Kräuter halten der Sonne stand und können auch mit geringerer Wasserzufuhr überleben.

Nordterrassen bieten durch ihre schattige Lage einen kühlen Rückzugsort. Mit der Ergänzung von schattenliebenden Pflanzen wie Efeu und Farnen wird eine grüne Oase geschaffen.
Kühles Mikroklima auf der Terrasse mit großen Sträuchern und Bäumen
Bäume sind die größten Schattenspender im Garten. Sie helfen, das Mikroklima zu kühlen – Ihre ausladenden Baumkronen wirken wie ein umweltfreundliches Sonnensegel und können die Umgebungstemperatur erheblich senken.
So sorgt ein Baum auf dem Rasen für eine Abkühlung von bis zu 4 °C im Umkreis von 7 bis 20 Metern. Laut einer im Fachjournal “Nature Communications” erschienenen Studie sorgen Bäume selbst in Städten für Abkühlung – auf heißen Asphaltflächen reduziert sich die Temperatur um etwa 2 °C.
Wer Bäume rund um die Terrasse pflanzt, kann sich also über flächendeckende Abkühlung freuen. Tipp: Ein klimafester Baum bleibt durch seine tiefen Wurzeln über Jahre hinweg ein gesunder Schattenspender für einen umweltfreundlichen Garten.
Klimatisierung auf der Terrasse mit Sträuchern und Hecken
Hecken und Sträucher eignen sich perfekt für eine schattenspendende Umrandung der Terrasse. Zusätzlich halten sie den Wind ab, filtern Staub und sorgen für einen natürlichen Sichtschutz. Auch verschiedene Gehölze wie die Felsenbirne oder Berberitzen-Arten halten der Hitze stand und bieten gleichzeitig Nahrung für Bienen.
Wer Bäume, Hecken und Sträucher nicht direkt im Garten um die Terrasse pflanzen kann, profitiert auch von großen Pflanzen und Sträuchern in Töpfen entlang des Randes der Terrasse, wie Palmen oder Bambus.
Tipp: Je größer der Topf, desto weniger muss gegossen werden.
Terrasse klimatisieren mit vertikalen Pflanzen
Kletterpflanzen wie Efeu oder Weinreben eignen sich perfekt für Wände und Zäune. Eine Pergola mit Pflanzen wie Passionsblume, Kletterrosen, Glyzien oder Clematis ist ein wahrer Hingucker und bietet gleichzeitig Schatten und Sichtschutz. Auch südliche Nutzpflanzen wie Trauben oder Kiwi gedeihen hier gut, benötigen aber mehr Pflege.
Eine platzsparende Alternative zu großen Pergolen sind vertikale Gärten. Ob als Zier- oder Nutzgarten, die Vertikale eignet sich besonders für kleine Terrassen und begrenzte Flächen. Hierfür sollten allerdings Tiefwurzler, hochwachsende Sträucher und Pflanzen mit schweren Früchten vermieden werden.
Stattdessen eignen sich Erdbeeren, Bohnen, Chilis, Salat, Radieschen und Erbsen für einen vertikalen Obst- und Gemüsegarten. Kräuter wie Basilikum, Schnittlauch, Dill, Minze, Petersilie oder Rosmarin gedeihen ebenfalls gut.
Natürliche Kühlung um die Terrasse: Wiesen und bodendeckende Pflanzen
Auch die Fläche rund um die Terrasse bestimmt die Temperatur und das Mikroklima, denn ein feuchter Boden gibt kontinuierlich Feuchtigkeit an die Luft ab und sorgt so für einen natürlichen Kühlungseffekt. Ein trockener, harter Boden hingegen speichert und reflektiert Wärme.
Hier gilt: Wiese statt Rasen. Eine Wiese mit heimischen Wildblumen und Wiesengräsern muss seltener gegossen werden als ein intensiv gepflegter, artenarmer Rasen, da seine Gräser nur in den ersten Bodenzentimetern wurzeln. Eine Wiese übersteht mit tief reichenden Wurzeln trockene Phasen daher besser und schützt den Boden vor Erosion.
Auch bodendeckende Pflanzen wie Moos, Kriechpflanzen oder niedrige Stauden verhindern, dass der Boden austrocknet.
Tipp: Teiche, Sumpfbeete oder andere Feuchtbiotope auf oder um die Terrasse sorgen ebenfalls für Kühlung und bieten eine willkommene Trinkstelle für Insekten und Vögel.
Effizient bewässern und Wasser sparen
Eine üppige Bepflanzung erfordert regelmäßige Bewässerung. Wer jedoch standortgerechte, hitzeresistente Pflanzen wählt, kann den Wasserbedarf deutlich reduzieren.
Um kostbares Trinkwasser zu sparen, sollte eine nachhaltige Regenwassernutzung für die Bewässerung verwendet werden. Tipp: Regenfässer abdecken, damit sich keine Mücken vermehren und keine Tiere hineinfallen.