Schulbauten: Italien forciert Nachhaltigkeit
Der italienische Verband der holzverarbeitenden Industrie FederlegnoArredo hat mit der Kommunalverwaltung von Mailand ein für Italien richtungsweisendes Abkommen geschlossen. Danach ist in der lombardischen Hauptstadt die Errichtung von mindestens vier ganz aus Holz gefertigten Schulen vorgesehen.
13.03.2014
Es handelt sich um dreistöckige Gebäude mit Mensa und Sporthalle, die an die Stelle von veralteten Schulgebäuden treten werden. Einschließlich Demolierungs- und Säuberungsarbeiten wird der Stückpreis auf zehn bis zwölf Mio. Euro veranschlagt. "Neben den niedrigen Gestehungskosten von großem Vorteil sind vor allem die kurzen Bauzeiten", erklärt der Mailänder Bürgermeister Giuliano Pisapia. Das Programm wird aus dem diesjährigen Kommunalhaushalt finanziert. "Fertiggestellt werden sollen die vier Schulgebäude bis spätestens Frühjahr 2016", so Pisapia.
Die vor allem in Nordeuropa und Nordamerika verwendete Holzbauweise hat weitere handfeste Vorteile. "Die Verwendung von Holz ist nicht nur kostengünstig und umweltfreundlich, sondern ermöglicht auch nachhaltiges und erdbebensicheres Bauen", weiß FederlegnoArredo-Generaldirektor Giovanni De Ponti. Jeder Kubikmeter Holz beinhalte die Bindung von 0,9 Tonnen Kohlendioxid. Hinzukommen die optimalen Isolierungseigenschaften, die den Energiebedarf der Gebäude im Vergleich zur herkömmlichen Steinbauweise um 40 Prozent senken.
Vorhaben der Regierung Renzi
Die Mailänder Initiative steht in direktem Zusammenhang mit dem Kurs des neuen Regierungchefs Matteo Renzi, der in seiner Antrittsrede vor dem italienischen Parlament die Schule als einen der Angelpunkte für die Zukunftsperpektiven des italienischen Vollkes bezeichnet hat. Vorschläge für ähnliche Initiativen in anderen Städten und Landesteilen nimmt der bisher als Bürgermeister von Florenz bekannte Politiker über seine persönliche E-Mail-Adresse matteo@governo.it entgegen.