Kautschuk nachhaltig anbauen
Kautschuk anzubauen wird in der Côte d’Ivoire immer populärer. Mit der Zahl der Farmer steigen aber auch die damit verbundenen negativen Folgen für die Umwelt. Ein Pilotprojekt des SAN soll nun Herausforderungen für einen nachhaltigen Anbau identifizieren und ermitteln, wie Lösungswege aussehen können.
26.07.2018
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Bekannt ist die Côte d’Ivoire als größter Kakaoproduzent der Welt. Neben Kakao werden im Land aber viele weitere Rohstoffe angebaut, zum Beispiel Kautschuk. Die Ivorische Natural Rubber Association Apromac schätzt die Produktion für das Jahr 2018 auf rund 650.000 Tonnen – Tendenz steigend. Mit wachsender Bedeutung des Kautschuk-Anbaus werden auch negative Auswirkungen für die Tier- und Pflanzenwelt, die mit dem Anbau potenziell einhergehen, immer größer. Angesichts dieser Entwicklung hat das SAN (Sustainable Agriculture Network) im Juli 2018 ein dreimonatiges Pilotprojekt in der Côte d’Ivoire gestartet. Ziel ist es, Herausforderungen für die Nachhaltigkeit des Kautschukanbaus zu identifizieren und zu benennen sowie mögliche Lösungswege zu ermitteln.
Vor-Ort-Analyse und praxisnahe Auswertung
Geografisch konzentriert sich das Projekt auf die Region im Nordosten der Côte d‘Ivoire. In Zusammenarbeit mit dem SAN-Mitglied Cefca – eine lokale NGO – und dem Unternehmen Olam wird dort durch Bestandsaufnahmen im Feld sowie anschließender Analysen ermittelt, welche negativen Auswirkungen mit dem Anbau von Kautschuk verbunden sind, wie hoch deren Risiken einzustufen wären und wo die jeweiligen Ursachen zu finden sind. Dabei werden Klein- und Großerzeuger gleichermaßen berücksichtigt.
In einem zweiten Schritt soll getestet werden, wie Mechanismen zur Umsetzung eines nachhaltigen Anbaus aussehen müssten, um die richtigen Hot Spots in der Praxis auch effektiv adressieren zu können. Wichtige Aspekte sind beispielsweise potenzielle Unterschiede zwischen Klein- und Großerzeugern festzuhalten, Verantwortlichkeiten zu klären und zu definieren sowie sinnvolle Strategien zur besseren Unterstützung von Farmern aufzuzeigen. Gleichzeitig müssen Wirkungen und Grenzen der Maßnahmen realistisch eingeschätzt werden.
Empfehlungen für eine nachhaltige Lieferkette
In der Côte d’Ivoire wird Kautschuk größtenteils von Kleinfarmern und Farmerfamilien angebaut, die in der Regel von Armut betroffen sind. Hinzu kommt: In vielen Anbaugebieten von Kautschuk ist die Präsenz staatlicher Institutionen gering. Initiativen, die die Lebensbedingungen von Farmern und Gemeinden sowie ihren Anbau verbessern und profitabler machen möchten, sind daher von besonderer Bedeutung.
Vom Projekt profitieren sollen deshalb in erster Linie Farmer, die Kautschuk anbauen sowie Unternehmen, die ein Interesse daran haben, nachhaltig erzeugten Kautschuk in ihren Lieferketten einzubinden oder verstärkt zu integrieren. Durch die Projektergebnisse erhalten sie letztlich ein tieferes Verständnis über real existierende Probleme sowie deren Ursachen beim Anbau. Zudem werden ihnen fundierte Empfehlungen an die Hand gegeben, wie sie diesen Ursachen tiefgründig begegnen können.
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